Korntal-West: Jugendliche kommen zu Wort

Bürgerbeteiligung in Korntal-MünchingenKorntal-West: Jugendliche kommen zu Wort

Das Neubaugebiet soll am westlichen Rand von Korntal entstehen. Foto: factum/Archiv

Korntal-Münchingen – Dass bei größeren kommunalpolitischen Bauvorhaben Bürger beteiligt werden und so mit ihren Anregungen Einfluss auf die Planung nehmen können, ist üblich. Die neue Gemeindeordnung, die seit Dezember in Baden-Württemberg gilt, weitet diesen Einfluss aus. Auch die Meinung von Kindern und Jugendlichen soll bei kommunalen Vorhaben stärker Gehör finden. Die Kommunen haben dabei kaum feste Vorgaben, sondern können selbst ab wägen, auf welche Weise sie diese Beteiligung möglich machen. Die Stadt Korntal-Münchingen will nun die Meinung von Jugendlichen zum Neubaugebiet Korntal-West hören. Im Jugendgemeinderat ging es am Mittwoch darum, in welchem Rahmen und mit wie vielen Jugendlichen das geschehen soll.

Schon beim Wettbewerb um die Planung des Großprojekts am westlichen Rand von Korntal waren Jugendgemeinderäte beteiligt worden. Nun sollen die Jugendlichen auch darüber hinaus die Gelegenheit bekommen, ihre Anregungen zu Korntal-West zu äußern. Um den Nachwuchsräten einen Überblick über die Planungen zu geben, war die Sachbereichsleiterin im Bereich Stadtplanung, Hilke Conrad, zu Gast im Jugendgemeinderat. Conrad hat den Räten unter anderem erläutert, wo welche Straßen, Rad- und Gehwege geplant sind. Auch die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung – die zu dem Schluss kam, dass es zwar mehr Verkehr geben werde, aber die Straßen nicht überlastet würden – hat Conrad noch einmal vorgestellt. Zwar hätten viele Bürger diesbezüglich Bedenken, räumte der Bürgermeister Joachim Wolf ein – es bliebe aber alles „im grünen Bereich“. Bislang seien die Verkehrsverhältnisse in den betroffenen Straßen „ausgezeichnet“, durch Korntal-West würden sie „normal“ oder „erträglich“

Bedenken hatten einige Jugendräte beim Feldweg, der zum Grünen Heiner führt. In Richtung des Schuttbergs dürfen auch weiterhin nur Landwirte – und natürlich Fußgänger und Radfahrer – unterwegs sein. „Was ist, wenn das als Durchfahrtsstraße genutzt wird?“, fragte Steffen Müller – schließlich müsse man sonst „durch halb Korntal“ fahren, wenn man in die Richtung wolle. „Wir denken über Lösungen nach“, sagte der Bürgermeister – etwa in Form von Kontrollen, Pollern oder einer Öffnung des Weges. Wolf wies jedoch auch auf die damit verbundenen Nachteile hin.

Kritisch hinterfragten die Jugendräte auch die Zufahrten aus dem Ort ins Neubaugebiet – über die Neuhalden- und Uhlandstraße. In Ausnahmefällen kann auch die Landhausstraße genutzt werden, etwa für Rettungskräfte. Eigentlich will die Stadt dort keinen größeren Verkehr – auch, um die Wohnlage ruhig zu halten.

Bei der Frage, wie die Jugendlichen am Projekt beteiligt werden könnten, sprachen sich die Jugendräte für eher informelle Möglichkeiten aus. So sind für sie etwa Infostände bei Festen – etwa auf dem Hobafäschd – denkbar. Von der Verwaltung kam der Vorschlag, auch einen Workshop während des Unterrichts zu machen – zum Beispiel für die Klassen sechs und acht. Das soll nun bis zu den Sommerferien in Angriff genommen werden. Der Bürgermeister wies auf die Bedeutung des Neubaugebiets für Jugendliche hin: „Das ist eure Zukunft. Ihr werdet da vielleicht mal wohnen.“

Sie können mehr von den Nachrichten auf lesen quelle

Weer

Weather Icon
background