Rettung aus thailändischer Höhle: Jungen sollen in Gruppen befreit werden

Sie harren seit zwei Wochen in einer Höhle aus, nun müssen sie die vielleicht schwerste Prüfung hinter sich bringen: Die zwölf Jugendlichen und ihr Trainer sollen in den nächsten Stunden und Tagen befreit werden.

Der gefährliche Einsatz zur Rettung der in einer überschwemmten Höhle in Thailand eingeschlossenen Jungen hat begonnen. „Heute ist der Tag X“, sagte der Leiter des Rettungsteams, Narongsak Osottanakorn. Die Jungen seien „bereit für jede Herausforderung.“ Das Wetter und der Wasserstand seien gut. „Die Taucher sind bereit. Die Jungen sind körperlich, seelisch und psychisch bereit, herauszukommen“, so Osottanakorn.

Bei der Operation soll jeder Junge von zwei Tauchern begleitet werden. Insgesamt sind an dem Einsatz 18 Sporttaucher beteiligt. Fünf Taucher stammen aus Thailand, der Rest aus dem Ausland. Die Jungen sollen nach und nach herausgebracht werden. Die Experten erwarteten zunächst, dass der Einsatz, der um 10 Uhr Ortszeit (05 Uhr MESZ) begann, am Sonntagabend um 21 Uhr (16 Uhr MESZ) beendet werde. Später teilte der Krisenstab mit, dass die Aktion – je nach Wetterlage – zwei bis drei Tage dauern werde.

Für ihre Rettunge sollen die 13 Eingeschlossenen in mehrere Gruppen aufgeteilt werden. Dies berichtete die Zeitung „Bangkok Post“ unter Berufung auf Rettungskräfte. So sollen zunächst vier Mitglieder der Jungen-Fußballmannschaft in Begleitung der erfahrenen Höhlentaucher den riskanten und langwierigen Tauchgang beginnen. Zwei weitere Gruppen von jeweils drei Fußballern sollen folgen. Der 25 Jahre alte Betreuer der seit 16 Tagen in der Höhle eingeschlossenen Gruppe werde demnach bei der letzten Gruppe sein.

Das Taucherteam gab sich vor dem schwierigen Einsatz kämpferisch. Auf der Facebook-Seite der thailändischen Marinetaucher posteten sie ein Bild, das ihren Teamgeist zeigt. Drei Taucher fassen sich an den Handgelenken, nur ihre Hände und Unterarme sind zu sehen, wie sie ein Dreieck bilden. „Wir, das Thai Team und das internationale Team, werden die Wild Boars nach Hause bringen“, steht darunter. „Wild Boars“ (Wildschweine) ist der Spitzname des Fußballteams.

Die Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren und ihr 25-jähriger Fußballtrainer sind seit dem 23. Juni in der überfluteten Höhle in der Provinz Chiang Rai eingeschlossen. Sie sitzen an einer trockenen Stelle etwa vier Kilometer im Höhleninneren fest. Sauerstoffmangel und schlechte Wetteraussichten erhöhten den Druck auf die Retter. In den nächsten Tagen soll es wieder heftige Regenfälle geben. Am Aufenthaltsort der Gruppe ist der Sauerstoffgehalt in der Luft von 21 Prozent auf 15 Prozent abgesunken.

Wasserpegel in Höhle zurückgegangen

Teile der Höhle sind immer noch unter Wasser. Das bedeutet, dass die Jungen für einige Teile Ausrüstung der Sporttaucher benötigen, um voranzukommen. Narongsak sagte, in den vergangenen Tagen sei der Wasserpegel in der Höhle aber genügend zurückgegangen, dank der Entwässerungsmaßnahmen. So könnten nun viele Teile zu Fuß passiert werden. Australische Sanitäter hätten die Höhle am Sonntag betreten, um den Gesundheitszustand der Jungen zu bewerten. Sie hätten bestätigt, dass die Jungs bereit seien.

Darüber hinaus wurde das in der Nähe des Höhleneingangs platzierte provisorische Mediencamp mit mehr als 1000 thailändischen und ausländischen Journalisten geräumt. Neu ankommenden Reportern wurde der Zugang verwehrt. Sie wurden mit der Ansage, später werde eine Pressekonferenz folgen, zu einem Regierungsgebäude weitergeleitet.

Die Rettungsaktion ist äußerst gefährlich: Ein Taucher kam bereits vor wenigen Tagen im Einsatz ums Leben. Selbst die professionellen Taucher benötigten fünf bis sechs Stunden, um von der Gruppe zum Ausgang zu gelangen. Darüber hinaus sind einige der Jungen keine guten Schwimmer.



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