Trump zu Massaker an Schule: „Euer Schmerz ist unsere Last“

Immer wieder ermorden Amokläufer an US-Schulen Kinder und Jugendliche. Nach der Bluttat im Florida soll sich etwas ändern. US-Präsident Trump verspricht, die Sicherheit an Schulen zur Chefsache zu machen.

Nach dem Massaker  an einer Schule in Florida mit 17 Toten plant US-Präsident Donald Trump einen Besuch des Tatorts. „Ich spreche heute zu einer Nation in Trauer“, sagte Trump im Weißen Haus. Die Ansprache war eigens anberaumt worden. Ein 19-jähriger Ex-Schüler hatte am Mittwoch 17 Menschen getötet und 15 weitere verletzt. „Was immer wir tun können, um Euren Schmerz zu lindern, wir sind hier“, sagte Trump an die Hinterbliebenen gerichtet. „Euer Schmerz ist unsere Last.“

Er fügte hinzu: „Kein Kind und kein Lehrer sollte jemals in einer amerikanischen Schule in Gefahr sein.“ Niemals sollten Eltern um ihre Kindern fürchten müssen, wenn sie ihnen morgens einen Abschiedskuss gäben. „Wir werden alles tun, Euch zu schützen“, erklärte Trump.

Sicherheit soll „oberste Priorität haben“

Ohne ins Detail zu gehen sagte der Präsident zudem, man wolle sich des Themas psychischer Erkrankungen annehmen. Der Täter von Parkland war Medienberichten zufolge in psychischer Behandlung gewesen, hatte diese aber zuletzt angeblich nicht fortgesetzt. Über Twitter hatte er bereits eine psychische Störung des Täters als Grund für die Tat nahegelegt. Es gebe dafür sehr viele Anzeichen, so Trump.

Allerdings hatte der Präsident vor einem Jahr eigenhändig ein Gesetz unterzeichnet, das psychisch Kranken den Erwerb von Waffen wieder erlaubte. Er nahm damit eine Regulierung seines Vorgängers Barack Obama zurück.

Trump sagte, er werde noch im Februar Gouverneure und Generalstaatsanwälte der Bundesstaaten treffen. „Das Thema Sicherheit in Schulen wird die oberste Priorität haben“, sagte Trump. Zuvor hatte er eine landesweite Trauerbeflaggung angeordnet.

Cruz versuchte, in der Menge unterzutauchen

Der mutmaßliche Täter ist inzwischen angeklagt worden. Der 19-jährige Nikolas Cruz müsse sich wegen Mordes in 17 Fällen verantworten, erklärte die Staatsanwaltschaft. Er wurde nach der Bluttat in der nahegelegenen Stadt Coral Springs festgenommen. Nach der Tat soll Cruz den Angaben des Bezirks-Sheriffs zufolge zunächst versucht haben, in der Menge der umherirrenden Schüler unterzutauchen. Doch die Polizei habe ihn durch Bilder der Überwachungskameras identifizieren können. Inzwischen wurde er ins Bezirksgefängnis in Fort Lauderdale überführt.

Der Tatverdächtige war nach Angaben der Polizei ein ehemaliger Schüler der Marjory Stoneman Douglas Highschool in Parkland und aus disziplinarischen Gründen der Schule verwiesen worden. Der Täter habe „zahlreiche Magazine, viele Magazine“ bei sich gehabt, „und derzeit glauben wir, dass er ein AR-15 Gewehr bei sich hatte“, sagte der Bezirks-Sheriff Broward Scott Israel.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP erwarb Cruz die Waffe legal. Laut Israel haben Sicherheitsbehörden damit begonnen, seine Websites und Meldungen in sozialen Netzwerken zu durchsuchen – darunter gebe es einige „sehr, sehr beunruhigende“ Beiträge.

Zum Problem mit Schusswaffen und zum Waffenrecht äußerte sich Trump, der eine Nähe zur mächtigen Waffenlobby NRA pflegt, nicht. „Wir sind nicht machtlos“, erklärte dagegen sein Vorgänger Barack Obama und warb für ein „vernünftiges“ Waffenrecht. In seiner Amtszeit hatte sich der Demokrat vergeblich für eine Verschärfung des Waffenrechts eingesetzt.

Die Schießerei in Parkland war eine der blutigsten der vergangenen 25 Jahre – und bereits die 18. Schießerei an einer US-Schule in diesem Jahr. Als Konsequenz wird regelmäßig der Ruf nach strikteren Waffengesetzen laut. Trump und viele andere Republikaner sind allerdings dagegen.



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