Am laufenden Band neue Ideen: Berlins Industriebauten

Am laufenden Band neue Ideen: Berlins Industriebauten

Es dampft, zischt und riecht nach Öl – die vorgeführte zweizylindrige Dampfmaschine zieht die Aufmerksamkeit der staunenden Besucher fast magisch an. Das Deutsche Technikmuseum in Berlin bietet bereits in der Eingangshalle einen lebendigen Einblick in die deutsche Technikgeschichte. Der Neubau des Foyers fügt sich mit dem dahinterliegenden historischen Gebäude zu einer spannungsvollen Einheit. „Die besondere Atmosphäre und der besondere Charakter der ehemaligen Industriebauten tragen dazu bei, dass man hier etwas Unverwechselbares vorfindet“, sagt Joseph Hoppe, stellvertretender Direktor der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin. Hoppe ist ebenso Mitinitiator des Berliner Zentrums für Industriekultur (bzi). „Wir versuchen die Berliner Industriekultur ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.“

Der erste U-Bahn-Tunnel Deutschlands

Berlin war Ende des 19. Jahrhunderts eine der größten Industriemetropolen Europas. Heute ist die Stadt ein wichtiger Standort für Zukunftstechnologien. „Der ehemalige Standort für die Industrie hat vielerorts Spuren hinterlassen: Industrielle Bauten prägen das Stadtbild in allen Bezirken“, erklärt Hoppe. Ob der AEG-Versuchstunnel in Berlin-Mitte, also der erste U-Bahn-Tunnel Deutschlands, der Gasometer Fichtebunker in Kreuzberg oder das Tempelhofer Feld mit dem alten Flughafengebäude – all dies ist Teil einer einmaligen Architekturgeschichte. Für den Fortbestand dieses Erbes setzt sich das bzi ein. „Die Stadt Berlin als Kommune entdeckt gerade erst den Wert dieser besonderen Baulichkeiten“, bemerkt Hoppe. Zahlreiche noch nicht umgenutzte Bauten werden in Zukunft in einem neuen Projekt „Route der Industriekultur“ innerhalb von Führungen öffentlich zugänglich sein. Der AEG-Versuchstunnel, das Haus des Rundfunks, das heute den Rundfunk Berlin Brandenburg beherbergt, oder die KulturBrauerei stehen exemplarisch für die Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte Berlins und sind Teil der Route. „Wir versuchen darüber hinaus im Bedarfsfall städtebaulich sinnvolle Nachnutzungen leerstehender Gebäude zu entwickeln, damit die diffizilen Objekte eine neue Zukunft bekommen“, sagt der Professor.

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