Basketball Champions League: Warum der Gegner den MHP Riesen Ludwigsburg Sorgen bereitet

Das Ludwigsburger Maskottchen „Lurchi“ hat am Samstagabend in einer frühen Auszeit mal reichlich Päckchen mit Gummibärchen auf die Zuschauerränge geworfen – als Nervennahrung. Schließlich lag die eigene Mannschaft vor den 4000 Fans gegen den Aufsteiger Tigers Tübingen mit zehn Punkten in Rückstand (15:25), und Trainer Josh King gab hinterher zu: „Die defensive Leistung war nicht akzeptabel.“ Zumindest lieferte die Mannschaft danach offensiv ab und kam beim 104:94 zum zweiten dreistelligen Sieg innerhalb von drei Tagen. Vor allem weil sich Desure Bui (22 Punkte), Silas Melson (18) und auch Jonathan Bähre (14) als echte Leistungsträger erwiesen, während Elijah Childs (4) oder Deion Hammond (2) – nicht zum ersten Mal – einen gebrauchten Abend erlebten. Dabei betonte King nochmals: „Wir brauchen alle Spieler.“

Erst recht, weil an diesem Dienstag (20 Uhr) schon das nächste Spiel ansteht. Dieses Mal auf internationalem Parkett gegen Darüssafaka aus Istanbul. In maximal drei Spielen wollen sich die Ludwigsburger in diesem Winter für die Top 16 der Champions League qualifizieren, nachdem die Mannschaft bei diesem Unterfangen im Vorjahr – trotz 22 Punkten Führung – gegen Limoges im entscheidenden Spiel gescheitert war. „Das war bitter“, sagt der Vorsitzende Alexander Reil, nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen. Denn: „Der Wettbewerb lohnt sich schon auch finanziell.“

Nach dem Aus im deutschen Pokal am Samstag gegen Bonn, geht es für Ludwigsburgs Basketballer Schlag auf Schlag weiter – zunächst am Dienstag in Athen.

Die exakten Prämien sind zwar noch nicht offiziell, doch in der nächsten Gruppenphase hatten zuletzt 7500 Euro pro Sieg gewunken, im Idealfall 45 000 Euro. Auch wenn die großen Geldtöpfe erst beim Final-Four-Turnier warten, das im Vorjahr die Telekom Baskets Bonn als erste deutsche Mannschaft gewonnen und nebenbei knapp eine Million Euro kassiert haben. Just der Titelverteidiger wäre in der zweiten Gruppenphase übrigens einer der Gegner, neben Dijon aus Frankreich und dem Sieger der Partie Tortona (Italien) gegen Galatasaray.

Doch zunächst einmal wartet mit Darüssafaka ein anderer Club aus der Basketballmetropole am Bosporus, der zwar nicht so bekannt, aber dennoch unbequem ist. „Sie sind schwer zu scouten“, sagt King. Das liegt vor allem daran, weil der Verein seinen Kader zuletzt auf den Ausländerpositionen nochmals durchgewechselt und gleich drei neue Amerikaner verpflichtet hat, darunter auch den aus Ludwigsburger Zeiten bekannten Spielmacher James Woodard.

„Es ist eine erfahrene und starke Mannschaft“, betont King. Der deshalb auch auf die Fans setzt. „Die waren gegen Tübingen fantastisch, wir brauchen jeden Zuschauer.“ Nach zuletzt fünf ausverkauften Spielen werden sich dieses Mal jedoch einige Lücken in der MHP-Arena auftun. Aber zumindest die Hälfte der 4000 Karten ist verkauft. Ansonsten wollen die Riesen keine halben Sachen machen – sondern weiterkommen.

 

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