Ferienwaldheim in FellbachBis auf den geliebten Sirup ist alles da
Fellbach-Oeffingen – Am Tennwengert wurde eine Woche lang geschafft und geputzt. Und immer wieder gab es Hilferufe wie diesen: „Philip, das Geschirr wird nicht sauber, die Spülmaschine ist kaputt!“, jammerte etwa eine junge Helferin. Doch Philip Rampp hat die Ruhe weg: „Die Spülmaschine ist nagelneu“, sagte er trocken. Gemeinsam mit Thomas Eibner und Thomas Lehmann leitet der Religionspädagoge das evangelische Ferienwaldheim, das in den kommenden vier Wochen in zwei Durchgängen auf dem Gelände neben den Oeffinger Sportplätzen stattfindet.
An diesem Montag kommen 214 Kinder zum ersten Abschnitt. Thomas Lehmann ist immer zur Stelle. Er ist selbst langjähriger „Waldheimer“ und dort vor allem als Klempner tätig. Rund 150 Meter Leitungen für Warm- und Kaltwasser hat er verlegt, ebenso die elektrischen Leitungen. Die ganze vergangene Woche waren Philip Rampp und seine Helfer mit dem Aufbau der kleinen Zeltstadt am Tennwengert beschäftigt. Elf kleine Pavillons, die bei schlechtem Wetter auch mit Seitenwänden versehen werden können, beherbergen die einzelnen Gruppen. Dazu wurden ein Spülzelt und zwei große Festzelte aufgebaut, von denen eines als Speisesaal dient. Weiter gibt es einen WC- und einen Büro-Container. In zwei riesigen Mulden befinden sich Bänke und Tische, Bastelmaterial, Spiele und sonstige Dinge, die gebraucht werden, um die 214 Kinder des ersten und 160 des zweiten Durchgangs zu versorgen und zu beschäftigen.
Der angehende Diakon Philip Rampp leitet das Ferienwaldheim zum ersten Mal. „Ich finde das Gelände sehr gut geeignet, wir haben Sportplätze und gleich über der Straße den Wald“, sagte er. Apropos Wald: Um sicher über die viel befahrene Landstraße zwischen Oeffingen und Neckarrems zu kommen, wurde extra eine Bedarfsampel aufgestellt.
Am Sonntagnachmittag hatte ein Gottesdienst auf dem Gelände die Waldheimzeit eröffnet. Dabei wurde auch erwähnt, dass es das 70. Ferienwaldheim der evangelischen Kirchengemeinde ist. „Vielen Eltern ist gar nicht mehr bewusst, dass die evangelische Kirche hier dahinter steht, und wir beispielsweise auch kleine Andachten halten“, sagte Philip Rampp. Längst ist das Waldheim interkulturell: So nehmen zehn Kinder von Hindus und einige muslimische Kinder teil. „Es muss bei uns keiner beten, aber bei den Andachten sind alle dabei und dann eben ruhig“, sagte Rampp. Außerdem helfen zwei Flüchtlingsfrauen im Küchenteam mit, im zweiten Abschnitt sind sieben Flüchtlingskinder dabei.
An den ersten beiden Ferientagen waren es bis zu 40 Jugendliche, die auf dem Gelände mithalfen. Julian Gregorius besucht seit zehn Jahren das Waldheim. Jetzt ist er 15 Jahre alt und zum ersten Mal Helfer. „Das ist hier wie eine große Familie, die Atmosphäre gefällt mir einfach“, sagte er.
Annegret Frey-Kächler von der evangelischen Kirchengemeinde sorgte dafür, dass die Unordnung im Speisezelt stündlich kleiner wurde. „Bald glänzt es hier“, versprach sie. Das Essen wird wie vergangenes Jahr von einer Großküche angeliefert, die auf Essen für Kinder und Jugendliche spezialisiert ist. Eine große Neuerung steht in diesem Jahr bevor: Es wird keinen Sirup mehr geben. „Dieses pappsüße Zeug ist einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagte Annegret Frey-Kächler. Zudem locke der Sirup die Wespen an. Jetzt gebe es Tee, gekühltes Leitungswasser oder Mineralwasser zu trinken. Allerdings habe sich der zweite Durchgang vorbehalten, seinen Tee mit einem „wönzigen Schlöck“ Sirup zu süßen.
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Für manche ist es Beweis für das enorme Potenzial, das im deutschen Bus- und Bahnverkehr steckt. Andere sehen es als Beleg für dessen strukturelle Verdorbenheit. Das 9-Euro-Ticket für den deutschen Nahverkehr hat in den vergangenen Wochen immer wieder für überfüllte Züge gesorgt, einzelne Bahnen mussten sogar gestoppt und geräumt werden. Für die Jugendorganisation der Grünen sind 30 Prozent mehr ÖPNV-Nutzer ein Hoffnungsschimmer: Sie will das 9-Euro-Ticket verlängern. Mobilität sei eine Frage der gesellschaftlichen Teilhabe und müsse deshalb erschwinglich sein, schreibt die Grüne Jugend in einem Forderungspapier, das ntv vorliegt. Bereits durch die Abschaffung umweltschädlicher Subventionen wie des Dienstwagenprivilegs, des Dieselprivilegs und der Steuerbefreiung für Kerosin sei das zu finanzieren.
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Es ist stockdunkel. Keine Geräusche sind zu hören, man ist komplett abgeschottet von der Außenwelt. Wenn die Leinwand mit ihrer übermächtigen Größe den ganzen Saal erhellt und das Soundsystem von allen Seiten dröhnt, dann ist das für Georg Schmederer Kino. Er ist schon sein ganzes Leben von dieser Institution fasziniert und bereist gerne die unterschiedlichsten Länder, um dort ins Kino zu gehen: „Jedes Land hat seine eigene Kultur, und das spürt man auch in der Art, wie sie Filme machen.“
Als 1997 das einzige Kino in seiner Heimatstadt Dorfen in Oberbayern schließt, flammt in dem heute 66-Jährigen schon bald der Wunsch auf, ein eigenes Kino zu gründen: „Die Menschen brauchen das als Teil ihrer Kultur und um gemeinsam etwas zu erleben.“ Er schmunzelt und erinnert sich an den Moment, in dem er die Idee seiner Frau vorschlug: „Da hat sie gelacht und gesagt: ‚Jaja, mach mal‘, weil ich immer so Schnapsideen hab.“ Als das Kino dann aus finanziellen Gründen nicht zustande kam, war er umso mehr begeistert, als ihm einige Jahre später angeboten wurde, ehrenamtlich die Leitung als Geschäftsführer eines Kinos zu übernehmen. Heute leitet der ehemalige Vertriebsleiter eines japanischen Halbleiterproduzenten das Kino „s’Kino im Jakobmayer“, das die Gemeinde als kommunales Kino eröffnet hat und das seit zehn Jahren besteht. Vor zwei Jahren wurde Georg Schmederer mit dem Kulturpreis der Stadt Dorfen ausgezeichnet.
Matinee mit Nouvelle-Vague-Stücken
Das Kino schafft es, die Kultur der Stadt zu fördern, obwohl es nur einen Saal mit 50 Plätzen hat. Neben ein paar wenigen Blockbustern und den üblichen Kinderfilmen gibt es einige andere Genres, mit denen der typische Kinobesucher vielleicht nicht so oft in Berührung kommt. Das Matinee-Programm, das jeden Sonntag gezeigt wird, beinhaltet alte Filme aus der Zeit des Neuen Deutschen Films, aber auch französische Nouvelle-Vague-Stücke und Filme aus dem Großraum Asien. Hier sucht Schmederer auch den persönlichen Kontakt, indem er vor der Vorstellung eine zwanzigminütige Einleitung zu dem jeweiligen Film gibt, denn ohne die Hintergründe zu verstehen, vor denen diese Filme gedreht wurden, seien sie eigentlich nicht richtig zu erleben. Der ebenfalls 66 Jahre alte Rainer Schlienz ist ein wichtiger Stammgast und begeistert von diesem Programm: „Wenn ich in so einen besonderen Film gehe, komme ich nachher wieder raus und sage: Das hat sich jetzt richtig gelohnt.“ Der Rentner schätzt das Kino so, dass er oft Filme in großen Kinos auslässt und wartet, bis sie in Dorfen anlaufen.
Es sei wichtig, das Kino für jeden zugänglich zu machen, sagt der Geschäftsführer. Deshalb gibt es von Anfang an vormittags eine Vorstellung für Mütter mit ihren Babys, in der der Ton deutlich leiser ist. Über die Zeit habe sich herausgestellt, dass nicht nur Mütter diese Vorstellungen nutzen, sondern zum Beispiel auch Schichtarbeiter. Die beliebtesten Filme seien aber regionale Kriminalkomödien wie das „Kaiserschmarrndrama“, „Leberkäsjunkie“ oder „Sauerkrautkoma“ – typisch bayrisch eben.
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Eine vermisste 17-Jährige wird zehn Tage nach ihrem Verschwinden tot aufgefunden. Die Jugendliche soll laut Obduktion an „massiver Gewalt gegen den Hals“ gestorben sein. Nun nimmt die Polizei den Ex-Freund des Opfers wegen dringenden Verdachts des Totschlags fest.
Die Polizei in Dortmund hat nach dem Fund der verbrannten Leiche einer 17-Jährigen den 26-jährigen Ex-Freund der Jugendlichen festgenommen. Verschiedene Indizien, über die noch nicht gesprochen werden könne, hätten die Ermittler zu ihm geführt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das Paar soll sich eine Woche vor dem Verschwinden der 17-Jährigen getrennt haben. Ihre Eltern hatten sie am 14. Juni vermisst gemeldet.
Der 26-Jährige war nach dem Verschwinden des Teenagers bereits als Zeuge vernommen worden. Von seiner Festnahme sei er überrascht gewesen, heißt es. Die Staatsanwaltschaft hat gegen ihn Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des Totschlags beantragt. Er sollte noch am selben Tag einem Haftrichter vorgeführt werden.
Die Obduktion der Leiche hatte ergeben, dass die junge Frau nicht an den Flammen starb, sondern durch „massive Gewalt gegen den Hals“. Ein Radfahrer hatte die brennende Leiche nach Polizeiangaben am Freitagmorgen gegen 5.30 Uhr in dem westlich von Hamm gelegenen Naturschutzgebiet „Am Tibaum“ an einem Weg entdeckt. Die 17-Jährige stammte aus dem Märkischen Kreis und hatte dort bei ihren Eltern gewohnt. „Wir gehen davon aus, dass sie schon mehrere Tage tot war und der Leichnam dort verbrannt wurde, um Spuren zu beseitigen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund.
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