Borussias Sechser hat eine Schädelprellung – Kramers Ausfall überrascht Hecking nicht


Sieben Spieler fehlen Borussia am Sonntag (18 Uhr, Live-Ticker) bei der Partie in Wolfsburg. Die Langzeitverletzten Mamadou Doucouré, Tobias Strobl, Ibrahima Traoré, Jonas Hofmann und Laszlo Bénes, zudem Patrick Herrmann, der sich in der Trainingswoche einen Muskelfaserriss zugezogen hat, und auch Christoph Kramer. Der Weltmeister muss mit seiner Schädelprellung, die er sich bei einem heftigen Zusammenprall mit Abwehrchef Jannik Vestergaard im Meisterschaftsspiel gegen den Bayern (2:1) zugezogen hat, wie vermutet doch pausieren. Kramer hatte das am Dienstag beim Logentalk von Rheinischer Post und Postbank schon angedeutet.

Auch für Trainer Dieter Hecking war das keine Überraschung. „Wir haben ihn Anfang der Woche noch einmal eingehend untersuchen lassen, und die Ärzte haben da gesagt, dass er in der Woche besser noch nichts machen soll. Für mich war also eigentlich schon Montag klar, dass er Sonntag nicht wird spielen können.“ Der Trainer ergänzte: „Wir haben eine Fürsorgepflicht gegenüber Chris, und wenn die Ärzte so etwas sagen, gibt es keine zwei Meinungen darüber, was wir tun müssen.“

Gegen die Bayern rotierte Hecking, setzte Innenverteidiger Matthias Ginter auf die Sechs im defensiven Mittelfeld neben Denis Zakaria, und der Weltmeister schoss direkt ein Tor zum zwischenzeitlichen 2:0. Für Ginter rückte seinerzeit Nico Elvedi von der rechten Seite der Viererkette in die Innenverteidigung, Tony Jantschke wurde für rechts außen eingewechselt. Zur Pause musste er aber schon wieder draußen bleiben, da er sich im Luftkampf mit James Rodriguez wie Kramer einer Schädelprellung zugezogen hatte. In der zweiten Halbzeit verteidigte dann Fabian Johnson rechts. Wie er auf Kramers Ausfall in Wolfsburg reagieren wird, ließ Hecking nicht durchblicken. „Es kann alles möglich sein“, sagte der Trainer über die Aufstellung der Defensivabteilung. „Trotz der Verletzten muss ich mir immer wieder Überlegungen machen. Die Mannschaft stellt sich nicht von alleine auf, das ist gut. Matthias Ginter hat es gut gemacht, Nico Elvedi hat es gut gemacht. Klar, dass man solche Gedankenspiele hat, dass man es wieder so macht, aber ich schließe nicht aus, dass es noch etwas ganz anderes wird.“

Da sowohl Ginter als auch Elvedi auf ihren neuen Positionen gegen die Bayern überzeugt haben, spricht allerdings nicht viel dafür, da etwas zu ändern. Bliebe nur die Frage nach dem Rechtsverteidiger: Jantschke als der defensivere Part mit großer Zweikampfstärke oder Johnson mit gesteigertem Offensivpotenzial? Oder wagt Hecking gar ein ganz anderes Experiment und stellt Reece Oxford in die Innenverteidigung, damit Elvedi außen bleiben kann? Immerhin zeigt sich die Sportliche Leitung zufrieden mit der Entwicklung des jungen Engländers, der allerdings bislang kaum zum Zuge kam. In allen Bundesligaspielen stand er im Kader, wurde allerdings nur einmal eingewechselt: Beim 3:1-Sieg in Hoffenheim in der 90. Minute. Das klingt bislang nicht nach einer ernsthaften Alternative für die Innenverteidigung, die sich unter anderem mit Nationalspieler Mario Gomez auseinandersetzen muss.

Nun mehren sich die Stimmen, dass West Ham United, das Oxford bis 30. Juni 2018 an Borussia ausgeliehen hat, den Verteidiger in der Winterpause zurückholen möchte. Gladbachs Manager Max Eberl gibt zu, dass „er die nötige Anzahl an Spielen, um definitiv bei uns zu bleiben, bis zur Winterpause nicht mehr erreichen wird“. Er betont aber auch: „Er ist ein Top-Junge, der sich sehr gut entwickelt. Wir haben mit ihm geredet, wir sind sehr zufrieden mit ihm. Es braucht Zeit, in der Bundesliga anzukommen. Unser Wunsch ist klar, dass er bleibt. Aber das letzte Heft hat West Ham in der Hand. Bis jetzt kamen sie aber nicht auf uns zu.“ Eine weitere Möglichkeit: „Dass wir ihn kaufen, kann durchaus mal eine Alternative werden“, sagt Eberl, erteilt aber möglichen Transfers in der Winterpause eine vorläufige Absage: „Da werden wir aller Voraussicht nach nichts machen. Wenn die Verletzten zurückkommen, haben wir einen Kader, der schlagkräftig ist.“

Und zunächst einmal steht eh Wolfsburg im Fokus. „Es sind noch vier Spiele bis zur Winterpause und es sind noch zwölf Punkte zu vergeben“, sagt Hecking. „Wer mich kennt weiß, dass ich lieber 13 Punkte aus diesen vier Spielen hätte. Mein klares Ziel ist, am Sonntag in Wolfsburg zu gewinnen.“

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