Keine Spur von BewerbermangelDie Polizei, dein Freund und Arbeitgeber
Stuttgart – „Polizei, der Beruf“: Rund 5000 junge Leute haben sich im vergangenen Jahr von diesem Werbeslogan ansprechen lassen und sich auf einen der 1100 Anfängerplätze für 2016 beworben. Angesichts dieser guten Bewerberlage rechnet das Stuttgarter Innenministerium damit, die von der grün-schwarzen Koalition geplanten 1500 zusätzlichen Polizeistellen ohne Schwierigkeiten besetzen zu können. Sie sollen die Beamten zusätzlich zu dem bereits von Grün-Rot beschlossenen Stellenplus verstärken. Bisher sind 1400 Polizisten für 2017 vorgesehen, für 2018 ebenso viele.
Im Innenministerium wertet man die gute Bewerberlage auch als Erfolg der gesteigerten Werbeanstrengungen. So wurden etwa Streifenfahrzeuge mit gelben Werbebotschaften beklebt. Das Interesse von Jugendlichen am Polizeiberuf ist allerdings ein überregionales Phänomen, wie eine Umfrage des „Trendence Schülerbarometers“ unter 13.000 Schülern der Klassen 8 bis 13 vom vergangenen Jahr ergab. Danach liegt die Polizei im Ranking der beliebtesten Arbeitgeber bundesweit auf Platz 1. 10,4 Prozent der Befragten votierten in diesem Sinn. Es folgten die Bundeswehr, dann BMW, Porsche und Lufthansa. Daimler liegt auf Platz 10.
Kurzfristige Stellenerhöhungen, wie sie etwa im Koalitionsvertrag vereinbart wurden, können dennoch nicht sofort umgesetzt werden. Denn auf dem freien Markt gibt es so gut wie keine ausgebildeten Polizisten, das Land muss sie je nach Bedarf erst ausbilden. Dies dauert für Kommissaranwärter (Gehobener Dienst) 45 Monate, für angehenden Polizeimeister 30 Monate. 600 der 1500 vereinbarten Neustellen sollen deshalb im Bereich der Verwaltung entstehen, da diese rasch auf dem Arbeitsmarkt rekrutiert werden können, die Polizei also schneller Entlastung spürt.
„Polizist ist immer noch ein Traumberuf, denn er ist unheimlich abwechslungsreich“, sagt Ralf Kusterer, Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Allerdings fürchtet er, dass die Kürzungen bei der Besoldung und Krankenversorgung die Attraktivität mittelfristig senken könne. Die Konkurrenz der freien Wirtschaft wirke sich schon jetzt aus: „Früher kamen zehn Bewerber auf eine Stelle, heute sind es nur noch fünf“, sagt Kusterer. Dabei seien die Zugangshürden in den vergangenen Jahren stetig niedriger geworden – so etwa bei der Sportprüfung.
Auch die Ausbildungsbedingungen sind Kusterer zufolge keineswegs so, dass die Polizei langfristig mit der Wirtschaft mithalten kann: „Sie müssen in den Polizeischulen im Drei-Bett-Zimmer übernachten, das ist keine erwachsenengerechte Unterbringung.“ Die Konzentration der Ausbildungsschulen in den südlichen Regionen des Landes im Zug der Polizeireform (die Schule in Wertheim zum Beispiel wurde geschlossen) bewirkt nach Ansicht des Gewerkschaftschefs, dass im Land ein Ungleichgewicht entsteht.
Im Innenministerium verweist man darauf, dass die grundlegenden Einstellungsvoraussetzungen im vergangenen Jahr „bewusst nicht abgesenkt“ worden seien. Veränderungen gebe es nur in zwei Punkten: Wer keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, muss acht statt wie bisher zehn Jahre in Deutschland leben, um Polizist werden zu können. Außerdem kann vom Mindestnotenschitt von 3,2 für den Mittleren Dienst abgewichen werden, wenn neben der Mittleren Reife eine abgeschlossene Berufsausbildung mit einem Schnitt von 3,0 vorgewiesen wird.
In Baden-Württembergs Polizei gibt es derzeit rund 31 000 Personalstellen, davon rund 24 000 im polizeilichen Vollzugsdienst. Der Rest arbeitet in der Verwaltung. Wer Polizist werden will, muss sich einem eintägigen Auswahltest unterziehen. Dabei werden die körperliche und gesundheitlichen Voraussetzungen geprüft – so ist eine Mindestgröße von 1,60 Meter und ein Body-Maß-Index zwischen 18 und 27,5 vorgeschrieben. Die Polizeihochschule Villingen-Schwenningen, die Ausbildungsstätte für den Gehobenen Polizeidienst, verfügt über 1300 Studienplätze.
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In Schweden zeigt eine 15-Jährige einen Taxifahrer wegen Vergewaltigung an. Einen Monat später lockt sie den Mann in eine einsame Gegend. Dort wird er von ihrem Freund und dessen Brüdern gehängt. Dafür müssen die Jugendlichen jetzt lange ins Gefängnis.
Ein schwedisches Gericht hat fünf Teenager wegen des Mordes an einem angeblichen Vergewaltiger zu Gefängnisstrafen verurteilt. Der älteste Angeklagte, der zum Tatzeitpunkt bereits volljährig war, erhielt lebenslange Haft, wie das Bezirksgericht Uppsala mitteilte.
Zwei seiner minderjährigen Brüder wurden zu je vier Jahren Jugendstrafe verurteilt. Der jüngste der vier Brüder und seine Freundin müssen wegen Beihilfe für je dreieinhalb Jahre in Jugendhaft. Richter Lars Holmgård sagte, der als „Taximord“ in den Medien bekannt gewordene Fall trage Züge einer Hinrichtung. Das zur Tatzeit 15-jährige Mädchen hatte einen 26 Jahre alten Taxifahrer einen Monat vor der Tat wegen Vergewaltigung angezeigt. Der Nachrichtenagentur TT zufolge lockte sie ihn dann Ende März mit der Aussicht auf ein Stelldichein in eine einsame Gegend.
Dort wurde der Mann von ihrem Freund und dessen drei Brüdern überwältigt. Sie zwangen ihn, die Zugangscodes für sein Mobiltelefon und seine Bankkarte preiszugeben, schleppten ihn in einen Wald und erhängten ihn. Anschließend wurde das Konto des Mannes leer geräumt. Die Angeklagten bestritten die Tat. Das Gericht hatte aufgrund von Chatgesprächen, DNA-Spuren und anderen Indizien jedoch keine Zweifel an ihrer Schuld.
Es ging aber davon aus, dass das Mädchen und der jüngste Angeklagte zum Zeitpunkt des Mordes nicht mehr am Tatort waren. Zum Vergewaltigungsvorwurf des Mädchens sagte Richter Holmgård, das Gericht habe ihre Aussage zur Kenntnis genommen. „Aber das, was dort geschah, war nicht das eigentliche Thema des Prozesses“, fügte er hinzu.
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Es ist warm in der Backstube von Katharina Regele. Vorn befindet sich die Verkaufstheke, im Hintergrund sieht man den Backofen und die Arbeitsfläche. An der Seite steht eine Miniaturküche zum Spielen. Für ihre Tochter. Das war ein ausschlaggebender Punkt für die 31-Jährige, die sich mit ihrer eigenen Bäckerei selbständig gemacht hat: Familie. „Dass ich einfach dadurch flexibler bin“, erklärt sie und weist auf ihre 2-jährige Tochter, die vor ihr auf der Theke sitzt und glücklich mit einem Armband spielt. Wie hier, erklärt die junge Mutter, wenn ihre Tochter auf dem Tisch sitze und mitmache, oder auch wenn sie Kundschaft dahabe, dann sei sie auch einfach da. Natürlich nicht, wenn die Bäckerin ihre Waren produziere. „Aber gerade wenn ich den Laden offen habe, dann spielt sie hier in ihrer Küche oder ist einfach mal draußen und kommt dann rein, und da sagt niemand was“, erklärt sie in schwäbischem Dialekt. Denn die Vereinbarung von Familie und Beruf wäre davor, so erklärt sie, schwieriger gewesen. Aber nicht nur flexibler zu sein war ein ausschlaggebender Punkt in ihrer Entscheidung zur Selbständigkeit. Auch haben sie die ganzen Zusatzstoffe und Fertigprodukte gestört, sodass sie gesagt habe, sie möchte das mal anders machen. „Denn dafür habe ich nicht einen handwerklichen Beruf gelernt, von der Pike auf, um irgendwann zu sagen, ja ich mach ’ne Tüte auf und rühr mir das an“, sagt Regele. Das ist ein grundlegender Teil ihres Konzepts: Backen ganz ohne Zusatzstoffe, so weit es geht, handgemacht unter der Verwendung von regionalen Produkten; wenn das nicht geht, weicht sie auf Bio aus. Mit Zusatzstoffen meint sie hauptsächlich das Backmittel, also eine Mischung aus Zusatzstoffen wie extra Gluten, Zucker, Malzzucker und Hefeextrakt, was geschmacksfördernd wirkt. Gerade weil viele ein Problem damit haben, wollte Katharina Regele das ändern und es für sich anders machen.
Ihre Kunden kommen von überall her
In der Bäckerei „Bäckermädle“, die in Holzleuten, einem Teilort von Heuchlingen, liegt, etwa eine Stunde von Stuttgart entfernt, arbeitet Katharina Regele allein. „Tatsächlich hilft mir da niemand, das mach ich wirklich alles ganz allein. Es kann mal sein, dass der Papa mal in die Molkerei fährt und eine Butter holt, oder dass meine Mama mal unterwegs ist und ich ihr sag, sie soll eine Milch mitbringen, weil sie in der Landwirtschaft arbeitet, das kann schon mal sein, aber ansonsten mach ich eigentlich alles allein.“ Das sei ihr wirklich wichtig, denn nur so habe sie alle Arbeitsschritte im Blick, und nur so würde das Produkt auch so, wie sie es wolle. Auch der Verkauf sei ihr sehr wichtig, gerade weil sie mit dem Kunden einen guten Dialog führen wolle. Fragen, wie: „Warum ist das Brötchen relativ klein, aber trotzdem schwerer als ein herkömmliches Brötchen? Oder was ist denn Backmittel?“, könne sie so viel besser beantworten.
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Wenn es draußen ungemütlich ist, herrschen für Bernsteinsammler beste Bedingungen. Drei Jugendliche nutzen das stürmisch-kalte Herbstwetter, um sich auf die Suche nach dem fossilen Harz zu machen. Auf dem Leitdamm vor Cuxhaven werden sie von der Flut überrascht.
Seenotretter haben am Samstagabend drei junge Bernsteinsucher aus höchster Lebensgefahr vor der Nordsee-Flut gerettet. Die Brüder im Alter von 16 bis 19 Jahren waren auf der Suche nach Bernstein den Leitdamm vor Cuxhaven rund vier Kilometer entlanggelaufen, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte. Doch die Flut sei durch die Sturmlage der vergangenen Tage deutlich höher aufgelaufen als sonst und habe nur eine Stunde nach Niedrigwasser den jungen Männern schon bis zur Hüfte gestanden.
Die Bernsteinsucher riefen den Notruf, woraufhin der Seenotrettungskreuzer „Anneliese Kramer“ kurz nach 19 Uhr auslief. Die Verunglückten hätten die Besatzung dann mit Lichtzeichen auf ihre Position aufmerksam gemacht, außerdem hätten die Retter eine Wärmebildkamera eingesetzt, teilt die DGzRS weiter mit. Nach einer knappen Dreiviertelstunde konnten die drei Brüder mit dem flacher liegenden Tochterboot „Mathias“ aus ihrer Notlage befreit werden – da stand ihnen das Wasser bereits bis zum Bauch, wie ein Sprecher berichtete.
Sie hätten sich bis zu ihrer Rettung gegenseitig gehalten und gewärmt; und sie seien durchaus professionell ausgerüstet gewesen, mit Thermo-Neoprenanzügen und starken LED-Lampen. Die unterkühlten jungen Männer seien vorsorglich mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Chancen, Bernstein zu finden, sind im Herbst und Winter am größten. Das kalte Meerwasser besitzt eine höhere Dichte, das fossile Harz wird dann nach oben geschwemmt.
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