Fehlschuss in Wolfsburg: Bei Elfmetern spricht weiterhin viel für Borussia-Kapitän Stindl


Mönchengladbach
Lars Stindl vergab in Wolfsburg den dritten der letzten vier Elfmeter. Trotzdem sollte der Kapitän erster Schütze der Borussen bleiben. Nicht nur, weil der Fehlschuss diesmal keine Folgen hatte.

Möglich, dass Lars Stindl die Länderspielpause nutzt, um seinen Kumpel Tobias Sippel immer wieder nach dem Training zu überreden, ihm ein paar Elfmeter um die Ohren hauen zu dürfen. Denn Borussias Kapitän hat etwas Nachholbedarf in der Disziplin. Beim 3:1 in Wolfsburg war sein Elfmeterschuss ein Negativerlebnis der Borussen an diesem Tag, der fast nur schön war.

In der 78. Minute schnappte sich Koen Casteels Stindls allzu laschen Schuss in die rechte Ecke. Stindl schaute ungläubig, hatte er doch in dem Moment die Vorentscheidung, das 3:1 verpasst und so dafür gesorgt, dass es noch eng wurde das eine oder andere Mal. „Das 3:1 hätte uns zu dem Zeitpunkt gut getan“, gestand Manager Max Eberl. Am Ende ging alles gut und Stindl bedankte sich in der Kabine bei den Kollegen, die seinen Fehlschuss nicht zu einem echten Problem werden ließen.

„Lars ist unser Kapitän, ein absolut erfahrener Spieler. Er hat die Verantwortung übernommen, hat aber leider den Elfmeter verschossen. Das hat Lars auch sehr leidgetan. Das hat er in der Kabine kundgetan. Wir haben das als Mannschaft ausgebessert und dieses Spiel gewonnen“, sagte Trainer Adi Hütter.

Stindl twitterte später das Wort „Team“, um zu zeigen, dass hier eine Gladbacher Mannschaft beisammen ist, die Fehler von Kollegen ausbügelt. Die Fans sangen im Rahmen der Siegesfeierlichkeiten in Wolfsburg seinen Namen, auch das war Balsam für ihn.

Gleichwohl ärgert den Ehrgeizigen sein Fehlschuss extrem, denn es war bereits der dritte Elfmeter im Jahr 2021, den er vergab, nur einen der letzten vier Schüsse vom Punkte brachte Stindl im Tor unter. Das war am 10. April beim 2:2 bei Hertha BSC Berlin. Zudem traf er 2021 beim 2:2 in Stuttgart am 16. Januar vom Punkt.

Verschossen hat Stindl auch im März in Augsburg, nachdem er vorher elfmal in Folge getroffen hatte seit seinem Fehlschuss am 15. Oktober 2016 gegen den Hamburger SV. Nun vergab er erstmals in seiner Karriere zwei Elfmeter in Folge, denn schon beim 0:4 in Leverkusen hatte sein Schuss in die rechte Ecke zu wenig Power, um an Lukas Hradecky vorbeizukommen.

Der Eckenwechsel, zu dem er sich nach dem Fehlschuss in Augsburg entschieden hatte, von links nach rechts, brachte Stindl kein Glück. Und der Oktober ist für ihn kein guter Monat für Elfmeter, fünf von 21 Schüssen hat er insgesamt vergeben in seiner Karriere, drei davon im zehnten Monat des Jahres.

Muss Trainer Adi Hütter sich nach dem Fehlschuss in Wolfsburg Gedanken machen, was seine Elfmeterausführer-Rangliste angeht? „Wir haben schon auch andere Schützen“, sagte Max Eberl. Hütter wird indes wohl eher nicht einen anderen Chef-Ausführer bestimmen, das Team muss das Thema intern regeln. Und das Ergebnis sollte sein: „Lars ist unser Schütze Nummer eins, wenn er sagt, er schießt, schießt er auch“, wie Jonas Hofmann in Wolfsburg sagte.

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Es wäre psychologisch wertvoll, die ärgerliche Geschichte so anzugehen. Stindl muss sich den Elfmeter-Geistern stellen und das Thema so schnell wie möglich abschließen, um es nicht zu einem Trauma werden zu lassen. Heißt: Gibt es wieder Elfmeter und Stindl ist auf dem Platz, dann bitte schön, Herr Stindl, übernehmen Sie wieder!

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