„Jugend schreibt“-Preise verliehen: Am Ende gewinnt immer der Leser

Jeruzalem liegt in Slowenien, und in Bad Kissingen fährt eine Postkutsche. Nachzulesen war das im vergangenen Projektjahr auf den montags erscheinenden Jugend-schreibt-Seiten. Dafür und für zwölf weitere, besonders gelungene Beiträge gab es gestern im Frankfurter Museum für Moderne Kunst die Preise der Fazit-Stiftung.

Strahlende Gesichter der Preisträgerinnen

Ursula Kals

Redakteurin in der Wirtschaft, zuständig für „Jugend schreibt“.

Ausgezeichnet wurde ein Kurs aus Slowenien, stellvertretend für die Gruppe nahmen Vida Glatz und Sara Rosalia Gutschi den Preis von Ulrich Wilhelm, dem Kuratoriumsvorsitzenden der Stiftung, entgegen. Dotiert ist die Auszeichnung mit 2500 Euro. Ebenfalls über diese Summe freute sich Anna Guhling vom Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium im fränkischen Münnerstadt. Die feierliche Stunde im Vortragssaal des Museums verlief so, wie es sein sollte, gediegene Worte, Lob und Urkunden, strahlende Gesichter der Preisträgerinnen und wohlwollend-erwartungsvolle der Projektlehrerinnen und -lehrer, die nun ein Jahr lang mit ihren Kursen und Klassen die F.A.Z. und die F.A.S. als E-Paper lesen werden. Wie sie ihre Schüler für Qualitätsjournalismus begeistern, kurzweilige Aufgaben für selektives Lesen und handwerkliche Tipps fürs Schreiben geben können, das erfahren sie heute auf einem kompakten Seminar mit der Redaktion und zwei Kollegen des begleitenden pädagogischen Izop-Instituts.

Rund 54.000 Schüler haben bisher an der Lese- und Schreibwerkstatt teilgenommen, 1340 Seiten mit Beiträgen sind erschienen. Auch nach 36 Jahren verliert das Projekt nicht seinen Reiz, im Gegenteil. Andere Zahlen über den Medienkonsum junger Menschen lesen sich weniger erfreulich. Der Anteil der 12- bis 19-Jährigen, die Zeitungen oder Bücher lesen, sinkt. Laut der JIM-Studie 2022 (Jugend, Information, Medien) sind 84 Prozent der Jugendlichen in ihrer Freizeit täglich online, 62 Prozent hören Musik, 42 Prozent schauen Videos. Immerhin lesen elf Prozent gedruckte Bücher, Tageszeitungen deutlich weniger. Junge Menschen sind überwiegend online unterwegs, was wiederum den Einstieg in das E-Paper erleichtert.

28 Schüler aus Ptuj, Slowenien haben sich gemeinsam in einem Projekt engagiert

Wie wichtig Redaktion und Verlag der Bildungsauftrag ist, das betonte der Kuratoriumsvorsitzende Ulrich Wilhelm bei seiner Begrüßung. Gerald Braunberger ist bei der F.A.Z. als Herausgeber für die Jugendprojekte verantwortlich und stellte die preisgekrönten Artikel vor. 28 Schüler haben sich in der Arbeitsgruppe eines Schulnetzwerks in Ptuj, der ältesten Stadt Sloweniens, engagiert, die Projektarbeit wurde weitgehend in den Unterricht integriert. Erschienen sind bisher neun Artikel, in denen die Autoren Menschen und Orte ihres kleinen und vielen wenig bekannten Landes vorstellen.

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