17-Jähriger bei Toro-RossoJugendstil oder Jugendwahn in der Formel 1?
Melbourne – Verkehrskindergarten. Niki Lauda verpackt seine Meinung nicht in Floskeln. Dieses Wort benutzt die Formel-1-Legende gern, wenn sie gefragt wird, was ein Niki Lauda davon hält, dass die Debütanten immer jünger werden. Max Verstappen, der nun in die erste Formel-1-Saison als Stammpilot geht, wird erst im Oktober 18 Jahre alt – doch er darf schon einen Toro Rosso pilotieren, in dem Technik für mehrere Millionen Euro steckt.
Als Mini-Max zum ersten Mal einen Grand-Prix-Boliden bewegte, endete die Showfahrt in Rotterdam in einer Barriere. Der Saisonauftakt in Melbourne an diesem Sonntag (6 Uhr/RTL) wird das fünfte Formel-1-Rennen des Niederländers; vergangene Saison ersetzte er Jean-Eric Vergne für die letzten vier Großen Preise. „Wir haben ihn Schritt für Schritt vorbereitet“, sagt Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost.
Der Jugendstil erobert die Formel 1, oder handelt es sich um Jugendwahn? Wann ist einer zu jung für ein Auto, das Tempo 350 schafft und in vier Sekunden von null auf 200 beschleunigt? Als Kimi Räikkönen 2001 sein Debüt in der Königsklasse gab, war er schon 21 – aber manche Motorsport-Urgesteine fürchteten um den Ruf der Serie und die Sicherheit aller Beteiligten. 2007 wurde der Finne Weltmeister.
Sebastian Vettel war in diesem Jahr knapp 20, als er als BMW-Testpilot erstmals an einem Grand Prix teilnehmen durfte, Fernando Alonso war 19 bei seiner Premiere 2001. Beide zählen heute zu den verehrten und geachteten Stars, die Namen der vielen gescheiterten Rennküken sind vergessen. Jaime Alguersuari, Esteban Tueros, Scott Speed, Ricardo Rodriguez . . .
„Ich will alle Rekorde brechen“, sagt Max Verstappen, „die meisten Siege, die meisten Titel. Ich bin nicht beunruhigt, in welchem Alter ich dies tue.“ Für einen 17-Jährigen nimmt der Sohn des Ex-Rennfahrers Jos („the boss“) Verstappen den Mund recht voll, doch er genießt das Vorrecht der Jugend, weder Respekt noch Angst zu zeigen.
Franz Tost traut ihm diesen Weg durchaus zu, die nötigen Ansätze sind vorhanden. Der Österreicher kann erklären, warum der Nachwuchs immer früher in die Cockpits drängt. „Ihr Fertigkeitsniveau ist sehr hoch“, sagt der Toro-Rosso-Teamchef, „sie beherrschen die nötigen Techniken, kennen sich in Telemetrie aus, sie sind es gewöhnt, viele Knöpfe zu drücken.“ Generation Playstation. Die Förderprogramme der Rennställe setzen immer früher ein, Talente werden durch die gezielte und umfassende Ausbildung folglich schneller (Grand-Prix-)reif.
Wirklich? Jacques Villeneuve bezweifelt dies. Der Kanadier, Weltmeister 1997 und ein Kerl, der es als Ehre empfindet, ausreichend Feinde zu haben, meint: „Man sollte ein Mann sein, bevor man es in die Formel 1 schafft – sie ist die Spitze, sie ist nicht der Ort, an dem man lernen sollte und Fehler machen darf.“ Der Kanadier sorgt sich um das, was junge Menschen nicht im Überfluss besitzen: Erfahrung.
Villeneuve, und damit steht er nicht alleine, befürchtet, dass junge Piloten eher falsch reagieren könnten, wenn sie in eine kritische Situation geraten. Das will auch Franz Tost nicht in Abrede stellen. „Es geht nicht nur um den Speed“, räumt er ein, „sondern auch um Reife und die Fähigkeit, mit gewissen Situationen umgehen zu können.“ Doch manche Fertigkeiten und Fähigkeiten kann selbst der beste Ausbilder nicht lehren – man muss im Cockpit ausprobieren, in welche Richtung die Nadel ausschlägt: Hero oder Zero, Held oder Null.
„Ich muss beweisen, dass mein Alter auf der Strecke keine Rolle spielt“, sagt Max Verstappen. Lauda wünscht dem Niederländer Glück. „Wenn er sich durchsetzt, heißt das, die Computer-Kids sind für die Formel 1 geeignet“, sagt die PS-Legende. Dann wäre ein Wort für ihn tabu: Verkehrskindergarten.
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In Schweden zeigt eine 15-Jährige einen Taxifahrer wegen Vergewaltigung an. Einen Monat später lockt sie den Mann in eine einsame Gegend. Dort wird er von ihrem Freund und dessen Brüdern gehängt. Dafür müssen die Jugendlichen jetzt lange ins Gefängnis.
Ein schwedisches Gericht hat fünf Teenager wegen des Mordes an einem angeblichen Vergewaltiger zu Gefängnisstrafen verurteilt. Der älteste Angeklagte, der zum Tatzeitpunkt bereits volljährig war, erhielt lebenslange Haft, wie das Bezirksgericht Uppsala mitteilte.
Zwei seiner minderjährigen Brüder wurden zu je vier Jahren Jugendstrafe verurteilt. Der jüngste der vier Brüder und seine Freundin müssen wegen Beihilfe für je dreieinhalb Jahre in Jugendhaft. Richter Lars Holmgård sagte, der als „Taximord“ in den Medien bekannt gewordene Fall trage Züge einer Hinrichtung. Das zur Tatzeit 15-jährige Mädchen hatte einen 26 Jahre alten Taxifahrer einen Monat vor der Tat wegen Vergewaltigung angezeigt. Der Nachrichtenagentur TT zufolge lockte sie ihn dann Ende März mit der Aussicht auf ein Stelldichein in eine einsame Gegend.
Dort wurde der Mann von ihrem Freund und dessen drei Brüdern überwältigt. Sie zwangen ihn, die Zugangscodes für sein Mobiltelefon und seine Bankkarte preiszugeben, schleppten ihn in einen Wald und erhängten ihn. Anschließend wurde das Konto des Mannes leer geräumt. Die Angeklagten bestritten die Tat. Das Gericht hatte aufgrund von Chatgesprächen, DNA-Spuren und anderen Indizien jedoch keine Zweifel an ihrer Schuld.
Es ging aber davon aus, dass das Mädchen und der jüngste Angeklagte zum Zeitpunkt des Mordes nicht mehr am Tatort waren. Zum Vergewaltigungsvorwurf des Mädchens sagte Richter Holmgård, das Gericht habe ihre Aussage zur Kenntnis genommen. „Aber das, was dort geschah, war nicht das eigentliche Thema des Prozesses“, fügte er hinzu.
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Es ist warm in der Backstube von Katharina Regele. Vorn befindet sich die Verkaufstheke, im Hintergrund sieht man den Backofen und die Arbeitsfläche. An der Seite steht eine Miniaturküche zum Spielen. Für ihre Tochter. Das war ein ausschlaggebender Punkt für die 31-Jährige, die sich mit ihrer eigenen Bäckerei selbständig gemacht hat: Familie. „Dass ich einfach dadurch flexibler bin“, erklärt sie und weist auf ihre 2-jährige Tochter, die vor ihr auf der Theke sitzt und glücklich mit einem Armband spielt. Wie hier, erklärt die junge Mutter, wenn ihre Tochter auf dem Tisch sitze und mitmache, oder auch wenn sie Kundschaft dahabe, dann sei sie auch einfach da. Natürlich nicht, wenn die Bäckerin ihre Waren produziere. „Aber gerade wenn ich den Laden offen habe, dann spielt sie hier in ihrer Küche oder ist einfach mal draußen und kommt dann rein, und da sagt niemand was“, erklärt sie in schwäbischem Dialekt. Denn die Vereinbarung von Familie und Beruf wäre davor, so erklärt sie, schwieriger gewesen. Aber nicht nur flexibler zu sein war ein ausschlaggebender Punkt in ihrer Entscheidung zur Selbständigkeit. Auch haben sie die ganzen Zusatzstoffe und Fertigprodukte gestört, sodass sie gesagt habe, sie möchte das mal anders machen. „Denn dafür habe ich nicht einen handwerklichen Beruf gelernt, von der Pike auf, um irgendwann zu sagen, ja ich mach ’ne Tüte auf und rühr mir das an“, sagt Regele. Das ist ein grundlegender Teil ihres Konzepts: Backen ganz ohne Zusatzstoffe, so weit es geht, handgemacht unter der Verwendung von regionalen Produkten; wenn das nicht geht, weicht sie auf Bio aus. Mit Zusatzstoffen meint sie hauptsächlich das Backmittel, also eine Mischung aus Zusatzstoffen wie extra Gluten, Zucker, Malzzucker und Hefeextrakt, was geschmacksfördernd wirkt. Gerade weil viele ein Problem damit haben, wollte Katharina Regele das ändern und es für sich anders machen.
Ihre Kunden kommen von überall her
In der Bäckerei „Bäckermädle“, die in Holzleuten, einem Teilort von Heuchlingen, liegt, etwa eine Stunde von Stuttgart entfernt, arbeitet Katharina Regele allein. „Tatsächlich hilft mir da niemand, das mach ich wirklich alles ganz allein. Es kann mal sein, dass der Papa mal in die Molkerei fährt und eine Butter holt, oder dass meine Mama mal unterwegs ist und ich ihr sag, sie soll eine Milch mitbringen, weil sie in der Landwirtschaft arbeitet, das kann schon mal sein, aber ansonsten mach ich eigentlich alles allein.“ Das sei ihr wirklich wichtig, denn nur so habe sie alle Arbeitsschritte im Blick, und nur so würde das Produkt auch so, wie sie es wolle. Auch der Verkauf sei ihr sehr wichtig, gerade weil sie mit dem Kunden einen guten Dialog führen wolle. Fragen, wie: „Warum ist das Brötchen relativ klein, aber trotzdem schwerer als ein herkömmliches Brötchen? Oder was ist denn Backmittel?“, könne sie so viel besser beantworten.
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Wenn es draußen ungemütlich ist, herrschen für Bernsteinsammler beste Bedingungen. Drei Jugendliche nutzen das stürmisch-kalte Herbstwetter, um sich auf die Suche nach dem fossilen Harz zu machen. Auf dem Leitdamm vor Cuxhaven werden sie von der Flut überrascht.
Seenotretter haben am Samstagabend drei junge Bernsteinsucher aus höchster Lebensgefahr vor der Nordsee-Flut gerettet. Die Brüder im Alter von 16 bis 19 Jahren waren auf der Suche nach Bernstein den Leitdamm vor Cuxhaven rund vier Kilometer entlanggelaufen, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte. Doch die Flut sei durch die Sturmlage der vergangenen Tage deutlich höher aufgelaufen als sonst und habe nur eine Stunde nach Niedrigwasser den jungen Männern schon bis zur Hüfte gestanden.
Die Bernsteinsucher riefen den Notruf, woraufhin der Seenotrettungskreuzer „Anneliese Kramer“ kurz nach 19 Uhr auslief. Die Verunglückten hätten die Besatzung dann mit Lichtzeichen auf ihre Position aufmerksam gemacht, außerdem hätten die Retter eine Wärmebildkamera eingesetzt, teilt die DGzRS weiter mit. Nach einer knappen Dreiviertelstunde konnten die drei Brüder mit dem flacher liegenden Tochterboot „Mathias“ aus ihrer Notlage befreit werden – da stand ihnen das Wasser bereits bis zum Bauch, wie ein Sprecher berichtete.
Sie hätten sich bis zu ihrer Rettung gegenseitig gehalten und gewärmt; und sie seien durchaus professionell ausgerüstet gewesen, mit Thermo-Neoprenanzügen und starken LED-Lampen. Die unterkühlten jungen Männer seien vorsorglich mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Chancen, Bernstein zu finden, sind im Herbst und Winter am größten. Das kalte Meerwasser besitzt eine höhere Dichte, das fossile Harz wird dann nach oben geschwemmt.
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