Kategorie -Studien für junge Leute

Tipps für Schüler – Orientierungsangebot: Schon vor dem Abi an die Hochschule

Nürnberg/Dresden (dpa/tmn) – Erfahrung an der Hochschule sammeln: Das musst nicht erst mit dem Studienstart beginnen. Viele Institutionen bieten Angebote zur Orientierung für Schülerinnen und Schüler an, wie das Portal „abi.de“ informiert.

Wegen der Pandemie würden die Veranstaltungen zwar häufig digital stattfinden, sagt Katarina Stein, Studienberaterin an der TU Dresden in dem Beitrag.

In regulären Zeiten aber können Schülerinnen und Schüler Hochschulen zum Beispiel beim Tag der offenen Tür, bei Schnuppertagen oder Campusführungen kennenlernen. Auch ein selbstständiger Besuch der Uni ist möglich. Manche Institutionen veröffentlichen zudem regelmäßig den Vorlesungsplan, sodass man sich in den Hörsaal frei dazusetzen kann.

Frühstudium erfordert viel Enthusiasmus

Wer besonders motiviert ist, kann sich auch zum Thema Frühstudium informieren. Hier können Jugendliche prüfen, ob das Studienfach, das sie interessiert, auch wirklich ihren Vorstellungen entspricht.

Dieses Angebot richtet sich laut Studienberaterin Stein vor allem an leistungsstarke Schülerinnen und Schüler ab der 9. Jahrgangsstufe am Gymnasium. Denn im Frühstudium besucht man neben dem Schulunterricht bereits Vorlesungen, schreibt Prüfungen und kann sich die Leistungen später in der Regel anrechnen lassen.

Zu Orientierungsangeboten rechtzeitig informieren

Im Idealfall informieren sich Interessierte vorab auf den Webseiten der Hochschulen, rät Stein. Ein Frühstudium erfordert zum Beispiel eine Bewerbung inklusive Motivationsschreiben. Wie Stein erklärt, sollten außerdem Fachlehrer an der Schule und Studienleiterinnen zustimmen.

Auch Informationen zu Schnupperveranstaltungen finden Schülerinnen und Schüler am einfachsten auf den Homepages der jeweiligen Hochschulen. Daneben helfen zum Beispiel die Studienberatungsstellen oder die Koordinierungsstelle der eigenen Schule weiter.

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Kriminalität – Trauriger Jahresrekord: 30 Teenager in London getötet

London (dpa) – In London sind 2021 so viele Teenager in einem Jahr getötet worden wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurde im Westlondoner Bezirk Hillingdon ein 16-Jähriger erstochen.

Damit stieg die Zahl der jugendlichen Opfer in diesem Jahr auf 30 – eines mehr als im bisherigen negativen Rekordjahr 2008. Am Vorabend war in Südlondon ein 15-Jähriger getötet worden. Er wurde erstochen, ebenso wie die meisten anderen Opfer. Alle waren Jungs, die jüngsten 14 Jahre alt.

Der zuständige Polizeichef Alex Murray zeigte sich schwer besorgt. „Jedes Tötungsdelikt ist eine Tragödie, die Familien mit gebrochenen Herzen und verzweifelte Gemeinschaften zurücklässt“, sagte Murray am Freitag. Er betonte, die Metropolitan Police investiere hohe Ressourcen in den Kampf gegen Messergewalt. Die konservative Regierung wirft Londons Bürgermeister Sadiq Khan von der Labour-Partei vor, nicht strikt genug gegen Jugendkriminalität vorzugehen.

Für den Anstieg der Gewalt unter Jugendlichen machen Experten vor allem soziale Medien verantwortlich. Meinungsverschiedenheiten würden verschärft, wenn sie online ausgetragen werden. Zudem trage die Menge an gewalttätigen Inhalten dazu bei, Aggressionen zu normalisieren. Auch die Pandemie mit langen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen habe Gewalt gefördert: Weil vor allem Mitglieder von Jugendgangs sich online aufgehetzt hätten, seien Streitigkeiten eskaliert, als sich die Teenager nach langer Zeit wieder über den Weg liefen.

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Mit Mut und Ausdauer ans Ziel: Wie junge Gründerinnen und Gründer Hürden überwinden

Hamm/Wien (dpa/tmn) – Gute Ideen und Lust, ein Unternehmen zu gründen: Die sucht man bei der Generation Z nicht vergebens. Zumindest kann sich fast die Hälfte (46 Prozent) der 16- bis 24-Jährigen vorstellen, ein eigenes Start-up zu gründen, so eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Samsung aus dem Oktober 2021.

Gleichzeitig hat die Generation viele Gründe, die sie von den Plänen eher zurückschrecken lässt. DerUmfragezufolge spielen dabei etwa fehlendes Wissen, schwerer Zugang zu finanziellen Mitteln und mangelnder Mut mit die größte Rolle.

Wie gehe ich mit diesen Bedenken um, wenn ich gründen möchte?

Experten sind der Ansicht, dass man sich als junger Gründer oder junge Gründerin vor allem nicht entmutigen lassen darf. Fehlende Erfahrung hält etwa Felix Ohswald in der Regel nicht für einen Hindernisgrund.

Der 26-jährige Österreicher ist selbst Gründer und CEO der Online-Nachhilfe-Plattform „GoStudent“. Vor allem in den ersten Phasen einer Start-up-Gründung sei es hilfreich, Dinge mit einer jungen Dynamik neu zu denken und aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten als jemand, der bereits viele Jahre in einer bestimmten Branche gearbeitet hat.

Nichtsdestotrotz brauche man nach der ersten Gründungsphase Leute, die auf Erfahrung zurückgreifen können. Etwa Personen, die stark im HR- und Recruitment-Bereich sind, oder Experten, die wissen, welche Strukturen es im Unternehmen aufzubauen gilt.

Mit welchen Hürden muss man beim Start ins Business rechnen?

Laut Hauke Schwiezer, Mitgründer und Geschäftsführer der Non-Profit-Organisation „Startup Teens“, sind es auch die Bedingungen in Deutschland, die es jungen Gründerinnen und Gründern schwer machen. Dazu gehöre zum Beispiel, dass in der Schule nicht entsprechende Inhalte oder die nötige Mentalität vermittelt werden. Etwa, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen.

Insgesamt findet Schwiezer: „Wir fangen viel zu spät an, uns mit dem Thema zu beschäftigen.“ Wissen und Bildung zum Thema Unternehmertum stehe in der Schule oder auch auf freiwilliger Basis für Teenager viel zu wenig zur Verfügung. Der Geschäftsführer sieht auch, dass der Zugang zu Finanzen sehr ungleich verteilt ist und diejenigen einen großen Nachteil haben, die nicht in ihrem engsten Umfeld auf Unterstützung zurückgreifen können.

Dennoch: Im Prinzip hätten es gerade junge Gründer oder Gründerinnen relativ einfach, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Wenn sie diese Aufmerksamkeit haben, fällt es ihnen leichter, Türen aufzumachen.“ Schwiezer rät, sich frühzeitig zu informieren. Es gebe durchaus Projekte in Deutschland, in denen man sich praxisnah unterstützen lassen kann. Je nach Bundesland seien hier die Bedingungen und Voraussetzungen aber oft recht unterschiedlich.

Typische Fehler: Lassen sie sich vermeiden?

Wer erste Steine ins Rollen bringen konnte, steht vor wegweisenden Entscheidungen. Geht es um typische Fehler, die junge Menschen beim Start ins Unternehmertum machen können, sieht Schwiezer mitunter das Problem, dass Gründerinnen oder Gründer ihre eigene Idee zu euphorisch einschätzen. Mitunter auch, weil im deutschen Bildungssystem kaum Wissen zum Thema Finanzen und Businessplanung vermittelt werde.

„Zudem kennen wir in Deutschland keine Lean-Business-Kultur“, so Schwiezer. Heißt: Es gebe keine Kultur, in der man einfach mal mit einer Idee loslaufe, um sie zu prüfen, und so im Zweifelsfall schnell eine steile Lernkurve hat.

Das kann Felix Ohswald bestätigen: Am Anfang neige man stark dazu, ein rundum fertiges Produkt auf den Markt bringen zu wollen. „Den Fehler haben wir selbst auch gemacht. Wir haben viel zu lange an einem Produkt gearbeitet und erst spät festgestellt: So wie wir uns das Produkt vorgestellt haben, interessiert das eigentlich niemanden.“ Besser sei es, ein Produkt schon in einem frühen Stadium am Markt oder Teilen des Marktes auszutesten.

Wie finde ich ein gutes Team?

Eine passende Team-Konstellation ist zu Beginn das „A und O“, sagt Ohswald. Kommen nicht die richtigen Menschen zusammen, könne das einer der Hauptgründe sein, an dem eine Business-Idee scheitert. „Und zwar nicht weil das schlechte Ideen sind, sondern weil sie einfach in der anfänglichen Umsetzungsphase nicht entsprechend vorangetrieben werden.“

Die richtigen Teammitglieder zu finden sei eine Kombination aus Glück und guter Analyse. So sollte man als Gründer wissen, welche Fähigkeiten man selbst mitbringt und wer das eigene Skill-Set sinnvoll ergänzen kann.

Muss man vielleicht sogar alle Fehler einmal machen?

Es kommt bei der Unternehmensgründung vor allem auf Resilienz an. Heißt: „Wenn etwas nicht gut läuft, wenn plötzlich jemand aus meinem Kernteam wegbricht, wenn das erste Feedback meiner Kunden vernichtend ist, wenn das Geschäftsmodell nicht das Richtige ist, dann ist es wichtig, trotzdem weiterzumachen, am Ball zu bleiben und das so lange zu iterieren, bis ich den „Sweet Spot“ finde“, sagt Ohswald.

Laut Schwiezer gilt bei „Startup Teens“ immer der Rat: Schütze dein Privatvermögen. Damit sei die Fallhöhe in der Regel relativ gering. „Man wird durch Niederschläge dann viel schneller lernen.“

Ohswald ist der Meinung, dass man als Gründer oder Gründerin vor allem lernen muss, kniffelige Situationen zu lösen oder zu eigenen Gunsten zu drehen. „Man sollte gar nicht versuchen, sich vor allem zu schützen, sondern die Sache lieber mit einer gewissen Naivität schnell mal ausprobieren.“

Lassen sich die Erfahrungen von anderen für meine Firma übernehmen?

Der „GoStudent“-Gründer rät in der Tat, in die Recherche zu gehen: Vor welchen Problemen standen andere Firmen? Oft lassen sich die Erkenntnisse auf das eigene Start-up übertragen.

Außerdem sei es hilfreich, sich einen Pool an Beraterinnen und Beratern zu suchen. „Wir haben uns über die Jahre ein Netzwerk an Gründern aufgebaut, die wir sehr schätzen und die in vielen Phasen auch schon viel weiter sind als wir“, so Ohswald. Es helfe, sich vor Entscheidungen praxisnahen Rat einzuholen zu können.

Wie gehe ich mit Rückschlägen um?

Wenn sich nach einer Reihe von Rückschlägen so langsam Frust einstellt, sei vor allem das Team gefragt. „Wenn du ein gutes Team hast, bist du auch eine Stütze für den jeweils anderen“, so Ohswald. Deshalb sei es ein großer Vorteil, ein bis zwei Leute im Unternehmen zu haben, die man als echte Sparringspartner versteht. „Mit einem Mitgründer etwa bespricht man bestimmte Probleme natürlich ganz anders.“

Wie gut jemand mit Rückschlägen umgehen kann, hängt laut Schwiezer auch mit dem eigenen Selbstbewusstsein zusammen. „Das erleben wir ganz unterschiedlich.“ Dem Gen-Z-Experten zufolge sollte ein Rückschlag aber in jedem Fall „sauber analysiert“ werden. Macht es Sinn, nun weiterzumachen? Oder war womöglich die Idee gar nicht so gut? Wichtig sei, sich nicht zu schnell entmutigen lassen. „Wer mit Mut vorangeht, hat auch einen Wettbewerbsvorteil.“

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"Tut, tut, tut": Warum manche einfach nicht ans Telefon gehen

Nürnberg (dpa/tmn) – Die Auflistung ist absteigend: 14 Minuten Browser, 10 Minuten Instagram, 5 Minuten Schrittzähler, 3 Minuten Whatsapp. Telefon: eine Sekunde.

Das, was Tobias Langs Smartphone an einem Montag bis zur Mittagszeit an Nutzungszeiten aufgezeichnet hat, ist nicht repräsentativ. Denn der 29-Jährige ist Journalist, telefonieren gehört also zu seinem Beruf – eigentlich. Trotzdem nimmt er zum Teil immer noch ungern den Hörer in die Hand. Vor allem, wenn jemand anruft.

Wenn es etwa um eine Reservierung im Restaurant ging, hat Lang früher oft andere zum Hörer greifen lassen. Und Bekannte müssen manchmal immer noch mehrmals durchklingeln, bis er sich durchringt, abzuheben. Sogar im Job lässt er Anrufer teils links liegen und wartet lieber auf eine Mail. „Es reißt mich aus dem heraus, was ich gerade mache, ich muss mich auf einen Menschen einlassen“, erklärt Tobias Lang seinen Unwillen. „Da habe ich manchmal einfach keine Lust dazu.“

Jungen Menschen fehlt die Übung

Tobias Lang ist nicht der Einzige, der Telefonieren eher zu den unangenehmen Tätigkeiten im Leben zählt. Manche Menschen entwickeln sogar regelrechte Panikattacken, wenn ein Anruf bevorsteht. Und gerade jungen Menschen fehlt offenbar schlicht und ergreifend die Übung.

Denn um mit ihren Freunden Kontakt zu halten, nutzen mehr als drei Viertel der Jugendlichen Messenger oder SMS, wie eine Studie des IT-BranchenverbandsBitkomaus dem Jahr 2017 zeigt. Auf dem zweiten Platz folgt das persönliche Gespräch, Telefonate waren nur bei gut einem Drittel der Befragten das Mittel der Wahl.

„Junge Leute haben tatsächlich mehr Probleme als früher“, meint Uschi Schöllhammer. Sie ist Telefontrainerin, über ihr Institut in Bamberg gibt sie Kurse für Mitarbeiter in Telefonzentralen, im Kundenservice oder für Azubis. Die Diplom-Psychologin erklärt die Telefonscheu so: „Die Situation ist für viele schwierig, weil sie absolute mentale Präsenz erfordert.“ Bei schriftlichem Austausch sei das anders. E-Mails, Text- oder Chat-Nachrichten kann man noch einmal lesen, sich mit der Antwort Zeit lassen. Am Telefon muss man sofort reagieren.

Dazu kommt, dass Anrufer den Menschen am anderen Ende der Leitung nicht sehen. „Das macht Telefonieren ein bisschen verstörend“, sagt Schöllhammer. Wenn der Gesprächspartner nicht antwortet, sieht man nicht, ob er genervt, unaufmerksam, abgelenkt ist – oder einfach nicht verstanden hat. Die gute Nachricht: Telefonieren lässt sich trainieren. Sogar dann, wenn hinter der Angst vor Anrufen tiefere Gründe stecken.

Symptome wie bei einer Panikattacke

Christine Rummel-Kluge hat immer wieder mit Menschen zu tun, für die Telefonate ein echtes Problem sind. „Kalter Schweiß, Herzklopfen, trockener Mund – Symptome wie bei einer Panikattacke“, beschreibt die Ärztin, die an der Uniklinik in Leipzig eine Spezialambulanz für Angststörungen leitet, die Probleme ihrer Patienten.

Solche Fälle seien keine Seltenheit, meist träten sie im Rahmen von Sozialphobien auf, sagt Rummel-Kluge. Es tauchten zwar immer wieder auch Begriffe wie Telefon- oder Telefonier-Phobie auf, das sei aber keine eigene Erkrankung.

Im Prinzip geht es darum, dass direkte Kommunikation Betroffene viel Überwindung kostet. „Eine Patientin musste sich beschweren, weil ihre Heizung nicht funktionierte, und hatte Angst, etwas Falsches zu sagen“, erzählt Rummel-Kluge. Solche Menschen schrieben dann lieber eine E-Mail oder ließen Bekannte den Anruf übernehmen.

Das verschlimmert die Situation auf Dauer aber nur. „Die Hürde verkleinert sich nur, wenn man übt“, sagt Christine Rummel-Kluge. Kliniken bieten dafür etwa Trainings für soziale Kompetenz an. In Rollenspielen können kritische Situationen durchgespielt werden. Und auch Freunde, Angehörige oder Kollegen sollten lieber Hilfe anbieten, als dem anderen alles abzunehmen, rät die Ärztin.

Wichtige Botschaften vorher aufschreiben

Das kann durch Ermutigen passieren, indem man schwierige Gespräche übt, in die Rolle etwa des Vermieters oder des wütenden Kunden schlüpft und im Anschluss konstruktives Feedback gibt. Vielen ist aber schon geholfen, wenn man sie einfach ernst nimmt.

„Was Chefs manchmal falsch machen: Sie melden Mitarbeiter zu Telefontrainings an, ohne sie vorher zu informieren“, erzählt Psychologin Schöllhammer. Damit erreiche man vor allem eine Krankmeldung am betreffenden Tag.

Wenn die Aufregung vor einem Anruf steigt, kann man sich gut mit Papier und Stift vorbereiten, erklärt Schöllhammer. Wichtige Botschaften sollte man sich vorher aufschreiben, ebenso den Namen des Gesprächspartners, das Thema oder das eigene Anliegen. In schwierigen Situationen sind vorformulierte Antworten ein Rettungsanker, etwa: „Ich mache mich kundig und rufe zurück.“

Wichtig: Dabei dürfen ruhig auch Fehler passieren, nicht jedes Telefonat muss perfekt laufen, beruhigt Schöllhammer. „Lieber fünf schlechte als gar keines.“ Sonst werde die Angst vor einem Telefonat nur noch größer. Zudem rät die Psychologin dazu zu lächeln und sich auf die Atmung zu konzentrieren. „Das versetzt einen gleich in eine andere Stimmung.“

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Jugendschutz – Problemfall Porno: Portal xHamster droht Netzsperre

Dem reichweitenstarken Pornoportal xHamster droht eine Netzsperre wegen Missachtung des Kinder- und Jugendschutzes. Die Rechtslage sei „ziemlich eindeutig“, so ein Medienaufseher.

Dass Kinder im Netz leicht an pornografische Inhalte kommen, stört Medienaufseher in Deutschland seit Langem. Bislang konnten sich die Unternehmen vor ihnen sicher fühlen. Doch für einen Anbieter wird es langsam eng – für das Pornoportal xHamster. Dem Portalbetreiber droht eine Netzsperre.

„Bei xHamster haben wir einen bestandskräftigen Bescheid, gegen den keine Rechtsmittel mehr möglich sind“, sagte der Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Tobias Schmid.

Andere Portalbetreiber klagen gegen die sie betreffenden Bescheide derzeit noch vor dem Oberverwaltungsgericht von Nordrhein-Westfalen. Die Rechtslage sei dabei aus Sicht seiner Behörde „ziemlich eindeutig“: „Es ist Pornografie, es gibt keine Altersverifikation und es ist deutsches Recht anwendbar“, sagte Schmid.

Weil xHamster bislang jegliche Kommunikation mit der Aufsichtsbehörde verweigere und keine der Maßnahmen umgesetzt habe, um sein Angebot legal zu gestalten, sei man nun an die Netzbetreiber herangetreten.

Dies seien unter anderem Vodafone und Telekom: „Wir haben sie über den Umstand informiert, dass es illegale Inhalte in ihren Netzen gibt, die zu sperren sind und hören sie dazu derzeit an. Dann entscheiden wir.“

„Wir setzen Zugangssperren nur dann technisch um, wenn diese rechtskräftig angeordnet werden“, sagte ein Telekom-Sprecher auf Anfrage. Bei Vodafone hieß es: „Wir arbeiten gerade an der rechtlichen Bewertung.“

In der Antwort an die Landesmedienanstalt werde man die Beschlüsse des Verwaltungsgerichts Düsseldorf vom 1. Dezember berücksichtigen. Das Gericht hatte der Landesanstalt in vollem Umfang Recht gegeben.

xHamster teilte auf Anfrage mit, Netzsperren seien „weit von einer optimalen Lösung entfernt“. Durch sie würden junge Menschen lediglich auf kleinere Seiten ausweichen, bei denen sie extremeren Inhalten ausgesetzt seien.

Das Unternehmen sei bereit, mit den deutschen Behörden zusammenzuarbeiten. Derzeit seien Altersprüfungen die einzige Möglichkeit, um junge Menschen von Erwachseneninhalten fernzuhalten. Man könne eine solche Technologie einsetzen. Dies müsse aber branchenweit geschehen.

„Ich kenne kaum jemanden, dem wir mehr Briefe und Emails geschickt haben als xHamster und wir haben genau null Antworten bekommen“, sagte dagegen Schmid. Es stehe dem Portal aber jederzeit frei, sich rechtskonform zu verhalten und damit das Verfahren gegen sich zu beenden.

Er nehme „etwas erstaunt zur Kenntnis“, dass einer der Netzbetreiber eine Anwaltskanzlei beauftragt, um üppige Fristverlängerung gebeten habe und „seine gesellschaftspolitische Verantwortung nicht schneller annimmt“, sagte Schmid. Immerhin gehe es um die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen.

Bedauerlich wäre, wenn diese noch monatelang schutzlos blieben. „Es geht schließlich um einen eindeutig rechtswidrigen Inhalt. Wenn das jetzt nicht besser funktioniert, muss sich der Gesetzgeber das auch noch mal anschauen“, sagte Schmid. „Jeder 12-Jährige hat heute ein Smartphone und kann von Tiktok zu diesen Angeboten wechseln.“

Früher sei der Zugang zum Netz über den heimischen PC erfolgt. „Aber die Eltern haben heute darauf keinen Zugriff mehr.“ Die Situation habe sich einfach verändert. „Hier geht es auch nicht um die Meinungsfreiheit, sondern um ein Geschäftsmodell, das sich einer illegalen Praxis bedient.“

Ein Großteil der Eltern in Deutschland scheint hinter dem Vorgehen zu stehen, wie eine repräsentative Meinungsumfrage im Auftrag des Kinderhilfswerks ergeben hatte: 93 Prozent der befragten Eltern sprachen sich für eine verlässliche Altersprüfung und härtere Strafen bei Verstößen aus.

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Berufsorientierung – Klimaschutz im Job: Ausbildungsberufe nicht unterschätzen

Nürnberg/Osnabrück (dpa/tmn) – Im Job an Lösungen für menschlich verursachte Umweltprobleme arbeiten: Wer dieses Karriereziel verfolgt, sollte Berufsausbildungen nicht unterschätzen. Darauf weist Jan von Rauch, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit Osnabrück, in einem Beitrag auf dem Portal „abi.de“ hin.

Der Berufsberater verweist dabei auf Ausbildungsberufe wie Fachkraft für Abwassertechnik, Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft oder umweltschutztechnische Assistenten. Diese Berufe sind vor allem technikorientiert.

Vor allem auf eigene Stärken achten

Auch in anderen Ausbildungen stecken oft umwelt- und klimaschutzrelevante Aspekte, die man vielleicht auf den ersten Blick nicht erwartet. Von Raucherwähntden Job der Schornsteinfegerin. Diese reinigt längst nicht nur Kamine, sondern nimmt vorwiegend wichtige Messungen an Feuerungsanlagen vor und prüft Umweltvorgaben.

Jan von Rauch rät Jugendlichen, sich in jedem Fall bei der Wahl einer Ausbildung oder eines Studiums vor allem von den eigenen Stärken und Interessen leiten zu lassen. Nur weil ein Beruf „schick“ klingt, müsse das nicht bedeuten, dass er auch mit den eigenen Fähigkeiten übereinstimmt, so der Berufsberater. „Was will ich?“ und „Was kann ich?“ seien daher die wichtigsten Fragen bei der Berufsorientierung.

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Studie: Ab 16 Jahren deutlicher Anstieg von Straftaten unter Alkohol

Essen (dpa) – Mit erhöhtem Alkoholkonsum von Jugendlichen ab 16 Jahren nimmt einer aktuellen Studie zufolge auch die Zahl von Straftaten im betrunkenen Zustand sprunghaft zu.

Die Beteiligung an Straftaten wie leichte und schwere Körperverletzung, Vandalismus und Diebstahl unter Alkoholeinfluss nimmt im Alter von 16 Jahren – also mit Überschreiten des Mindestalters für den Erwerb von Bier, Wein und Sekt – sprunghaft um rund 16 Prozent zu, wie aus einer Auswertung des RWI-Leibniz-Instituts in Essen hervorgeht.

Die Steigerung war sowohl bei jungen Frauen als auch jungen Männern zu beobachten, wobei letztere insgesamt mit einem Anteil von 90 Prozent deutlich mehr Straftaten unter Alkoholeinfluss begehen, wie es in der Arbeit von Fabian Dehos heißt, die im „Journal of Health Economics“ veröffentlicht wird.

Vor allem am Wochenende, wenn die Jugendlichen nicht in einen strukturierten Schulalltag eingebunden seien, sei ein Anstieg der Straftaten im betrunkenen Zustand zu beobachten, so Dehos. Die Studie basiert auf Befragungen aus den Jahren 2005 bis 2015, die der Autor in Beziehung zu der polizeilichen Kriminalstatistik desselben Zeitraums gesetzt hat.

Die Analyse zeichnet außerdem nach, dass Jugendliche im Hochkonsumland Deutschland mit dem Erreichen einer der weltweit niedrigsten Altersgrenzen von 16 Jahren deutlich mehr und deutlich häufiger Alkohol zu sich nehmen als zuvor. Zudem steige ab einem kritischen Alkoholpegel die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche zum ersten Mal eine Straftat begehen, so Dehos. „Ein höheres Mindestalter für Alkohol könnte dabei helfen, dass weniger Jugendliche kriminell werden und könnte zugleich ihre Gesundheit in dieser wichtigen Entwicklungsphase schützen“, bilanziert er.

Fachleute, etwa aus der Kriminalprävention, haben in Studien den Zusammenhang von Alkoholkonsum und Kriminalitätsneigung für verschiedene Altersgruppen und Formen von Straftaten wiederholt nachgewiesen. Im Jahr 2020 registrierte das Bundeskriminalamt 198 684 Tatverdächtige unter Alkoholeinfluss. Allein im Bereich der erfassten Gewaltkriminalität hatte rund jeder vierte Verdächtige getrunken.

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Infos im Überfluss: Jugendlichen bei Berufswahl den Druck nehmen

Nürnberg (dpa/tmn) – Endlose Möglichkeiten und der reinste Überfluss an Informationen: Darin sieht die Berufsberaterin Mechthild Schikowski-Simons die größte Herausforderung, die Jugendlichen bei der Berufsorientierung begegnet.

Die vielen Informationen zu strukturieren und zu filtern, überfordere viele, sagte die Berufsberaterin in einem Interview mit einer Sonderausgabe derZeitschrift“abi“ für Eltern. Die Angebote der Agentur für Arbeit zurBerufsberatungsollen hier unterstützen und orientierungslosen Jugendlichen Impulse geben.

Umorientierung auch später noch möglich

Mechthild Schikowski-Simons gibt den Jugendlichen in ihrer Beratung außerdem mit, dass sie sich zunächst um den nächsten Schritt nach der Hochschulreife Gedanken machen sollen. Es gehe hingegen nicht zwingend darum, einen Beruf zu finden, den man bis zur Rente ausübt.

Wünsche und Ziele verändern sich im Laufe des Lebens. Es ist möglich, sich durch Fort- und Weiterbildung auch später umzuorientieren. Daher sei es wichtig, den Jugendlichen den Druck zu nehmen, sich in jungen Jahren für das ganze Leben festlegen zu müssen, so Schikowski-Simons.

Eltern, die auf der Suche nach Tipps und Ratschlägen sind, wie sie ihr Kind bei der Berufswahl unterstützen können, können das Ratgeber-Heft von „abi“ kostenlosherunterladen. Es wird von der Bundesagentur für Arbeit herausgegeben.

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Umfrage: Viele Kinder im Netz mit sexuellen Absichten kontaktiert

Düsseldorf (dpa) – Ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland ist einer Umfrage zufolge im Internet von Erwachsenen zu einer Verabredung aufgefordert worden.

24 Prozent der mehr als 2100 repräsentativ befragten Heranwachsenden zwischen acht und 18 Jahren machten diese Erfahrung. Und jeder Siebte (14 Prozent) wurde von einem Erwachsenen aufgefordert, sich auszuziehen und dabei die Webcam oder Smartphonekamera einzuschalten. Das ergab eine Erhebung im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW. Die Zahlen seien erschreckend, betonte Direktor der Landesanstalt, Tobias Schmid, am Donnerstag in Düsseldorf.

Im November waren 2163 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren vom Institut „KB&B Family Marketing Experts“ befragt worden. Der Fokus lag auf dem sogenannten Cybergrooming – der Kontaktaufnahme von Erwachsenen zu Minderjährigen mit sexuellen Absichten. Jeder sechste Heranwachsende (16 Prozent) gab an, ihm sei von einem erwachsenen Online-Kontakt schon mal eine Gegenleistung für ein Video oder Foto versprochen worden. Und 15 Prozent sagten, man habe ihnen ungefragt Nacktbilder zugesandt.

Über alle Schulformen hinweg beschreiben Kinder und Jugendliche solche Erfahrungen, wobei häufiger Haupt- oder Berufsschüler damit konfrontiert sind. Es gebe keine signifikanten Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Der Blick auf die genutzten Kanäle zeige, dass die Betroffenen sexualisierte Ansprache vor allem über Instagram, gefolgt von WhatsApp und Snapchat erhalten – aber auch bei Online-Games wie „FIFA22“ oder „Minecraft“.

„Wir müssen Kinder und Jugendliche vor diesen Übergriffen schützen, ohne sie in ihren Freiheiten einzuschränken. Wir müssen aufklären, ohne Angst zu machen“, mahnte Schmid. Die Täter müssten zur Verantwortung gezogen werden. Medienaufsicht, Rechtsstaat und Gesellschaft seien angesichts der drastischen Umfrage-Ergebnisse allesamt gefordert. Viele befragte Kinder und Jugendliche würden das Thema auch gerne stärker in der Schule behandeln oder es mit ihren Eltern besprechen. Gut ein Drittel wünscht sich, einen Cybergrooming-Verdacht bei der Polizei zu melden oder unabhängig prüfen zu lassen.

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Europäische Union: EU erklärt 2022 zum Jahr der Jugend

Brüssel (dpa) – Die EU macht 2022 zum „Europäischen Jahr der Jugend“. Konkret soll im kommenden Jahr beispielsweise die Mitsprache von Jugendlichen in der EU verbessert werden. Zudem sollen der Jugend Veranstaltungen und andere Projekte gewidmet werden.

„Junge Menschen haben während der Pandemie viel Leid ertragen müssen. Ein Europäisches Jahr der Jugend würde ihre Bemühungen würdigen, die Rückschläge zu überwinden, die sie erlebt haben“, heißt es in einer Mitteilung der EU-Länder.

Das Ergebnis von Verhandlungen von EU-Parlament und EU-Ländern muss noch formell gebilligt werden, dies gilt aber als Formsache. CDU-Europapolitikerin Sabine Verheyen sagte, für das Projekt habe das Parlament ein Mindestbudget von acht Millionen Euro gesichert. Die jugendpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten, Petra Kammerevert, bekräftigte die Forderung nach einem Verbot unbezahlter Praktika, Ausbildungsplätze und Lehrstellen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte in ihrer Rede zur Lage der Union bereits angekündigt, dass sie 2022 zum Jahr der europäischen Jugend ausrufen wolle.

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