Krefeld Pinguine – Pinguine gewinnen lange Nullnummer


Ausgerechnet die beiden Teams mit den bis gestern meisten Gegentreffer der Saison ließen bis zum Ende der Verlängerung keinen Treffer zu. Dann lief Matthias Trettenes zum ersten Penalty des Abends an und überwand Torwart Pätzold mit einem herrlichen Treffer. Das reichte den Pinguinen für den wichtigen Zusatzpunkt. Dank einer geschlossenen Teamleistung und einer überragenden Defensivleistung, auch von den Stürmern, verdiente sich das Miniaufgebot diesen 1:0-Auswärtssieg. Dazu feierte der sehr sichere Torwart Andrew Engelage vor den Augen von 20 KEV-Anhängern von Fanclub Frankenpinguine seinen ersten Shut-Out für die Schwarz-Gelben. Bereits am Sonntag früh geht für sie die Reise nach Wolfsburg, wo die Grizzlys nach einem Fehlstart in die neue DEL-Spielzeit stark unter Druck stehen.

Gestern früh bereiteten sich die Pinguine mit einer 30-minütigen Eiseinheit auf das Match vor. Anschließend ging es zurück ins Hotel, wo der Trainer zunächst eine Videokonferenz mit seinen Über- und Unterzahl-Formationen abhielt. Nach dem Mittagessen und einer Mittagsruhe gab es um 16 Uhr eine ausführliche Teamsitzung, wo Rick Adduono seinen Spielern noch mal nachdrücklich den Glauben an einen Sieg trotz der dünnen Personaldecke vermittelte. „Ich habe mit jedem Spieler gesprochen und ihm seine Stärken aufgezeigt. Wir müssen auch in dieser schwierigen Situation positiv bleiben und an uns glauben,“ sagte der Coach. Im Tor entschied er sich für Andrew Engelage, die Abwehr blieb unverändert. Im Sturm musste er wegen der Ausfälle umbauen. An der Seite von Daniel Pietta stürmte wie schon in Mannheim Kevin Orendorz. Christoph Gawlik ersetzte den an der Hand verletzten Dragan Umicevic. Die dritte Reihe lief in der Formation Tommy Kristiansen, Diego Hofland und Matthias Trettenes als Center auf. Als zehnter Stürmer blieb Philipp Kuhnekath zunächst auf der Bank. Verteidiger Joel Keussen war für die zweite Überzahlformation eingeplant. „Wir müssen die Anfangsoffensive der Tigers gut überstehen, selber die Mittelzone schnell überwinden und unsere Torchancen optimal nutzen“, sagte der Coach vor dem Spiel im Gespräch mit unserer Zeitung. Dem obersten Übungsleiter war deutlich anzumerken, wie sehr auch ihm der Ausfall vor allem der Leistungsträger schmerzt. „Ich hoffe, dass wir vielleicht in der nächsten Woche noch einen neuen Spieler verpflichten können, denn über längere Zeit können wir nicht nur mit drei Reihen spielen. Der Rückstand zu den Play-off-Plätzen darf nach zehn Spielen nicht zu groß ein.“

Nach einer Gedenkminute für den in der Nacht zu Freitag im Alter von 70 Jahren verstorbenen Altinternationalen Lorenz Funk entwickelte sich von Beginn an eine intensive Partie mit vielen Zweikämpfen. Die Krefelder hielten sich gut an das taktische Konzept ihres Trainers. Mit dem Glauben an einen Sieg versetzten sie im ersten Drittel defensiv Berge. Nur mit Distanzschüssen konnte Torwart Engelage in Gefahr gebracht werden, der aber ohne Mühe einen Rückstand verhinderte. Als Straubing kurz vor der Pause die erste Strafzeit des Spiels kassierte, zogen die Schwarz-Gelben ein gutes Powerplay auf. Pech hatte Kristiansen, als er einen Schlagschuss von Nordlund gefährlich abfälschte, der Puck aber knapp am Pfosten vorbeiging.

Zu Beginn des Mitteldrittels musste mit Martin Ness zum ersten Mal ein Krefelder auf die Strafbank. Da wurde deutlich, warum die Tigers in dieser Saison in Überzahl bisher noch keinen Treffer erzielten. Auch bei weiteren Strafen gegen die Pinguine, die einmal sogar für 90 Sekunden mit zwei Mann weniger auf dem Eis waren, stand Torwart Engelage wie ein Fels in der Brandung. Der Druck der Gastgeber wurde bis zur zweiten Pause größer, doch Krefeld hatte drei gute Torchancen. Kevin Orendorz zielte knapp am Tor vorbei. Daniel Pietta scheiterte bei einem schönen Solo an Torwart Pätzold, ebenso Martin Schymainski bei einem Break in Unterzahl.

Auch im Schlussdrittel suchten beide Teams ihr Heil in der Defensive. Als die Krefelder in Überzahl kamen (57.), verhinderte Engelage bei einem Break der Tigers einen Rückstand. Dann musste Nick St. Pierre 82 Sekunden vor dem Ende in die Kühlbox. Die Pinguine hielten sich schadlos und nahmen eine Restüberzahl mit in die Verlängerung. Die größte Chance des gesamten Spiels hatte dann Nordlund, der alleine auf Pätzold zulief und scheiterte. Im Penaltyschießen sorgten die Pinguine durch den ersten Saisontreffer von Trettenes für die Entscheidung.

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