Kunden bleiben Schmuckkette fern: Claire’s schlittert in die Insolvenz


Sie ist vor allem bei Jugendlichen und jungen Frauen beliebt, doch immer weniger Kunden gehen in einen der weltweit 7500 „Claire’s“-Läden. Nun ist die Modeschmuckkette insolvent. Frisches Investoren-Geld soll das Aus des US-Unternehmens doch noch abwenden.

Der US-Schmuckkette Claire's ist das Geld ausgegangen. Das Unternehmen, das sich vor allem an ein junges und preisbewusstes Publikum richtet, beantragte im US-Bundesstaat Delaware Gläubigerschutz. Wie viele andere Filialbetreiber leidet Claire's seit Langem darunter, dass immer weniger Kunden in großen Shoppingzentren einkaufen gehen und stattdessen online zuschlagen.

Das 1961 gegründete Unternehmen kündigte an, im Rahmen der „Chapter 11“-Insolvenz seinen Schuldenberg um rund 1,9 Milliarden Dollar abbauen zu wollen. Zudem werde eine Gruppe von Gläubigern neues Kapital in Höhe von rund 575 Millionen Dollar zur Verfügung stellen. Die Gruppe werde von den Investoren Elliott Management und Monarch Alternative Capital angeführt und halte 72 Prozent der erstrangigen Schulden, teilte Claire's mit. Das Insolvenzverfahren werde den Erwartungen zufolge im September abgeschlossen.

Claire's war 2007 für 3,1 Milliarden Dollar von Apollo Global Management gekauft und durch den Investor von der Börse genommen worden. Im Januar engagierte das Unternehmen die Bank Lazard, um seine finanzielle Lage zu überprüfen. Die Nettoverschuldung belief sich zu diesem Zeitpunkt auf etwa 2,2 Milliarden Dollar, die in den nächsten Jahren nach und nach fällig werden sollten.

Internationale Geschäfte vorerst nicht betroffen

Claire's verkauft Schmuck, Accessoires und Taschen in 7500 Läden in 45 Ländern weltweit, darunter auch in Deutschland. Das Unternehmen ist bekannt dafür, dass sich Kunden in den Filialen Ohrlöcher stechen lassen können. Die internationalen Geschäfte des Händlers außerhalb der USA sind nicht Teil des Insolvenzantrags.

Der scharfe Wettbewerb im Einzelhandel hat zuletzt unter anderem die US-Spielzeugkette Toys 'R' Us, den Jeanshändler True Religion sowie den Modeanbieter American Apparel in die Knie gezwungen.



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