Randale und sexuelle Belästigung: Unruhen am Gardasee beschäftigen auch Rom

Am 2. Juni kommt es im norditalienischen Peschiera am Gardasee zu massiven Ausschreitungen. Rund 2000 Jugendliche versammeln sich Berichten zufolge in der Kleinstadt, es soll zu Schlägereien, Diebstählen und sexuellen Belästigungen kommen. Die Vorfälle entfachen nun eine hitzige Debatte in der Politik.

Nach heftigen Ausschreitungen am Gardasee will die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese im Parlament in Rom Auskunft über die bisherigen Ermittlungen und die künftige Taktik der Ordnungskräfte geben. Die Vorfälle vom 2. Juni im Städtchen Peschiera, als teils betrunkene Jugendliche aufeinander losgingen, auf Autos sprangen und später in einem Zug auch Frauen sexuell belästigt haben sollen, beschäftigen seit zwei Wochen die Politik des Landes. Da es sich bei den Jugendlichen großteils um Männer mit Migrationshintergrund handelte, debattieren vor allem rechte Politiker wieder intensiv über Integration.

Einige Randalierer, die von der Polizei und den Medien in Italien häufig „Baby Gangs“ genannt werden, kündigten über die sozialen Netzwerke bereits weitere Zusammenkünfte an. Unter anderem soll der Adriaort Riccione bei Rimini als Treffpunkt auserkoren worden sein. Matteo Salvini von der rechten Lega verbreitete ein entsprechendes TikTok-Video auf seinem Twitter-Kanal. „Gewalt und Drohungen werden bei uns nicht geduldet“, schrieb er dazu.

Am 2. Juni, dem italienischen Nationalfeiertag, hatten sich Berichten zufolge etwa 2000 junge Leute aus mehreren Städten Norditaliens an dem bei Touristen beliebten Gardasee in Peschiera zu einem Flashmob verabredet. Die Situation eskalierte: Es kam zu Schlägereien mit Verletzten und Diebstählen; Touristen wurden belästigt, Autos und Schaufenster demoliert.

Darüber hinaus soll es zu sexuellen Übergriffen gekommen sein: Einige minderjährige Frauen wurden eigenen Angaben zufolge in dem völlig überfüllten Regionalzug vom Gardasee in Richtung Mailand von jungen Männern bedrängt und sexuell belästigt. Sie konnten die Bahn vorzeitig verlassen und erstatteten Anzeige. Die Staatsanwaltschaft von Verona ermittelt nun gegen mögliche Tatverdächtige. In einem zweiten Ermittlungsstrang geht es um die vorherigen Vorfälle in Peschiera.

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