„Sprengkörper in seinem Auto“: Russischer Behördenvertreter stirbt bei Attentat

Anschläge auf Verwaltungsmitarbeiter des Kremls sind in der besetzten Stadt Cherson keine Seltenheit. Nun trifft es nach russischen Angaben einen Mann, der für die Administration im Bereich Sport und Jugend tätig war.

Im von der russischen Armee besetzten Cherson in der Südukraine ist ein Behördenvertreter nach russischen Angaben bei einem Attentat getötet worden. „Das war ein gezielter Angriff“, gaben die Behörden laut der russischen Nachrichtenagenturen bekannt. „Ein Sprengkörper war in seinem Auto angebracht.“ Das Opfer sei für Sport und Jugend in der Verwaltung für die Region Cherson zuständig gewesen.

Derartige Anschläge auf Vertreter Russlands häufen sich in den von der russischen Armee kontrollierten Gebieten in der Ukraine. Die russische Armee hatte das an die annektierte Krim-Halbinsel grenzende Gebiet um Cherson bereits kurz nach Beginn ihrer Ukraine-Offensive Ende Februar eingenommen. Seitdem wird das Gebiet immer näher an Russland herangeführt. Vor anderthalb Wochen begann Russland mit der Ausgabe russischer Pässe, außerdem wurde der russische Rubel als Zahlungsmittel eingeführt.

Derweil halten die Kämpfe im Donbass an. Das ukrainische Militär erlitt dabei herbe Rückschläge. So kündigte die Ukraine einen Truppenrückzug aus der seit Wochen umkämpften Stadt Sjewjerodonezk im Osten des Landes an. Im Gebiet Luhansk eroberten russische und prorussische Kämpfer nach eigenen Angaben die Siedlungen Hirske und Solote. Die Luhansker Separatisten zeigten das Hissen einer sowjetischen Flagge auf dem Gebäude der Stadtverwaltung von Solote, das südlich von Lyssytschansk, der Zwillingsstadt Sjewjerodonezks, liegt. Eine Bestätigung der ukrainischen Seite gab es zunächst nicht.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass russische Truppen das Gebiet rund um Hirske und Solote eingeschlossen haben. Unklar blieb, ob zumindest Teile der ukrainischen Einheiten sich rechtzeitig zurückziehen und somit retten konnten. Russland war vor vier Monaten in die Ukraine einmarschiert und hat seitdem weite Teile der Ost- und Südukraine erobert. Im Gebiet Luhansk kontrollieren ukrainische Truppen nur noch die Großstadt Lyssytschansk. Auch dort sind russische Soldaten schon bis an den Stadtrand vorgedrungen.

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