Zahlen zur Gegentor-Flut: So instabil ist Borussias Defensive


Mönchengladbach

Dass Borussia zu viele Gegentore kassiert, ist keine Neuigkeit. Doch ein paar Details der Defensivschwäche lassen noch einmal aufhorchen. Zunächst hatte Adi Hütter das Problem weitgehend im Griff. Was seitdem passiert, ist in der jüngeren Vergangenheit beispiellos.

28 Spiele hat Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga und im DFB-Pokal unter Adi Hütter absolviert. Bei seinem Jobantritt hatte es der Trainer zu einem der obersten Ziele erklärt, die Zahl der Gegentore zu reduzieren, und Ende November schien Borussia tatsächlich eine defensive Stabilität erlangt zu haben wie lange nicht. 14 Gegentore in den ersten 14 Spielen unter Hütter waren ein Wert, der sich sehen lassen konnte, viermal stand hinten die Null.

Doch was seitdem geschah, sozusagen in der zweiten Hälfte der bisherigen Saison, ist beispiellos in der neueren Vereinsgeschichte, zu der gemeinhin die Zeit seit der erfolgreichen Relegation vor elf Jahren gezählt wird: Seit dem 20. November, Gladbach gewann 4:0 gegen Fürth, hat Yann Sommer nicht mehr zu Null gespielt. Dass es seitdem haarsträubende 40 Gegentore in 14 Spielen gab, knapp drei im Schnitt, muss sich Borussias Keeper allerdings am wenigsten ankreiden lassen.

Als Hütters Mannschaft zu Saisonbeginn in den drei Spielen gegen Bayern, Leverkusen und Union Berlin binnen 180 Minuten sieben Gegentore kassierte, waren alle alarmiert. Es folgten lediglich weitere sieben in den folgenden zehn Spielen. Unmittelbar auf diese scheinbar stabile Phase folgte der Negativ-Rekord: Vom Kölner Treffer zum 2:1 im Derby bis zum Leipziger 2:0 zwei Wochen später gab es elf Gegentore in nur 137 Minuten.

Zuletzt hat Borussia zwischen dem Sieg gegen Augsburg und dem Comeback-Remis gegen Wolfsburg noch einmal Ähnliches hinbekommen. Neun Gegentore – der Anschlusstreffer des FCA in der Nachspielzeit, die sechs Dortmunder Treffer und die beiden Wolfsburger – fielen binnen 124 Minuten. Nach drei Stuttgarter Toren in 53 Minuten muss Gladbach diese Flut gegen Hertha BSC am Samstag schnellstmöglich eindämmen.

Längere Phasen ohne Gegentor sind nur mit der Lupe zu finden. Denn wenn die Null mal stand, war das stets ein singuläres Ereignis. Bestwert sind, den Pokal einbezogen 216 Minuten ohne Gegentor gegen Hertha, Bayern und Bochum. Nur auf die Liga bezogen sind 159 Minuten – 14 am Ende gegen Mainz, 90 gegen Fürth und 55 gegen Köln – unübertroffen. Auf dem geteilten zweiten Platz folgen dann schon 126 Minuten zuletzt zwischen Bielefelds Treffer beim 1:1 auf der Alm und Augsburg Anschluss zum 1:2.

51 Gegentore in 25 Ligaspielen hat Borussia mit einem Sommer in Top-Form hinnehmen müssen. Auch in Stuttgart wäre es ohne ihn viel früher viel schlimmer gekommen.

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