S-Ost – In einigen Waldheimen hat bereits die Anmeldung für die Freizeiten in den Pfingst- und vor allem den Sommerferien begonnen. So bieten beispielsweise die Waldheime der Arbeiterwohlfahrt (AWO) eine Woche in den Pfingst- und vier Wochen in den Sommerferien Spiel, Spaß und Abenteuer für Kinder im Alter von 3 bis 15 Jahren. Die Waldheime liegen in Feuerbach, Hedelfingen, Untertürkheim und Stuttgart-Ost, dort ganz konkret ist es das Waldheim Raichberg auf dem Weg von Gaisburg hinauf zur Waldebene Ost.
Eine Woche Ferienfreizeit in einem Awo-Waldheim kostet 70 Euro, für Inhaber von Familiencards gibt es Vergünstigungen. Für Kinder mit Bonuscard übernimmt die Stadt die Kosten. Genauere Informationen gibt es im Internet unter www.awo-stuttgart.de, telefonisch unter der Nummer 210 61 42. Für die Waldheimfreizeiten sucht die Awo auch noch Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene, die sich in den Ferien als ehrenamtliche Betreuer um die angemeldeten Kinder kümmern. Interessenten, die Spaß am Umgang mit Kindern haben und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, werden an zwei Wochenenden auf diese Aufgabe vorbereitet. Die Helfer bekommen für ihr Engagement ein kleines Taschengeld, freie Verpflegung und eine kostenlose VVS-Netzkarte.
Auch im evangelischen Waldheim Frauenkopf hat am 1. Februar die Anmeldung für die Sommerferien begonnen. Dort werden in den ganzen Sommerferien von 29. Juli bis 6. September in drei Abschnitten zu je zwei Wochen insgesamt rund 500 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren ganztags betreut. Es gibt im Waldheim zwar auch einen offiziellen Info- und Anmeldetag am 1. Mai, allerdings sind dort vor allem für die ersten beiden Ferienwochen erfahrungsgemäß nur noch Restplätze übrig. Eine Woche im Waldheim Frauenkopf kostet 66 Euro, auch dort gibt es entsprechende Vergünstigungen. Das Anmeldeformular kann im Internet unter www.waldheim-frauenkopf heruntergeladen werden. Auch für das Waldheim Frauenkopf werden ehrenamtliche Betreuer gesucht. Genaue Informationen und auch ein Anmeldeformular dafür gibt es ebenfalls im Internet.
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Ein Jugendlicher steht unter Verdacht, Straftaten an Schulen in Essen geplant zu haben. Die Polizei durchsucht die Wohnung des 16-Jährigen und findet offenbar mehrere Waffen – Innenminister Reul berichtet von Material zum Bau einer Bombe. Auch soll es Hinweise auf rechte Tendenzen geben.
Die Polizei in Essen ermittelt wegen möglicherweise geplanter Straftaten an zwei Schulen gegen einen 16-Jährigen. „Wir können bestätigen, dass es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 16-jährigen deutschen Schüler des Don-Bosco-Gymnasiums handelt“, schrieb die Polizei auf Twitter. Eine Polizeisprecherin sagte, ein SEK-Kommando habe am frühen Morgen die Wohnung des Gymnasiasten durchsucht. „Es ist glücklicherweise nichts passiert an den Schulen. In welche Richtung es womöglich gegangen wäre, wird nun ermittelt.“
Gegen den 16-Jährigen wird nun wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Die für Terrorismus zuständige Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft habe die Ermittlungen übernommen, teilten Sprecher der Behörde und des NRW-Innenministeriums mit.
Mit ihren Einsätzen in Essen habe die Polizei womöglich „einen Albtraum verhindert“, sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul. Bei der Durchsuchung der Wohnung habe man unter anderem explosive Stoffe und Material zum Bau einer Bombe sichergestellt, aber keinen zündfähigen Sprengsatz. Das Material sei „funktionsfähig, aber nicht einsatzfähig“ gewesen. In den Schulen seien bisher keine Sprengsätze gefunden worden, sagte der Innenminister. „Da wird jeder Winkel der Klassenräume auf links gedreht.“
Auch habe die Polizei zahlreiche rechtsextreme, antisemitische und antimuslimische Schriftstücke bei dem Jugendlichen entdeckt, so Reul weiter. Ebenso seien Aufzeichnungen gefunden worden, die als „dringender Hilferuf eines verzweifelten jungen Mannes gelesen werden“ könnten. Es gebe Hinweise darauf, dass der 16-Jährige „massive psychische Probleme und Suizidgedanken hatte“. Er sei nach derzeitigem Ermittlungsstand offenbar ein Einzeltäter.
Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, befindet sich das Mehrfamilienhaus rund 800 Meter von dem Gymnasium entfernt. Dem Bericht zufolge fand die Polizei in der Wohnung mehr als zehn Rohrbomben, wobei es sich bei einer um eine Nagelbombe gehandelt habe. Auch seien mehrere Armbrüste und eine selbstgebaute Waffe entdeckt worden. Laut der Deutschen Presse-Agentur wurden Speere und andere Stichwaffen sichergestellt. Polizisten hätten die Waffen und mehrere Kartons aus der Wohnung im Dachgeschoss in einen Lieferwagen getragen.
Laut Innenminister Reul wurde der 16-jährige Tatverdächtige in seinem Kinderzimmer festgenommen. In der Wohnung hätte das Spezialeinsatzkommando auch die Eltern angetroffen. Ein „Hinweisgeber“ habe sich bei der Polizei gemeldet, sagte Reul. Der 16-Jährige habe diesem zuvor gesagt, er wolle in seiner Schule eine Bombe platzieren. Diesem Hinweisgeber und den Einsatzkräften sei es zu verdanken, „dass hier Schlimmeres verhindert wurde“. Die „Bild“-Zeitung berichtet, dass die Polizei von einem Mitschüler des Jugendlichen auf einen geplanten Amoklauf hingewiesen worden sei.
Stamp: „Nazi-Terroranschlag“ verhindert
Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Vize-Ministerpräsidenten Joachim Stamp ist durch die Einsätze ein mutmaßlicher „Nazi-Terroranschlag“ verhindert worden. Das schrieb der FDP-Politiker auf Twitter. Nach Angaben der Polizeisprecherin befindet sich der 16-Jährige aktuell in Polizeigewahrsam. Ob er sich geäußert habe, sei noch nicht bekannt.
Die Einsätze mit Durchsuchungen am Don-Bosco-Gymnasium in Essen-Borbeck und an der Realschule am Schloss Borbeck liefen am Morgen noch, wie die Sprecherin mitteilte. Der Tatverdächtige sei aktuell Schüler des Gymnasiums und habe zuvor die Realschule besucht.
„Wir haben Hinweise erhalten, dass in der Schule eine Straftat geplant war“, hieß es auf der Homepage des Gymnasiums. „Um die Schule auf Beweismittel hin zu untersuchen, mussten wir heute in Absprache mit der Polizei den Zugang zur Schule sperren.“ Laut „NRZ“ sollten am heutigen Donnerstag eigentlich Abiturklausuren geschrieben werden.
Der nordrhein-westfälische SPD-Chef Thomas Kutschaty, der in Essen wohnt, zeigte sich schockiert. „Es ist wohl hoher Zivilcourage und dem beherzten Eingreifen der Polizei zu verdanken, dass Lehrerinnen, Lehrern, Schülerinnen und Schülern nichts passiert ist. Aus vollem Herzen: Danke!“, schrieb der Spitzenkandidat für die Landtagswahl auf Twitter.
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Ein kalter Morgen. Nebelschwaden erstrecken sich vom nahen Bodenseeufer bis in die Konstanzer Altstadt. An der Touristeninformation steht eine Gruppe von acht Schweizer Senioren vor einem hochgewachsenen, blonden Mann mit Brille. Daniel Gross ist Stadtführer und stellt sich mit Vornamen vor. „Herrn Gross kennt man in Konstanz nicht“, scherzt er. Die Altstadt ist gut erhalten, weil sie im Zweiten Weltkrieg nicht bombardiert wurde. Dafür lag die linksrheinische Altstadt zu nahe an der Schweizer Grenze. Zudem gab es in der Kleinstadt keine kriegswichtige Industrie. „Und letztlich hatten die Konstanzer, so heißt es zumindest, geschaut, ob die Kreuzlinger verdunkeln oder Licht anlassen. So hat sich dann auch Konstanz verhalten, und die Grenze zwischen den beiden Städten war noch schwerer auszumachen“, erklärt Gross. Der einzige Kriegsschaden entstand bei der friedlichen Besatzung durch einen wohl angetrunkenen Panzerfahrer bei einer beschädigten Hausecke.
Kurz nach zehn Uhr geht es mit dem eigentlichen Thema der Stadtführung los: Feuergassen. Der, wie er sich selbst nennt, „Konstanzer Aborigine“ öffnet mit einem Schlüssel eine Metalltür, die neben einem Kleidungsgeschäft in eine enge Gasse zwischen den Stadthäusern führt. Im Gänsemarsch bewegt sich die Gruppe in die schattige Gasse, die heute als Fluchtweg im Brandfall dient. Früher stieg ein grässlicher Gestank aus diesen Gassen. Bis zur Installation von Kanalisationsleitungen um 1880 war der ursprüngliche Zweck jener Gassen die Abfuhr von, wie Gross sie nennt, „Stoffwechselendprodukten“ in den See. Während Gross diese Geschichten mit Anekdoten rund um die „Scheißgassen“ untermalt, rümpft sein Publikum angewidert die Nasen, was für ihn ein Erfolg ist: „Geschichte möglichst lebendig zu vermitteln und Atmosphäre zu schaffen“, sind Ansprüche, die er an sich stellt.
Daniel hat seine Touren bis ins Detail perfektioniert
Unterwegs zur nächsten Station, dem Fischmarkt, beantwortet er Fragen und führt Smalltalk, der mehrfach von einem fröhlichen „Morgen, Daniel!“ von Passanten unterbrochen wird. „Wenn man das schon so lange macht wie ich, dann kennen einen die Leute einfach“, erklärt er. Schon während seines Studiums der Geschichte, Kunstgeschichte und Literatur des Mittelalters an der Universität Konstanz führte Daniel Gross zahlende Kunden durch die Konzilstadt, weil er keine Lust mehr auf seinen Aushilfsjob als Kellner hatte. „Während meiner ersten Führung war ich extrem nervös, las fast alles, was ich sagte, ab und vertauschte die ohnehin schon viel zu vielen Jahreszahlen“, erinnert er sich. Seither sind 30 Jahre vergangen. Gross hat sein Handwerk bis ins Detail perfektioniert. Ablesen hat er schon lange nicht mehr nötig, er kennt die Geschichte seiner Heimatstadt in- und auswendig. Dank seines stetig gewachsenen Wissens muss sich der Historiker nicht zwischen Unterhaltung und Wissensvermittlung entscheiden. Auf seinen Führungen füttert der 55-Jährige sein Publikum mit Anekdoten und Fakten. Er erzählt von zweisitzigen Latrinen des Mittelalters, erklärt, der Ausdruck „ein Geschäft machen“ leite sich von diesen „Doppelsitzen“ ab: Man konnte sich in jenem abgeschlossenen Raum privat besprechen. Als Beweis zeigt er eine Zeichnung aus dem frühen 15. Jahrhundert mit einer Anlage. So gelingt es den Unterhaltungsfaktor hochzuhalten, ohne die Korrektheit des Inhalts zu beschneiden. „Infotainment“ nennt er das.
Er führt Schüler, Germanisten, Ingenieure
Die zuhörende Gesellschaft macht vor einer säuberlich restaurierten Mittelalterfassade halt, wo der Infotainer erneut seinen Schlüssel zückt und die Gruppe in eine Gasse, die noch enger als die vorherige ist, eintreten lässt. Die etwa einen Meter breite Lücke zwischen den maroden Rückseiten der auf der Vorderseite so aufgehübschten Häuser und einer Mauer aus dem Mittelalter ist mit Mülltonnen und Abluftrohren von Dampfabzügen gefüllt. Ein hölzernes Plumpsklo ragt wie ein Erker aus der Wand. Heute wird es natürlich nicht mehr als solches benutzt, doch einige der Senioren erinnern sich an eine Zeit, in der sie selbst noch Plumpsklos benutzten. Gross nutzt die Gelegenheit und rezitiert ein Konstanzer Fasnachtsgedicht, das von Trockentoiletten handelt, und löst Gelächter aus. Um „die Leute nicht einzuschläfern“, ist es für ihn wichtig, publikumsbezogene Inhalte zu vermitteln. Flexibilität ist gefragt. Er führt Schüler, Germanisten, Ingenieure, Touristen, meist zwei Gruppen in der Woche. Während des Lockdowns hatte er keine Gäste. Bezahlt wird er aber je Besucher. Zum Schluss applaudieren die Gäste, danken und bezahlen.
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Sprengstoff und über ein Dutzend Rohrkörper fand die Polizei bei einem 16-Jährigen in Essen – nun beantragt die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf Haftbefehl gegen den Jugendlichen. Er steht unter Verdacht, einen Anschlag auf seine Schule geplant zu haben.
Nach dem mutmaßlich vereitelten Bombenanschlag auf eine Essener Schule haben die Ermittler gegen den verdächtigen 16-jährigen Schüler Haftbefehl beantragt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf auf Anfrage mit.
Der Gymnasiast muss nun im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Polizei war bei ihm auf rechtsextreme Schriften und Materialien zum Bombenbau gestoßen. Sprengstoff und 16 Rohrkörper, einige präpariert mit Uhren und Nägeln, wurden sichergestellt, daneben noch ein selbstgebautes Gewehr und eine Armbrust mit Pfeilen.
Gegen den Gymnasiasten sei der Haftbefehl auch wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie wegen der Vorbereitung einer Sprengstoffexplosion beantragt worden, hieß es. Ein Tippgeber hatte die Behörden alarmiert: Der 16-Jährige habe ihm gesagt, er wolle in seiner Schule eine Bombe platzieren.
Die aktuelle und die ehemalige Schule des Schülers waren daraufhin mit Sprengstoff-Spürhunden durchsucht worden. Verdächtige Gegenstände wurden dabei nicht gefunden. Die Maßnahmen sind inzwischen abgeschlossen. Die aktuelle Schule des Jugendlichen, das Don-Bosco-Gymnasium in Essen-Borbeck, blieb am heutigen Freitag weiterhin geschlossen.
„Das Kollegium wird in der Schule zusammenkommen, um das Geschehene auf- und die folgenden Tage vorzubereiten. Dazu gehören auch die wichtigen mündlichen Abiturprüfungen am kommenden Montag“, erklärte die Schulleitung auf der Schul-Homepage. „Wir sind dankbar, dass uns Schlimmeres erspart geblieben ist.“
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