Betreuung im Krisenfall: Konzept für jugendliche Gefährder entwickelt


Der Fall ist einmalig: Vor zwei Jahren versucht ein radikalisierter 12-Jähriger eine Nagelbombe auf einem Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen zu zünden. Ein Unglück bleibt aus. Rheinland-Pfalz will potenziell gefährliche Kinder künftig besser betreuen.

Nach dem bundesweit Aufsehen erregenden Fall eines Zwölfjährigen unter Terrorverdacht hat das Jugendministerium in Rheinland-Pfalz ein Konzept für den Umgang mit potenziell gefährlichen Minderjährigen entwickelt. Dazu gehören nach Angaben des Ministeriums die Unterbringung in einem dafür bereit gehaltenen Gebäude, die Einrichtung einer Koordinierungsstelle sowie die Zusammenarbeit mit freien Trägern für eine Betreuung im Krisenfall. Für alle Bausteine hat das Land für die nächsten beiden Jahre bis zu 200.000 Euro an Haushaltsmitteln vorgesehen.

Ein damals zwölf Jahre alter Junge hatte im Dezember 2016 nach Angaben des Mainzer Innenministeriums versucht, einen Sprengsatz in der Nähe des Weihnachtsmarkts von Ludwigshafen abzulegen. Der unter islamistischen Einfluss geratene Jugendliche wurde danach in eine geschlossene Einrichtung gebracht und befindet sich in Obhut eines Jugendhilfe-Trägers.

Zur Unterstützung der für eine Betreuung zuständigen Jugendämter soll im kommenden Jahr ein Haus gesucht werden, in dem strafunmündige Minderjährige, die als Sicherheitsrisiko eingestuft werden, untergebracht werden können. Für nicht strafmündige Minderjährige, die anderweitig kriminell werden, bleibt es dagegen bei bestehenden Einrichtungen mit entsprechenden pädagogischen Konzepten.



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