Davon 32 Kinder und Jugendliche: 118 Menschen an Heiligabend aus Mittelmeer gerettet

Die Internationale Organisation für Migration zählt allein in diesem Jahr bislang 2678 Tote auf der zentralen Migrationsroute durch das Mittelmeer. An Heiligabend bewahrt das deutsche Schiff „Seawatch 5“ fast 120 Menschen davor, dasselbe schreckliche Schicksal zu erleiden.

Die deutsche Hilfsorganisation Seawatch hat nach eigenen Angaben am Heiligabend mehr als hundert Migranten im Mittelmeer aus Seenot gerettet. Das Schiff „Seawatch 5“ habe bei zwei Einsätzen am 24. Dezember insgesamt 118 Menschen gerettet, teilte die Organisation mit, darunter 32 Kinder und unbegleitete Minderjährige. Italien habe dem Schiff den rund 1150 Kilometer entfernten Hafen Marina di Carrara zugewiesen.

Bei dem ersten Einsatz des Rettungsschiffes am Heiligabend konnten nach Angaben der Organisation 54 Menschen aus einem überfüllten Schlauchboot vor der libyschen Küste gerettet werden. Unmittelbar danach habe die „Seawatch 5“ ein weiterer Notruf erreicht. Dabei seien weitere 64 Menschen gerettet und „sicher an Bord gebracht“ worden. Das jüngste der geretteten Kinder ist demnach drei Jahre alt. Zahlreiche der Geretteten seien erschöpft und dehydriert, hieß es. Die Menschen würden an Bord erstversorgt.

Libyen ist zusammen mit Tunesien Haupttransitland für Migranten, die über das Mittelmeer in die EU kommen wollen. Die Vereinten Nationen haben die Migrationsroute über das Mittelmeer als die tödlichste der Welt bezeichnet. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bislang 2678 Menschen auf der zentralen Mittelmeerroute ums Leben gekommen.

„Es gibt keine stille Nacht, wenn Menschen auf der Suche nach Sicherheit übers Meer fliehen müssen“, erklärte die Einsatzleiterin an Bord der „Seawatch 5“, Anne Dekker. Es müssten „sichere Fluchtwege“ geschaffen werden, um weitere Tragödien zu vermeiden. In Deutschland war jüngst eine Debatte um die rechtliche Bewertung der Seenotrettung entbrannt. Im Zuge der Einigung zu grundlegenden Migrationsfragen – Abschiebungen und Einbürgerungen sollen jeweils vereinfacht werden – hatte sich die Ampel-Koalition kurz vor Weihnachten auch darauf verständigt, gesetzlich klarzustellen, dass die Seenotrettung Geflüchteter auch künftig nicht kriminalisiert werde.

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