Gruppenvergewaltigung in Velbert: Gericht verhängt mehrere Jahre Jugendhaft

Ein 13-jähriges Mädchen ist auf dem Weg vom Schwimmbad nach Hause, als sie von mehreren Jugendlichen in einen Wald gezerrt und sexuell missbraucht wird. Nun fällt das Landgericht Wuppertal ein Urteil gegen sechs der insgesamt acht Täter. Das Strafmaß variiert.

Im Fall der Gruppenvergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens in Velbert hat das Wuppertaler Landgericht bis zu vier Jahre und neun Monate Jugendhaft verhängt. Das teilte ein Sprecher des Landgerichts mit – die Urteilsverkündung hatte wie der gesamte Jugendstrafprozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Die höchste Strafe bekam einer der beiden Haupttäter, er ist erst 15 Jahre alt. Der zweite erhielt vier Jahre Haft.

Zwei weitere Angeklagte müssen ebenfalls ins Gefängnis, zwei geständige Angeklagte kamen wegen Beihilfe mit Bewährungsstrafen davon. Angeklagt waren sechs Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren. Im Einzelnen verhängte das Gericht gegen die Jugendlichen: Vier Jahre neun Monate, vier Jahre, drei Jahre, zwei Jahre und neun Monate, zwei Jahre sowie ein Jahr und acht Monate.  

Die Jugendlichen sollen dem Mädchen im April nach einem Freibadbesuch aufgelauert, es in einen Wald gezerrt und dort sexuell missbraucht haben. Zwei Jungen hätten das Mädchen vergewaltigt, während die anderen zugesehen hätten. „Sie sind, man muss es so sagen, über das Mädchen hergefallen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Zwei Täter warten noch auf Prozess

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die Jugendlichen das Mädchen und ihre Freundinnen zunächst in einem Freibad belästigt. Erst als eine Passantin die Jugendlichen während der Tat zur Rede stellte, ergriffen sie die Flucht. Die Beweislage war vergleichsweise eindeutig gewesen, denn die Gruppe hatte die Tat mit einem Handy gefilmt.

Dem jungen Opfer blieb eine Aussage vor Gericht dennoch nicht erspart – weil die meisten Angeklagten behaupteten, sie habe freiwillig mitgemacht. Diese Version verwarf das Gericht am Montag angesichts der Beweislage. Dennoch blieb es unter dem Strafantrag des Staatsanwalts, der nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bis zu sieben Jahre Haft gefordert hatte.

An der Tat im nordrhein-westfälischen Velbert sollen insgesamt acht Jugendliche aus Bulgarien beteiligt gewesen sein. Zwei von ihnen hatten sich mit ihren Familien zunächst nach Bulgarien abgesetzt und waren dort festgenommen worden. Ihnen soll in einem gesonderten Verfahren der Prozess gemacht werden.



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