Kategorie -Sport für junges Volk

Teamsportarten bei den Olympischen Spielen: Deutsche Teams in Paris 2024 – das ist der Stand der Dinge

Nachdem der eine Traum erfüllt war, reiften bei den deutschen Volleyballern gleich die nächsten. Am Wochenende hatte sich das Team um Superstar Georg Grozer beim Qualifikationsturnier von Rio de Janeiro das Olympiaticket gesichert. Vorzeitig sogar, das 3:0 über die Ukraine am Sonntag bestätigte mit dem siebten Sieg im siebten Spiel nur noch den bärenstarken Eindruck, den die Mannschaft hinterlassen hatte. Nun ist schon von einer Medaille in Paris im kommenden Sommer die Rede. „Man sollte nie aufhören, an seine Träume zu glauben“, sagte der 38-jährige Grozer. Und formulierte gleich den nächsten.

 

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Handball-Bundesliga: Wie der TVB Stuttgart aus dem Tal der Tränen kommen will

Der Plan war klar: Mit einem Sieg im DHB-Pokal gegen den Aufsteiger ThSV Eisenach wollte der TVB Stuttgart ins Achtelfinale einziehen, mit ein bisschen Losglück Kurs Richtung Final Four nehmen, aber vor allem Selbstvertrauen tanken für die kniffligen Aufgaben in der Handball-Bundesliga in den nächsten Wochen. Das Vorhaben ging gewaltig schief, die Lage ist ernst: Nach der 25:26-Niederlage ist der Blick in den Grand Canyon vermutlich auch nicht furchteinflößender. Und am Sonntag (18 Uhr/Porsche-Arena) kommt die SG Flensburg-Handewitt, danach geht’s am 12. Oktober zum HSV Hamburg und am 22. Oktober gegen den SC Magdeburg. Es drohen 2:16 Punkte.

 

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Fußball-Bundesliga: Darmstadt bejubelt gegen schwaches Werder ersten Saisonsieg

Mit Herz und Leidenschaft hat Aufsteiger Darmstadt 98 den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga erkämpft und die Abstiegsplätze verlassen. Die Hessen kamen am Sonntag zu einem 4:2 (2:0) gegen Werder Bremen und schoben sich mit vier Punkten auf Rang 15 vor. Die über weite Phasen der Partie enttäuschenden Bremer bleiben in dieser Spielzeit auswärts weiter sieglos und mit sechs Zählern im unteren Tabellenmittelfeld.

Vor 17 810 Zuschauern erzielten Matthias Bader in der 5. Minute, Tim Skarke (25.), Marvin Mehlem (50.) und Tobias Kempe (62.) per Handelfmeter die Tore für das kämpferisch und spielerisch überzeugende Team von Trainer Torsten Lieberknecht. Olivier Deman (70.) und Milos Veljkovic (79.) trafen für Werder, das insgesamt aber eine schwache Vorstellung bot – fehlerhaft in der Abwehr und größtenteils harmlos im Angriff.

„Ich erwarte Darmstadt mit einer aktiven und aggressiven Spielweise“, hatte Werder-Trainer Ole Werner kurz vor dem Anpfiff am DAZN-Mikrofon noch gewarnt. Seine Schützlinge schienen davon jedoch ein wenig überrascht. Schon nach 73 Sekunden kamen die Hausherren zur ersten Chance. Ein Schuss von Fabian Nürnberger, der kurzfristig für den beim Warmmachen verletzten Emir Karic in die Startelf gerückt war, landete aber nur auf dem Tornetz. 

Der Warnschuss verhallte bei den Gästen offenbar ungehört, denn wenig später erzielte Bader per Direktabnahme nach einer Flanke von Mehlem die Führung für die Lilien. Der Mittelfeldspieler stand beim Abschluss am langen Pfosten völlig frei und ließ Gäste-Torwart Jiri Pavlenka mit seinem platzierten Flachschuss aus etwa zehn Metern keine Chance.

Die späten Bremer Tore hatten nur noch statistischen Wert

Werder benötigte einen Standard, um nach einer Viertelstunde erstmals etwas Gefahr auszustrahlen. Marvin Ducksch, der trotz leichter Rückenprobleme mitwirken konnte, prüfte Darmstadts Torwart Marcel Schuhen mit einem direkten Freistoß. Mehr hatten die Gäste in der Offensive in der ersten Halbzeit allerdings nicht zu bieten.

Der Aufsteiger spielte jetzt zwar nicht mehr so zwingend nach vorn wie in der Anfangsphase. Doch ein feiner Spielzug reichte aus, um die Bremer Abwehr ein zweites Mal zu düpieren. Nürnberger bediente mit einem langen Pass Skarke, der den Ball aus halblinker Position ins lange Eck schlenzte. 

Kurz nach dem Wechsel bot sich Werder unverhofft die Chance zum Anschluss. Nach einer Hereingabe von Ducksch lenkte Darmstadts Abwehrchef Klaus Gjasula den Ball an den Pfosten des eigenen Tores. Nur 120 Sekunden später jubelten schon wieder die Gastgeber. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Bremens Abwehrspieler Amos Pieper legte Bader für Mehlem auf, der frei vor Pavlenka die Nerven behielt und vollendete. 

Und es kam noch schlimmer für die Gäste, als Pieper einen Schuss von Mathias Honsak mit der Hand ablenkte. Nach Videobeweis gab Schiedsrichter Martin Petersen Elfmeter, den Kempe mit etwas Glück verwandelte. Die späten Bremer Tore hatten nur noch statistischen Wert. 

 

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Kuss-Skandal im spanischen Fußball: Ermittlungen auch gegen Ex-Trainer

Im Kuss-Skandal um Luis Rubiales, den inzwischen zurückgetretenen Chef des spanischen Fußball-Verbandes RFEF, wird nun gegen drei weitere Personen ermittelt. Es handele sich um den früheren Trainer der Frauen-Nationalmannschaft, Jorge Vilda, der sein Team im August in Australien zum Weltmeistertitel geführt hatte, sowie um die RFEF-Direktoren Rubén Rivera (Marketing) und Albert Luque (Männer-Nationalteam), teilte der spanische Staatsgerichtshof am Mittwoch in Madrid mit. Der zuständige Richter Francisco de Jorge habe die drei für den 10. Oktober zu einer Anhörung vorgeladen, hieß es.

Rubiales hatte Weltmeisterin Jennifer Hermoso am 20. August bei der WM-Siegerehrung in Sydney gegen ihren Willen auf den Mund geküsst. Anschließend soll die 33 Jahre alte Spielerin auf dem Rückflug nach Spanien vor dem Hintergrund der aufkommenden weltweiten Empörung von RFEF-Funktionären unter Druck gesetzt worden sein, damit sie Rubiales entlastet und eine Einwilligung einräumt. Nach spanischen Medienberichten gibt es für den Richter Indizien dafür, dass Vilda, Rivera und Luque zu der Gruppe gehörten, die versucht haben soll, Hermoso dazu zu überreden. Vilda war kurz nach der WM von Montse Tomé als Nationalcoach abgelöst worden.

Der Richter hat bereits mehrere Zeugen und Sachverständige befragt

Neben Rubiales und Hermoso hat Richter de Jorge bereits mehrere Zeugen und Sachverständige befragt. An diesem Donnerstag sowie am kommenden Montag stehen weitere Anhörungen an, die zum Teil per Videokonferenz stattfinden sollen. Unter anderem wurden für Montag drei Spielerinnen des Weltmeister-Teams vorgeladen. Dabei handelt es sich laut Medien um Weltfußballerin Alexia Putellas, Kapitänin Irene Paredes sowie Misa Rodríguez.

Nach der Anhörung von Rubiales verfügte der Richter am 15. September, dass der 46-Jährige sich Hermoso nur bis auf höchstens 200 Meter nähern und keinen Kontakt zu ihr aufnehmen darf. Rubiales beteuert, Hermoso habe dem Kuss zugestimmt. Die Spielerin erklärte aber, sie habe sich „als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe“.

Der Ermittlungsrichter muss entscheiden, ob die Beschuldigten auf die Anklagebank kommen. Rubiales droht in diesem Fall laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren.

 

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News aus dem Amateurfußball: SG Sonnenhof Großaspach dreht Spiel in Oberachern

Mit unserem Newsblog zum Amateurfußball halten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, quer durch alle Ligen auf dem Laufenden. Von der Kreisliga bis hoch zur Regionalliga.

Was gibt es Neues bei den Vereinen und Mannschaften? Welche wichtigen Spiele stehen an? Welche Spieler fallen aus? Welche Spielertransfers bahnen sich an? Wo wackelt ein Trainer?

Hier erfahren Sie alles Wichtige rund um den Amateurfußball in der Region.

Auch zum Bundesligisten VfB Stuttgart und zum Neu-Regionalligisten Stuttgarter Kickers bieten wir jeweils einen Newsblog an.

 

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Fußballerinnen im Streik: Spanisches Chaos wird zur Staatssache

Die Regierung hat genug. Nach dem Ausbruch des „Offenen Krieges“ zwischen den Fußball-Weltmeisterinnen und dem spanischen Verband RFEF hat Madrid den endlosen Streit mit seinen immer neuen Eskalationsstufen zur Staatssache erklärt. Die dabei ausgesprochene Androhung von Strafen zeigte offenbar Wirkung – am Dienstagvormittag erschienen erste Spielerinnen beim Treffpunkt des Nationalteams.

„Wenn sie nicht kommen, müsste die Regierung das Gesetz anwenden. Wir wollen sie nicht sanktionieren, aber das Gesetz ist nunmal das Gesetz“, hatte zuvor Victor Francos gesagt, der dem Chaos als Präsident der obersten Sportbehörde CSD ein Ende setzen will: „Die Regierung hat die Pflicht, einzugreifen. Wir werden alles tun, um das Problem zu lösen.“

Der Begriff „Problem“ reicht mittlerweile aber längst nicht mehr aus, um die Lage zu beschreiben. Schließlich sieht das spanische Sportgesetz seit 2022 Geldstrafen zwischen 3000 und Euro sowie Sperren bis zu fünf Jahren für Nominierte vor, die nicht antreten. Während die Zeitung AS auf ihrer Titelseite deshalb einen „Offenen Krieg“ erkannt hat, ist die Konkurrenz von Sport nur noch genervt von der Auseinandersetzung, die den Spanierinnen die Olympia-Teilnahme kosten könnte: „Genug jetzt!“

Der Kuss-Skandal im spanischen Fußball zieht groteske Kreise. Erst verkündet die neue Nationaltrainerin Tomé das Ende des Länderspiel-Streiks der Spielerinnen – dann vermelden diese das Gegenteil.

Diese Aufforderung scheint nach den jüngsten Entwicklungen allerdings nicht mehr als ein frommer Wunsch zu sein. Nachdem die neue Nationaltrainer Montse Tome 15 WM-Heldinnen von Sydney in den Kader für die kommenden Nations-League-Spiele berufen und von einer zuvor erfolgten Einigung mit den eigentlich streikenden Spielerinnen berichtet hatte, wollten diese davon nichts wissen.

Die Spielerinnen um die zweimalige Weltfußballerin Alexia Putellas erklärten, dass sie sich weiter im Ausstand befinden und drohten ihrerseits dem Verband mit rechtlichen Schritten.

WM-Siegtorschützin Olga Carmona im Mannschaftshotel in Madrid

Die weitere Entwicklung blieb zunächst offen. Umlagert von Dutzenden Kamerateams erschien zunächst Tome am Dienstag im Teamhotel in Madrid. Danach trafen sechs Spielerinnen ein, von denen sich fünf eigentlich im Streik befinden. Darunter auch Olga Carmona, die Schützin des Siegtores im WM-Finale gegen England (1:0). Weitere Spielerinnen wurden laut spanischen Medien im Laufe des Tages im zweiten Teamquartier in Valencia erwartet.

Öl ins Feuer goss zuvor die Protagonistin des Streits. „Die Spielerinnen sind sich sicher, dass dies eine weitere Strategie der Spaltung und Manipulation ist, um uns einzuschüchtern, mit rechtlichen Konsequenzen und finanziellen Strafen zu drohen“, schrieb Jenni Hermoso bei X.

Hermoso selbst fehlt in dem Aufgebot, laut Verband zu ihrem eigenen Schutz. Die 33-Jährige war nach dem WM-Finale bei der Siegerehrung von dem mittlerweile zurückgetretenen spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales ohne ihre Zustimmung auf den Mund geküsst worden.

Rücktritt von Rubiales geht Spielerinnen nicht weit genug

„Wovor soll ich geschützt werden? Und vor wem?“, schrieb Hermoso. Die Nominierung der Spielerinnen, die ausdrücklich darum gebeten hatten, nicht berufen zu werden, sei nun „ein weiterer Beweis dafür, dass sich nichts geändert“ habe. Damit machte Hermoso noch einmal klar, dass der Rücktritt von Rubiales und die Entlassung von Weltmeister-Trainer Jorge Vilda den Spielerinnen nicht weit genug gehen. 

Auch vor Gericht streitet der frühere spanische Fußball-Verbandschef Luis Rubiales die Vorwürfe ab. Der Richter verhängt am Freitag erste Maßnahmen: Rubiales darf sich der Spielerin Jennifer Hermoso nur bis auf höchstens 200 Meter nähern.

Sicher ist: Spanien trifft in der Nations League am Freitag auf Schweden und am Dienstag auf die Schweiz. In der Nations League geht es um die zwei europäischen Startplätze für die Olympischen Sommerspiele 2024, auch Weltmeister Spanien muss sich qualifizieren – wenn er denn antritt.

 

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Kuss-Skandal: Rubiales bestreitet Vorwürfe – Richter verbietet ihm Kontakt mit Hermoso

Die Staatsanwaltschaft hatte 500 Meter und eine Meldepflicht für Rubiales beim Gericht alle zwei Wochen gefordert. Dies lehnte der Richter nach Angaben des Gerichts ebenso ab wie den Antrag der Anwältin von Hermoso, das Vermögen von Rubiales vorsorglich zu beschlagnahmen.

De Jorge leitet ein Ermittlungsverfahren gegen Rubiales wegen des Verdachts der sexuellen Aggression und Nötigung, weil dieser die Weltmeisterin Hermoso bei der Siegerehrung im August in Sydney ungefragt auf den Mund geküsst hatte. In dem Verfahren muss der Richter entscheiden, ob Rubiales wegen des Kusses auf die Anklagebank kommt.

Rubiales beteuert, Hermoso habe dem Kuss bei der Siegerehrung am 20. August in Sydney zugestimmt. Die 33-Jährige hatte aber erklärt, sie habe sich „als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe“. Hermoso erstattete Anzeige und ermöglichte damit einen Strafantrag der Staatsanwaltschaft beim Staatsgerichtshof.

Obwohl der Weltverband FIFA ihn schon kurz nach dem Skandal für 90 Tage suspendiert und auch ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet hatte, verweigerte Rubiales lange den Rücktritt. Erst zum Wochenbeginn zog er die Konsequenzen und gab sowohl seinen Posten als RFEF-Präsident als auch seine Vizepräsidentschaft in der Europäischen Fußball-Union UEFA auf.

 

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Fußballerin und Mutter: Melanie Leupolz beendet Karriere im Nationalteam

Mittelfeldspielerin Melanie Leupolz vom englischen Club FC Chelsea ist aus der Fußball-Nationalmannschaft zurückgetreten. Die 29-Jährige war bei der WM in Australien und Neuseeland als einzige Mutter in der deutschen Auswahl dabei. Angaben des Deutschen Fußball-Bundes vom Montag zufolge setzt Leupolz aber ihre Karriere in der englischen Liga fort.

„Es war mir wichtig, dass ich nach der Geburt den Weg zurück ins DFB-Team geschafft habe, und ich bin sehr stolz, noch einmal eine WM für mein Land gespielt zu haben“, sagte die frühere Spielerin des SC Freiburg und FC Bayern München. „Dass ich das gemeinsam mit meinem Sohn erleben durfte, hat die Erfahrung für mich noch wertvoller gemacht. Gleichzeitig habe ich aber gemerkt, dass die Fülle an Belastungen energiezehrend ist.“

Leupolz hat 79 Länderspiele bestritten, war 2013 Europameisterin und gewann 2016 olympisches Gold. „Melanie Leupolz gehörte über mehr als eine Dekade zu den prägenden Gesichtern der deutschen Frauen-Nationalmannschaft“, sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften.  „Sie hat auch beeindruckend gezeigt, wie man nach einer Schwangerschaft erfolgreich in den Profifußball zurückkehrt.“ 

Leupolz gehört damit nicht mehr zu jenen Spielerinnen, die vom 22. September an mit dem Auftaktspiel in Dänemark in der Nations League um die Qualifikation für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Paris kämpfen. Das deutsche Team der derzeit erkrankten Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg war bei der WM überraschend in der Vorrunde ausgeschieden. 

 

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Deutschland-Gegner Japan: Die Samurai Blue um Endo und Co. sind auf der Überholspur

Es ist der Ausgangspunkt der Krise der deutschen Fußball-Nationalmannschaft: die 1:2-Niederlage bei der WM 2022 in Katar nach Führung. Mit Toren der Bundesliga-Spieler Ritsu Doan (SC Freiburg) und Takuma Asano (VfL Bochum/früher VfB Stuttgart) hatte der Außenseiter den Favoriten binnen einer achtminütigen Extremoffensive überrannt, blamiert und damit dessen Vorrunden-Aus eingeleitet.

Wenn sich die zwei Mannschaften am Samstag ( Uhr/RTL) erneut begegnen, sind die Rollen nicht mehr so klar verteilt. Die DFB-Elf sucht weiter nach ihrer einstigen Stärke. Die „Samurai Blue“ aus Japan, die in Katar auch Spanien in der Gruppenphase besiegten und im Achtelfinale unglücklich nach Elfmeterschießen gegen Kroatien ausschieden, treten dagegen zunehmend mit Stolz und Selbstvertrauen auf.

Es gibt sogar immer mehr Expertenstimmen, die in Japan ein Vorbild erkennen. „Ich glaube, Deutschland kann heutzutage einiges von Japan lernen“, sagt etwa Michael Skibbe, der 2002 als rechte Hand des damaligen Teamchefs Rudi Völler mit der deutschen Mannschaft ins WM-Finale einzog und heute den japanischen Erstligisten Sanfrecce Hiroshima trainiert. „Japan spielt aus einer starken Defensive sehr explosiv nach vorne. Deutschland war jahrzehntelang in der Defensive stark, hat hier aber zuletzt nachgelassen.“ Wobei es Deutschland nicht nur an starken Verteidigern mangele.

Die Suche nach einem Sportvorstand beim VfB wird konkreter. Einiges spricht dabei für den Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Doch es gibt auch andere Kandidaten.

Das japanische Ausbildungssystem, das sich im Vergleich zu Deutschland stärker an Schulen und Universitäten ausrichtet als an Vereinen, wirft auch eine große Zahl von kreativen Offensivkräften aus. „Wenn man sich Ritsu Doan ansieht oder Daichi Kamada, das sind taktisch kluge, sehr schnelle, robuste, aggressive Spieler mit richtig gutem Zug zum Tor“, sagt Skibbe. Weitere Spieler von ähnlichem Schlag sind der erst 22-jährige Takefusa Kubo von Real Sociedad und Kaoru Mitoma von Brighton & Hove Albion.

Kozo Tashima, der Präsident von Japans Fußballverband, ließ sich in den 1980er Jahren an der Deutschen Sporthochschule in Köln ausbilden. „Viele Deutsche haben uns in die richtige Richtung gelenkt“, erklärte er vor Kurzem in einem Vortrag. „Der DFB, die Bundesliga und die deutschen Vereine sind Vorbild für den japanischen Fußball. Sie sind das, was wir anstreben.“ Dabei schwang wohl auch die Japan-typische Bescheidenheit mit.

Auf die Frage, ob der japanische Sieg gegen Deutschland bei der WM 2022 eine Überraschung war, antwortet Michael Skibbe: „Eigentlich nicht.“ Und die Spieler wollen mehr. Der Linksaußen Kaoru Mitoma kündete diese Tage an: „Wenn wir Deutschland auch ein zweites Mal besiegen, werden wir der Welt eine neue Sichtweise verpassen.“

 

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Formel 1: Seriensieger Verstappen rast im Ferrari-Land zum Rekord

Nach seiner Spazierfahrt in die Formel-1-Geschichtsbücher hielt Rekordjäger Max Verstappen seine zehn Finger in die Höhe und gab Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez einen Klaps auf den Hintern. Im Ferrari-Heiligtum Monza eroberte der WM-Dominator am Sonntag die alleinige Bestmarke des Formel-1-Seriensiegers und zerstörte die Hoffnungen der Tifosi auf einen Heimerfolg. „Du hast Geschichte geschrieben“, funkte Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach dem Doppelerfolg im Königlichen Park.

Ein entschlossenes Überholmanöver gegen Pole-Mann Carlos Sainz nach 15 Runden sicherte Verstappen seinen zehnten Grand-Prix-Triumph nacheinander. „Das ist eine nette Statistik“, meinte der Niederländer schmunzelnd. Sebastian Vettel waren 2013 ebenfalls im Red Bull neun gelungen. „Ich habe nie gedacht, dass das möglich wäre, aber wir mussten dafür hart arbeiten“, sagte Verstappen, der mit dem zwölften Saisonsieg seinen WM-Vorsprung auf 145 Punkte ausbaute.

Hinter dem Red-Bull-Star wurde beim Europa-Finale der Motorsport-Königsklasse sein Stallgefährte Perez Zweiter. Der Mexikaner ist auch in der WM-Wertung Verstappens erster Verfolger. Für Sainz war am Sonntag nicht mehr als der dritte Platz drin, die Tifosi brüllten unter dem Gänsehaut-Podium aber immer wieder seinen Namen. Nico Hülkenberg kam im unterlegenen Haas nicht über Rang 17 hinaus.

Der Formel-1-Pilot Charles Leclerc steckt vor dem Großen Preis von Italien in Monza einer Krise – und mit ihm der gesamte, so stolze Rennstall Ferrari.

Erst mit mehr als 20 Minuten Verspätung erloschen die Roten Ampeln. Nach einem Motorschaden bei Yuki Tsunoda musste der Alpha Tauri mit einem Kran geborgen werden. Qualm war aus dem Cockpit des Japaners aufgestiegen. Eine zweite Einführungsrunde folgte, der Grand Prix an der geschichtsträchtigen Formel-1-Stätte Monza wurde auf 51 Runden verkürzt.

„Ich will einfach versuchen, das Rennen zu gewinnen. Ich denke nicht an Zahlen. Es wäre schön, den Rekord zu haben, am Ende kämpfen wir aber um die Weltmeisterschaft, die wollen wir nach Hause bringen. Es geht nicht um zehn Siege nacheinander“, hatte Verstappen vor dem Start über die greifbare Bestmarke gesagt.

Ferrari musste reagieren. Sainz kam in der 20. Runde an die Box – sein Rückstand auf Verstappen lag zu diesem Zeitpunkt schon bei 4,7 Sekunden. Einen Umlauf später ließ sich auch der Red-Bull-Dominator – genauso wie Leclerc – frische Reifen aufziehen und kehrte mit der harten Mischung vor den beiden Ferrari-Fahrern zurück auf den Asphalt.

„Er ist der Beste in der Qualifikation, er ist der Beste im Rennen, er ist der Beste in den Zweikämpfen. Sie sind zusammen einfach unglaublich“, lobte der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso Red Bull und Verstappen beim Grand Prix von Italien.

Der WM-Führende zeigte weiter, warum all diese warmen Worte zutreffen. Nach 25 Runden war er wieder ganz vorn, kontrollierte das Geschehen und baute seinen Vorsprung auf Sainz auf knapp sechs Sekunden aus. Hinter dem Scuderia-Duo machte Verstappens Teamkollege Perez Druck. Der Mexikaner schob sich in der 32. Runde vorbei an Leclerc auf Position drei. 

Nun nahm Perez auch Sainz ins Visier. Der Spanier verteidigte sich aber tapfer – bis der zweite Red-Bull-Pilot in Runde 46 doch vorbei war und den Doppelerfolg klarmachte. In der Schlussphase lieferten sich die beiden Ferrari noch einen knallharten Kampf um den letzten Platz auf dem Podium, Sainz hatte zumindest hier das bessere Ende für sich.

 

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