Nach Sprengstoffverdacht in IC: Plante 17-Jähriger islamistischen Anschlag?

Am Wochenende durchsucht die Polizei einen Intercity-Zug im niedersächsischen Wunstorf nach Sprengstoff. Ein Jugendlicher wird festgenommen. Nun wird bekannt, dass der 17-Jährige im Verdacht steht, einen islamistischen Anschlag vorbereitet zu haben.

Ein in Hannover festgenommener Jugendlicher aus dem Raum Köln wird verdächtigt, einen islamistischen Anschlag vorbereitet zu haben. Ihm werde vorgeworfen, dass er sich entsprechend habe ausbilden lassen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf mit. Gegen den 17-Jährigen wird wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Er war am Samstag vorläufig festgenommen worden.

In diesem Zusammenhang hatte die Bundespolizei wegen Sprengstoffverdachts einen Zug in Wunstorf bei Hannover mit Spürhunden nach Sprengstoff durchsucht. Der Verdacht bestätigte sich nicht, rund 100 Fahrgäste mussten am Samstagabend allerdings gut eine Stunde am Bahnhof ausharren.

Für den Zug und die Reisenden habe keine Gefahr bestanden, sagte der Sprecher der Zentralstelle Terrorismusverfolgung in Nordrhein-Westfalen am Montag. Diese ist bei der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf angesiedelt und leitet die Ermittlungen. Der 17-Jährige könne wegen eines gerichtlichen Beschlusses aus Gründen der Gefahrenabwehr noch bis Freitag in Polizeigewahrsam bleiben, hieß es. Erst dann müsse über die Frage eines Haftbefehls entschieden werden.

Tüte mit Gegenständen abgestellt

Die Ermittlungen seien nach Hinweisen aus dem persönlichen Umfeld des Beschuldigten in Gang gekommen. Dieser sei am Samstag gegen 17 Uhr von Bundespolizisten im Hauptbahnhof von Hannover aufgespürt und zur Wache mitgenommen worden. Ein Entschärfer habe den Inhalt seiner Tasche begutachtet, aber nichts Gefährliches entdeckt.

Nach Angaben der Bundespolizei war der 17-Jährige vor der Kontrolle am Hauptbahnhof in dem Zug gewesen, der später durchsucht wurde. Er habe sich auffällig verhalten und am Reisezentrum eine Tüte mit Gegenständen abgestellt. Der Bereich wurde daraufhin abgesperrt, in der Tüte sei allerdings nur Kleidung gewesen. Die Polizei Hannover hatte erklärte, den Einsätzen sei ein Hinweis der Polizei aus Köln vorausgegangen. Über die Landeskriminalämter in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen seien die Beamten vor Ort informiert worden.

Der Kölner Staatsschutz hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Dem 17-Jährigen mit deutscher und türkischer Staatsbürgerschaft drohen nun bis zu fünf Jahre Jugendstrafe, sollten sich die Vorwürfe bestätigen. Derzeit gelte für ihn aber weiterhin die Unschuldsvermutung, betonte die Ermittlungsbehörde. Weitere Auskünfte könnten derzeit mit Blick auf den Schutz der Ermittlungen und das Alter des minderjährigen Beschuldigten nicht gegeben werden.

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