Provokateurin oder Symbolfigur?: Israel stellt Jugendliche vor Militärgericht


Vor laufender Kamera schlägt die junge Palästinenserin Ahed Tamimi auf einen israelischen Soldaten ein – und kommt dafür vor Gericht. Es ist nicht das erste Mal, dass sie mit Sicherheitskräften in Konflikt gerät. Der Vorfall wird kontrovers diskutiert.

Israel hat Anklage gegen eine 16-jährige Palästinenserin erhoben, die einen Soldaten vor laufender Kamera ins Gesicht geschlagen und damit großes Aufsehen erregt hatte. Vor einem Militärgericht im Westjordanland sei Ahed Tamimi wegen Körperverletzung angeklagt worden, berichteten israelische Medien.

Ihr würden auch Angriffe auf israelische Sicherheitskräfte in weiteren Fällen vorgeworfen. Ihre Mutter Nariman sei ebenfalls wegen Körperverletzung und wegen Hetze in sozialen Medien angeklagt worden. Die Frauen waren im vergangenen Monat nach einem Vorfall in dem Dorf Nabi Saleh nahe Ramallah festgenommen worden.

Auf einem Video, das sich schnell in sozialen Medien verbreitete, war zu sehen, wie Tamimi, ihre Mutter und eine Verwandte die Konfrontation mit zwei israelischen Soldaten suchen. Tamimi tritt und schlägt auf einen der Männer ein, ein Fausthieb trifft ihn im Gesicht. Die beiden bewaffneten Soldaten reagieren aber kaum.

Der Vorfall löste eine Kontroverse aus. In Israel wurden die Soldaten für ihre zurückhaltende Reaktion gelobt und Tamimi als Provokateurin kritisiert. In arabischen Medien wurde die junge Palästinenserin mit langen blonden Locken und blauen Augen dagegen als Heldin und Symbolfigur des Widerstands gefeiert.



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