Segelschule in Porto


Das Erste, was man hört, wenn man im Hafen von Leixões ankommt, ist: „Du bist spät dran.“ Ein Kind ruft dies einem anderen Kind zu. An der riesigen Fassade des dunkelgrauen Gebäudes steht neben einem Anker mit einer blau-weißen Flagge „Sport Clube do Poro“. Es sollte Porto dastehen, aber einer der Buchstaben ist durch den Rost, der durch die Feuchtigkeit verursacht wird, abgefallen. Über eine Rampe aus Holz und Eisen, die für mittelgroße Schiffe geeignet ist, gelangt man in das dunkle und feuchtkalte Innere, in dem bis zur Decke Regale voller Boote stehen. Ein paar Meter weiter beginnt eine kleinere und niedrigere Halle, in der die mittlerweile sechs Kinder ihre kleinen Fiberglasboote aus dem Regal nehmen. „Schneller, schneller, schneller, wenn wir uns nicht beeilen, köpft uns Mafalda.“

Kindern die Freude am Meer vermitteln

Mafalda Paquete ist die Segeltrainerin der Kinder. Die 23 Jahre alte Trainerin begann ihre Segelkarriere im Alter von sechs Jahren auf einem Optimist. Das ist ein kleines Boot für nur eine Person aus Holz oder Glasfaser. In diesem Boot nahm sie an Wettkämpfen und Regatten teil, bis sie 15 Jahre alt war. Dann stieg sie auf ein größeres Boot für zwei Personen, einen 420er, um und fuhr damit Rennen, bis sie 18 Jahre alt war. Wegen ihres Medizinstudiums hörte sie mit dem Segeln auf, aber da sie ihre „Liebe zum Meer und zum Club“ nicht aufgeben wollte, wurde sie Segelcoach, um Kindern das Segeln und die Freude am Meer beizubringen.

Neben dem Aufenthaltsraum, in dem sich die Kinder befinden, gibt es noch einen kleinen Raum mit endlosen Schränken voller Seile und Werkzeuge. Dort unterhalten sich zwei Erwachsene. Einer von ihnen ist Carlos Duarte, besser bekannt als „Senhor Carlos“. Er ist derjenige, der sich um die Boote kümmert, das Lagerhaus reinigt und jedem hilft, der Hilfe braucht. „Bevor ich hierherkam, habe ich in einer Fermentationsfabrik gearbeitet, aber dann ging sie bankrott, sodass ich zum Sport Club do Porto kam, um meinen Freund zu ersetzen, der hier bereits als Hafenarbeiter tätig war. Diese Arbeit ist zwar anstrengend, aber ich mag, was ich tue, und ich werde nicht schlecht bezahlt.“ Neben ihm steht Luís Leite, ein 16-Jähriger, der segelt, seit er fünf Jahre alt ist. „Ich habe nie eine andere Sportart ausprobiert. Mein Bruder war schon beim Segeln, also wollten meine Eltern sehen, ob es mir auch gefällt. Ich hatte Angst, dass es zu windig ist und ich ins Wasser fallen könnte. Ich habe sogar so getan, als wäre ich krank, um nicht zum Training zu gehen, aber Gott sei Dank haben meine Eltern und mein Trainer das verstanden und mir geholfen, meine Angst zu bekämpfen. Als ich anfing, hatte ich neun oder zehn Kollegen in meinem Alter, jetzt sind es nur noch drei. Segeln ist eben nicht jedermanns Sache.“

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