Viele Kinder und Jugendliche sind kaum gegen Hepatitis A geschützt

Die meisten Europäer unter 30 Jahren haben keine Antikörper gegen Hepatitis-A-Viren im Körper, die die sogenannte Reisegelbsucht auslösen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) verweist auf eine internationale Studie, bei der zwischen 1996 und 2004 Blutseren in verschiedenen europäischen Ländern untersucht wurden. Anstecken mit Hepatitis A können sich Menschen durch engen Kontakt mit Infizierten, durch das Konsumieren von verunreinigtem Wasser oder Eis, durch Meerestiere, die in virenbelastetem Wasser gezüchtet wurden oder durch verunreinigte Früchte, Gemüse und andere Nahrungsmittel, die ungekocht verzehrt werden.

Bei Kindern verläuft Erkrankung oft unbemerkt

„In Deutschland hat jeder zweite unter Dreißigjährige ein Hepatitis-A-Risiko“, erklärt Martin Terhardt vom BVKJ. Wer sich mit einer Reisegelbsucht infiziert, kann unter schweren bis gar keinen Beschwerden leiden. Vor allem bei Kindern unter fünf Jahren verläuft eine Erkrankung oft unbemerkt. Dennoch können sie ansteckend sein. Dies trifft ebenso auf erwachsene Virenträger ein bis zwei Wochen vor dem Ausbruch von den typischen Krankheitssymptomen zu. Diese sind Fieber, Übelkeit, allgemeine Abgeschlagenheit und Oberbauchbeschwerden sowie eine Gelbfärbung von Haut und Augen. In seltenen Fällen kann es zu einem schweren Verlauf mit lebensgefährlichem Leberversagen kommen.

Hepatitis A Impfung unmittelbar vor Reise

„Bei Reisen in Länder mit erhöhtem Hepatitis-A-Risiko ist der sicherste Schutz eine Impfung“, rät Terhardt, der Mitglied der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut ist. Urlauber können sich noch unmittelbar vor einer Reise in entsprechende Länder gegen Hepatitis A impfen lassen. Eine zweite Hepatitis-A-Impfung im Abstand von 6 bis 12 Monaten schützt dann für mindestens 10 Jahre.

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