Weil er für die Ukraine ist: Deutsche Putin-Propagandistin bringt Teenager in Gefahr

In der Stadt Jalta auf der Krim interviewt die deutsche Putin-Propagandistin Alina Lipp Einwohner für ein Video. Ein Jugendlicher erklärt, dass er für die Ukraine sei. Daraufhin eröffnen prorussische Blogger die Jagd auf den Heranwachsenden.

Eine kurze Äußerung vor laufender Kamera hat einen Jugendlichen auf der Krim in Gefahr gebracht. Die deutsche Putin-Propagandistin Alina Lipp hatte den Heranwachsenden und seinen Begleiter in Jalta auf der von Russland völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel auf Russisch gefragt, ob sie Angst vor der ukrainischen Gegenoffensive hätten. Der Teenager antwortete darauf: „Wir sind für die Ukraine.“

Lipp veröffentlichte die Videosequenz auf ihrem Telegram-Kanal, woraufhin in prorussischen Bloggerkreisen die Jagd nach dem Teenager begann. Wenig später tauchte ein Clip auf, der den Jungen offenbar in einer Polizeistation zeigt. In dem Clip entschuldigt sich der Jugendliche für seine Aussage und spricht von einer „Dummheit“. Er wolle sich vor den Bürgern der Russischen Föderation, vor Russland selbst und vor dem russischen Präsidenten entschuldigen.

Nach Angaben der Polizei ist der Jugendliche 17 Jahre alt und wurde für den „unangemessenen Witz“ zu einer Geldstrafe in Höhe von 40.000 Rubel, umgerechnet 450 Euro, verurteilt. Unklar ist, ob der junge Mann weitere Konsequenzen zu befürchten hat und ob er für seine Äußerung unter Druck gesetzt wurde. Wie das Portal t-online berichtet, erschien das Entschuldigungsvideo in einer Art Fahndungsportal des auf der Krim bekannten Bloggers Alexander Talipow, der offenbar eng mit den russischen Behörden zusammenarbeitet.

Lipp teilte nach Bekanntwerden des Strafmaßes mit, dass sie sich zu dem Fall später in einem Video äußern will. Die 29-Jährige stammt ursprünglich aus Hamburg, wohnt aber seit 2021 überwiegend in der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Donezk im Donbass. In Deutschland läuft gegen sie ein Ermittlungsverfahren wegen Billigung von Straftaten in mehreren Fällen. Laut der Staatsanwaltschaft Göttingen soll sich Lipp immer wieder mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine solidarisiert und diesen gutgeheißen haben.

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