Kategorie -Jugendliche

Sierra Leone Gesundheitsradio


Wuna good evening me fambul dem, dis na lion for lion welbodi talk“ („Guten Abend, liebe Leute, das ist der Gesundheitsvortrag ‚Löwe für Löwe‘“), ertönt aus dem Radio eine weibliche Stimme. Sie gehört der Krankenschwester Marie Turay, die die erste aufklärende Radiosendung am 21. November 2015 auf Krio einleitet, einer auf dem Englischen basierenden Kreolsprache mit afrikanischen Akzenten, die laut Brigitte Amara-Dokubo der Großteil der sierra-leonischen Bevölkerung spricht. Aus einem kleinen blauen Raum wird die Sendung auf der Frequenz 103,5 FM des Senders Star Radio übertragen. „Das Radio ist das Medium, das wir hier für die gesundheitliche Aufklärung nutzen“, erklärt Amara-Dokubo, 1. Vorsitzende des Vereins „Löwe für Löwe“, in einem Videoanruf, während sie in Freetown auf ihrer Terrasse sitzt und fröhlich von Einheimischen begrüßt wird. Die Braunschweigerin lebt erneut für zehn Monate in der Hauptstadt von Sierra Leone, um an den Projekten des Vereins weiterzuarbeiten.

Verbindung durch ihren damaligen Mann

Die Verbindung zu dem westafrikanischen Land entstand durch ihren damaligen Mann Filas Amara, den 3. Vorsitzenden des Vereins, den sie in Deutschland kennengelernt und geheiratet hat. Filas hat ihr das Land und seine Kultur nähergebracht. Nicht nur die Liebe führte Amara-Dokubo nach Sierra Leone, sondern auch der Wunsch zu helfen. 1998, während des Bürgerkrieges, las sie einen Artikel in der Zeitschrift „Brigitte“. Sie war schockiert über die katastrophalen Zustände, aber noch mehr über die geringe mediale Aufmerksamkeit. Der Artikel berichtete über zwei Ärzte, die Kriegsopfer operierten. Amara-Dokubo berührte das Schicksal der Erwachsenen und vor allem das der Kinder. Sie fasste den Entschluss, etwas für die Waisenkinder zu tun, und gründete den Verein „Löwe für Löwe“. Der Name steht für die Löwenstadt Braunschweig und für Sierra Leone, das seine originäre Namensgebung „Serra Lyoa“, Löwenberge, erhielt, da die Berge Picket, Sugar Loaf und Mount Horton von Weitem wie Löwen aussehen. Neben der Radiosendung gibt es weitere Projekte, die die Gesundheit fördern sollen, wie etwa der Bau einer Gesundheitsstation 2010.

Das Hauptziel des Vereins war es anfangs, Kindern zu helfen, die durch den Krieg ihre Eltern verloren hatten. Der aufwendige Bau eines Heims für Straßenkinder 1999 war das erste erfolgreiche Projekt. Sobald diese Kinder auf eigenen Füßen stehen konnten, wurde das Heim geschlossen. Es folgte der Bau von zwei Schulen in Brigitte Village, einem Dorf 53 Kilometer entfernt von Freetown. Die Schulen wurden der Gemeinde übergeben, da das Ziel eine unabhängige Weiterentwicklung der Projekte ist. Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten ist die Hauptintention aller Projekte. „Wir möchten den Menschen eine bessere Zukunft ermöglichen“, betont die Vorsitzende. Ihre Aufenthalte vor Ort sind alles andere als einfach. Sie berichtet von häufigen Stromausfällen, die dazu führen, dass die Ventilatoren ausfallen, das Handy nicht geladen werden kann und auf Internet verzichtet werden muss, sodass sie nicht erreichbar ist. „Das tägliche Leben ist davon betroffen. Glücklicherweise bin ich ja Rentnerin, das heißt, ich kann mir das quasi zeitlich leisten, dass ich auf längere Zeit hier bin. Ich kann mitbewirken und mitentscheiden und nachsehen, dass das hier alles so umgesetzt wird, wie es sein soll.“

Schwangerschaft und Missbrauch von Alkohol

Mangelnde Aufklärung, begrenzter Zugang zu medizinischer Versorgung und sozioökonomische Ungleichheiten stellen alle täglich vor neue Herausforderungen. „Wer krank ist, geht kaum zum Arzt, nur wenn es ganz schlimm ist“, erklärt die Frau mit den braunen Locken und der Brille. Hinzu kommt, dass sich die wenigsten einen Arztbesuch leisten können, da die Behandlung vorab bar bezahlt werden muss. Deshalb kam die Idee auf, durch eine Radiosendung einfache medizinische Aufklärung zu leisten. Dort werden bestimmte Krankheiten wie Hepatitis oder Themen wie Hygiene und Babyernährung aufgegriffen. „Eine der letzten Radiosendungen war zum Beispiel zum Thema Schwangerschaft und Missbrauch von Alkohol und Zigaretten“, erzählt die 70-Jährige nachdenklich, „da viele Frauen die Auswirkungen auf die Ungeborenen nicht kennen.“ Der einheimische Manager der Radiosendung, Sahid Bangura, bereitet sich intensiv vor und stellt Kontakt zu Experten her. „Apotheker, Ärzte, Schwestern und Hebammen erklären die Inhalte praxisnah. Wir versuchen das so zu vermitteln, dass das jeder verstehen kann“, sagt Amara-Dokubo. Rund 80 Euro betragen die Kosten für die Ausstrahlung im Monat. Finanziert wird das durch Spenden der 40 Vereinsmitglieder. Sofern keine technischen Probleme auftreten, wird alle zwei Wochen samstags gesendet. Vor Ort haben sich Kontakte zu Mitgliedern der Regierung ergeben, was die Arbeit erleichtert. Herzlich verabschiedet sich die Krankenschwester Marie Turay am Ende der dreißigminütigen Radiosendung zum Thema „Warum es wichtig ist, zum Arzt zu gehen“.

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Lebensstil und Umwelteinflüsse: Wie Rauchen das Immunsystem beeinträchtigt

Wer raucht, gefährdet seine Gesundheit auf mehreren Ebenen. So beeinflussen die Stoffe im Rauch auch die Arbeit des Immunsystems. Von den negativen Effekten ist besonders lange der erworbene Teil der Immunabwehr betroffen. Forschende haben deshalb eine klare Botschaft.

Rauchen beeinträchtigt das menschliche Immunsystem – und zwar noch Jahre nach dem Aufhören. Das berichtet ein internationales Forschungsteam nach einer aufwendigen Untersuchung im Fachblatt „Nature“. Der Griff zum Glimmstängel hat demzufolge einen ähnlich starken Effekt auf unser körpereigenes Abwehrsystem wie etwa Alter und Gene.

Die Erkältungssaison macht es jedes Jahr deutlich: Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf Herausforderungen des Immunsystems. Während manche Personen nach der Infektion mit einem bestimmten Virus nur ein leichtes Kratzen im Hals verspüren, sind andere nach der Ansteckung mit dem gleichen Erreger für Tage außer Gefecht gesetzt. Für diese Unterschiede spielen zum einen Alter, Gene und Geschlecht – Männer sind für viele Krankheitserreger anfälliger – eine Rolle, aber auch veränderbare Umweltaspekte wie der Lebensstil.

Koordination des Immunsystems

Eben jene Umweltaspekte stehen im Fokus einer Studie unter Leitung des französischen Institut Pasteur, die die Auswirkungen von 136 Umweltfaktoren auf Immunreaktionen bei 1000 gesunden Erwachsenen untersuchte. Die Forschungsgruppe konzentrierte sich dabei insbesondere auf die Ausschüttung von Zytokinen. Diese koordinierenden Botenstoffe des Immunsystems werden freigesetzt, wenn der Körper auf Krankheitserreger trifft.

Um die jeweiligen Immunreaktionen zu erfassen, analysierte das Team die Produktion von 13 Zytokinen in Blutproben, welche zwölf verschiedenen Immunreizen ausgesetzt wurden. Diese Stimulationen lösten Reaktionen in beiden Teilen der Immunabwehr aus: Denn unser Immunsystem hat einen angeborenen Teil, der eher allgemeiner reagiert, und einen erworbenen Teil, welcher durch Krankheiten und Impfungen aufgebaut wird und erregerspezifisch reagiert.

Von allen untersuchten Umweltfaktoren hatte das Rauchen den größten Einfluss auf die Immunreaktion – und zwar umso deutlicher, je länger und je mehr Zigaretten geraucht wurden, erläuterte Studienleiter Darragh Duffy in einem Pressegespräch. Die Auswirkungen auf die angeborene Immunabwehr – darunter etwa verstärkte Entzündungsreaktionen – waren jedoch vorübergehend und verschwanden wieder, wurde das Qualmen aufgegeben.

„Fangt niemals mit dem Rauchen an“

Anhaltender waren hingegen die Effekte auf die erworbene Immunantwort: Diese blieben noch viele Jahre nach dem Rauchstopp bestehen und veränderten die Menge der Zytokine, die bei Infektionen und anderen Herausforderungen für das Immunsystem freigesetzt wurden. Laut Erstautorin Violaine Saint-André enthält die Studie so vor allem eine Botschaft an die Jugend. „Fangt niemals mit dem Rauchen an“, betonte sie in dem Pressegespräch.

Ursache für die Wirkung des Rauchens ist der Forschungsgruppe zufolge die sogenannte DNA-Methylierung, ein bestimmter epigenetischer Prozess, bei dem DNA-Sequenzen im Zellkern modifiziert werden. Laut der Studie verringert Rauchen den Grad der DNA-Methylierung an bestimmten Stellen, was zu veränderten Zytokinspiegeln als Reaktion auf immunologische Herausforderungen führt.

Auch BMI und Virusinfektionen wirken sich aus

Neben dem Griff zum Glimmstängel wirkte sich unter den Umweltfaktoren vor allem eine Infektion mit dem Zytomegalievirus aus – dieses Herpesvirus ist weltweit verbreitet und gilt als häufigster viraler Erreger einer angeborenen Infektion. Ebenso spielte der Body-Mass-Index (BMI) eine Rolle, wobei die Studie explizit gesunde Teilnehmende umfasste – die Probanden waren also weder stark übergewichtig noch adipös. Die Forschenden vermuten daher, dass sich ein sehr hoher BMI stärker auf die Immunantwort auswirkt.

In einem ebenfalls in „Nature“ veröffentlichten Kommentar heben Yang Luo and Simon Stent von der britischen Universität Oxford hervor, dass die Studie nicht nur „eine wissenschaftliche Grundlage für die weitere Förderung des Nichtrauchens und einer gesunden Lebensweise“ liefere. Überdies zeige sie einen Weg zur Suche nach realistischeren Maßnahmen zur Krankheitsvorbeugung auf, einschließlich der Möglichkeit, „neue molekulare Signaturen von Wechselwirkungen zwischen Umweltfaktoren und Krankheiten zu identifizieren, wie sie bei Rauchern im Vergleich zu Nichtrauchern beobachtet werden“.

Insgesamt, so Luo und Stent, unterstreiche die Arbeit die Bedeutung der Berücksichtigung von Umweltfaktoren – wie Rauchen, BMI und Virusinfektionen -, die eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der Immunreaktionen spielten. Sie schreiben: „Es muss unbedingt ermittelt werden, wie Umweltstressoren epigenetische Veränderungen, Genaktivität und Proteinfunktionen beeinflussen, um die Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf das Immunsystem besser erkennen und abmildern zu können und um die Entstehung umweltbedingter Krankheiten zu verstehen.“

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Geigenbauer in Porto


In der ruhigen Rua da Arrábida mitten in Porto überwältigen klassische Musik und der Holzduft die Sinne der Besucher, die die Hausnummer 141 betreten. In dem jahrhundertealten, mit Holz verkleideten Haus befindet sich die Werkstatt von Robin Szombath, einem 28-jährigen Geigenbaumeister aus dem Burgenland in Österreich. Im Herbst 2022 hat er ein zweites Atelier eröffnet, dieses Mal in Portugal. Nach einem einjährigen Stipendium stellte Szombath fest, dass er in Portugal gebraucht wurde: „Ich glaube, es gibt hier zu wenig Instrumentenbauer. In Wien haben wir ungefähr 260 Geigenbauer, und Portugal hat nur sechs. Und es gibt einen Bedarf, weil es einige Orchester gibt. Das Konzerthaus, die Casa da Música zum Beispiel, und so dachte ich, ich mache hier eine Werkstatt in Porto auf.“

Seine Leidenschaft begann früh, als er zufällig über ein Schulpraktikum auf einen Geigenbauer stieß. „Der Geigenbauer sagte mir: ‚Robin, dir fällt es so leicht, mach diese Ausbildung!‘“ Seine vierjährige Ausbildung zum Streich- und Saiteninstrumentenerzeuger hatte er mit 15 Jahren an der Kunst-Fachschule in Hallstatt begonnen, die er 2014 mit der Auszeichnung „Bestes Instrument“ abgeschlossen hat.

Im London Philharmonic Orchestra

Szombath hat bereits viele Preise erhalten. Der aktuellste ist die Bronzemedaille beim XIII Concorso Internazionale di Liuteria di Pisogne 2022 in Cremona. „Meine Geigen und Bratschen spielten schon im London Philharmonic Orches­tra, im Gulbenkian-Orchester in Lissabon, auch im Gewandhausorchester und im Amman Chamber Orchestra in Jordanien.“ Für ihn sind Auszeichnungen „nicht so wichtig“, vielmehr zähle das Unterwegssein. Er hat schon in Ungarn, der Slowakei, in Rumänien, Deutschland und Frankreich gearbeitet. „Ich habe schon immer davon geträumt, eine eigene Werkstatt zu haben.“ In seinen Werkstätten sitzt Szombath an seinem Arbeitstisch und stellt Geigen, Gitarren und andere Saiteninstrumente her. „Ich finde, Geigenbauen ist fast noch so wie vor 400 Jahren, eben Handarbeit. Wir haben natürlich Maschinen, aber die gab es früher auch, doch sie waren handbetrieben.“

Seine Arbeit hat vor allem mit Holz zu tun, das „dann mit Sticheisen zurechtgerubbelt und -geschnitzt wird, bis es am Ende ein Instrument ergibt“. Schließlich werde Öllack aufgetragen. „Das Holz ist der Faktor, der den Klang des Instruments am meisten beeinflusst, viel mehr als die Saiten.“ Für die Decke, wo die Saiten drüberlaufen, wird Fichtenholz benutzt, denn „nur Fichte hat die statischen Eigenschaften, die wir brauchen“. Die Fichten kommen aus den Bergen, insbesondere aus den Alpen und den Pyrenäen. Die benötigte Menge an Holz sei minimal. „Aus einem Stamm kommen 50 Geigen raus.“ Die Bäume sind so alt, dass die Jahresringe sehr dicht nebeneinanderliegen. Szombath zeigt, dass das Instrument mit einer anderen Holzart gar nicht gut klingen würde. „Der Oberton, die Farbe und die Brillanz des Klangs fehlen. Bei der Fichte raschelt was. Weil Fichte so dicht ist und langsam wächst, klingt es schon, wenn man sie anfasst. Ein normales Holz klingt gar nicht, es ist wie Papier.“

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15-Jähriger unter Tatverdacht: 17-jähriger Ukrainer in Oberhausen erstochen

In Oberhausen eskaliert am Wochenende ein Streit unter Jugendlichen. Plötzlich zückt jemand ein Messer und sticht zu. Ein junger Ukrainer stirbt an seinen Verletzungen, weitere Jugendliche werden schwer verletzt. Unter Tatverdacht steht ein 15-Jähriger.

Bei einem Streit unter Jugendlichen ist im nordrhein-westfälischen Oberhausen ein 17 Jahre alter Ukrainer erstochen worden. Ein 15-Jähriger kam wegen des dringenden Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Essen mitteilten. Der Verdacht gegen einen ebenfalls festgenommenen 14-Jährigen erhärtete sich nicht.

Bei der Auseinandersetzung wurden mehrere Jugendliche verletzt. Den Angaben zufolge eskalierte der Streit in Oberhausen am Samstagabend. Nach ersten Ermittlungen kam es auch zum Einsatz eines Messers. Der 17-Jährige starb später in einem Krankenhaus an seinen Verletzungen. Bei dem Todesopfer handelte es sich um einen ukrainischen Basketballnationalspieler, wie das ukrainische Außenministerium mitteilte.

„Es geschehen Ereignisse, die manchmal einfach nicht zu begreifen oder in Worte zu fassen sind. In Erinnerung bleibt ein junger Mensch, dessen Alltag durch pure Lebensfreude und sportlichen Ehrgeiz geprägt war. Wolodymyr war bei Trainern, Mitspielern und Freunden sehr beliebt“, heißt es in einer Mitteilung des Basketballvereins ART Giants Düsseldorf, für den der 17-Jährige spielte.

Wohl kein politisch motivierter Angriff

Schwere Verletzungen erlitten demnach auch ein 18-jähriger Ukrainer sowie zwei weitere Jugendliche im Alter von 13 und 14 Jahren. Die mutmaßlichen Täter flüchteten zunächst unerkannt vom Tatort. Laut Polizei handelte es sich offenbar nicht um einen politisch motivierten Angriff.

Ermittlern einer Essener Mordkommission gelang am Sonntag dann die Festnahme der beiden verdächtigen Jugendlichen. Beide seien bereits erheblich kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten, heißt es. Gegen den 14-Jährigen erhärtete sich der Tatverdacht jedoch nicht. Er wurde an seine Erziehungsberechtigten übergeben.

Ein Sprecher des ukrainischen Außenministeriums erklärte zu dem Tötungsdelikt, die Regierung stehe in Kontakt mit den deutschen Behörden. Die Ermittlungen müssten so rasch wie möglich erfolgen. Der Zustand des verletzten 18-jährigen Ukrainers sei „stabil“, heißt es weiter. Lebensgefahr bestehe nicht.

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Yannik Sens, Ruderer


Ohne einen durchgetakteten Alltag würde es nicht funktionieren“, erläutert Yannik Sens. Der WM-Teilnehmer im Rudern ist 17 Jahre alt und schaffte es, sich während seines Abiturs an die Weltspitze zu rudern. „Ich bin mit dem Rudersport aufgewachsen, fast jeder in meiner Familie rudert, und am Abendbrottisch ist das Thema kaum wegzudenken“, erklärt er. Kindheit und Jugend wurden durch den Sport geprägt. Sein Heimatverein, der Ruderklub am Wannsee, ist bis heute Unterstützer und Träger solcher Spitzenathleten. Im Gespräch trägt Yannik sein rot-weißes Vereinstrikot. Eine Leistungssportgruppe voller Elan ist hier daheim. Eine Herausforderung ist es, Leistungssport und Schule unter einen Hut zu bekommen. „Ich bekomme das gut hin, solange man diszipliniert bleibt, klappt das auch“, sagt Yannik von sich. Der knapp 1,90 Meter große, junge Mann wirkt überzeugt. „Das Wichtigste ist die Akzeptanz der Schule und die Unterstützung meines Trainers und meiner Familie.“ Einige Schulstunden mussten nachgeholt werden, die er durch Lehrgänge und Wettkämpfe verpasste. „Das kostete mich oftmals etwas Stress.“ Faulheit ist bei solch einem Tagesplan kaum möglich. Doppelter Druck lastete auf ihm, die Schule wie auch der Leistungssport stellen hohe Ansprüche, die eine Menge Ehrgeiz erfordern. Erfolge und Auszeichnungen treiben seine Motivation jedoch stets voran.

Ferien im Trainingslager

ereits in den Winterferien musste Yannik anfangen, sich für die Abiturprüfungen vorzubereiten. Täglich kamen zwei bis drei Trainingseinheiten dazu. Während der Schulferien befand er sich mit seiner Gruppe stets in Trainingslagern. Yannik hatte ein großes Ziel vor Augen, die Unter-19-Jährigen-Weltmeisterschaften im vergangenen Sommer in Paris. Er trainierte im Winter zuvor siebenmal die Woche für die Qualifikationen im Frühjahr. Eine durchgetaktete, anstrengende Saison stand bevor. Die ersten Tests absolvierte Yannik mit Bravour, bereits nach den ersten Wettkämpfen Anfang 2023 stand er ganz vorne bei den Deutschen Unter-19-Jährigen-Junioren, womit er einen ersten Eindruck beim Bundestrainer hinterlassen konnte und eine gute Perspektive für die Nationalmannschaft hatte. „Nachdem ich die erste Rangliste gewinnen konnte, wusste ich, die harte Arbeit im Winter zahlte sich so langsam aus.“ Das große Ziel kam damit ein Stück näher. Nun begannen mit der Saison jedoch auch die Abiturprüfungen. „Ich habe die Zeit zwischen den einzelnen Einheiten am Tag zum Essen und Lernen genutzt.“

WM statt Abiturverleihung

Mit jeder bestandenen Abiturprüfung wurde nicht nur der Alltag einfacher, die Zeit für Regeneration und Schlaf wurde mehr. Während Schulkameraden die freie Zeit mit Entspannen und Ausgehen verbrachten, nutzten Leistungssportler wie Yannik jede freie Minute, um ihre körperlichen Limits zu überwinden. Neben dem strikten Alltag brachte der Sport auch einen Ausgleich mit sich. „Während des Trainings vergaß man den Schulstress und konnte gut abschalten.“ Freunde sorgten dafür, dass das tägliche gemeinsame Training spaßig wurde. Nachdem Yannik sich Anfang Juni offiziell für die Junioren-WM qualifizieren konnte, folgten wenige Tage später die mündlichen Prüfungen in der Schule. „Ich habe meinen Fokus auf die Qualifikation gelegt, im Hinterkopf schwirrte aber auch meine bevorstehende Prüfung. Während der Anreisen zu Wettkämpfen habe ich die Zeit zum Lernen genutzt, um vor Ort vollständig auf die Rennen konzentriert zu sein.“ Um sich an die körperliche Grenze bringen zu können, musste der mentale Fokus gegeben sein. Schulaufgaben hatten dort keinen Platz. Nur noch die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften standen bevor, hier werden die jeweiligen Bootsbesetzungen für die WM nominiert. Da zum selben Zeitpunkt jedoch die Abiturverleihung und der Abiball geplant waren, musste Yannik sich entscheiden, was er verpassen musste. „Ich habe keine Sekunde überlegt, mein Traum von der WM 2023 war so nah.“ Yannik war ein wenig traurig, seine Leidenschaft stand für ihn jedoch an erster Stelle. Die Anspannung wuchs. Sein Ziel, die Nominierung im Doppelzweier.

Anfragen von internationalen Unis

Nachdem das Rennen erfolgreich gewonnen wurde, fiel ihm ein Stein vom Herzen. Yannik sollte im Doppelzweier nach Paris fahren. Mit dem Ende der Schullaufbahn und dem gleichzeitigen Abschluss der Saison 2023 auf nationaler Ebene begann für Yannik natürlich keine erholsame Zeit. Die Vorbereitung für die Weltmeisterschaften und somit ein fünfwöchiges Trainingslager standen an. Bei der anschließenden Teilnahme an der WM zahlte sich der gesamte Stress aus. Nach einem krankheitsbedingten Ausfall seines Bootspartners wurde der Doppelzweier kurz vor der WM neu besetzt, und Yannik konnte mit seinem neuen Partner auf Platz 5 rudern. Der enorme Aufwand und Zeitdruck, Schule und Leistungssport in Kombination zu meistern, waren es Yannik für solch ein Ergebnis wert. Mit seinem gut absolvierten Abitur in der Tasche und einer WM-Teilnahme im Rudern öffnen sich für ihn mehrere Türen. Er erhielt Anfragen von Universitäten aus der ganzen Welt. Mit dem Leistungssport an der internationalen Spitze ist es für Yannik jedoch nicht vorbei. Er steigt nun in den Unter-23-Jährigen-Bereich auf, und nebenbei beginnt er mit einem Studium.

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Streit zweier Gruppen: 16-Jähriger stirbt nach Schlägerei in NRW

Im Sauerland geraten Ende Januar mehrere Jugendliche aneinander. Offenbar geht es auch gewaltsam zu. Eineinhalb Wochen danach erliegt ein 16-Jähriger seinen schweren Verletzungen. Die Polizei hat bereits mehrere Verdächtige ermittelt.

Nach einer Schlägerei zwischen Jugendlichen in einem Skatepark im Sauerland ist ein lebensgefährlich verletzter 16-Jähriger gestorben. Er erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Die Ermittlungen zur genauen Todesursache dauerten an.

Der Jugendliche war vor eineinhalb Wochen leblos in dem Skatepark in Meinerzhagen (Märkischer Kreis) gefunden und mit lebensbedrohlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Nach den Ermittlungen der Polizei war es an der Skateranlage zu einer Schlägerei zwischen zwei Gruppen von Jugendlichen gekommen.

Eine Mordkommission hatte nach der Tat Ermittlungen gegen mehrere Tatverdächtige aufgenommen. Personalien wurden festgestellt, Mobiltelefone sichergestellt und Wohnungen im Märkischen Kreis durchsucht. Die Polizei geht davon aus, dass ein Video von der Tat oder aus dem Täterkreis existieren könnte. Sie bat Zeuginnen und Zeugen, Beobachtungen an ein Hinweisportal zu melden. Dort können auch Aufnahmen hochgeladen werden.

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Im Nationalpark Jasmund auf Rügen


Rügen ist nicht nur die Kreidefelsen. Das Zusammenspiel von Wasser, Wald und Kreide macht unseren Nationalpark einzigartig“, erklärt André Muswieck, Ranger im Rügener Nationalpark Jasmund, während er mit einer Schülergruppe inmitten von hohen, schlanken Buchen nahe dem Parkplatz Hagen steht. Da der Waldboden von braunem Laub bedeckt ist, versinkt man beim Laufen bis zum Knöchel in raschelnden Blättern. Umgeben von den Buchen, deren Kronen erst 30 Meter über den Köpfen der Besucher auseinandergehen, wandert die Gruppe in Richtung der Kreidefelsen. Kurz darauf zeigt der Ranger auf die dunkle Oberfläche eines Sees, in dem sich der blaue Himmel und die Bäume spiegeln. „An dieser Stelle ist in der letzten Eiszeit ein Eisbrocken liegen geblieben, und nachdem er geschmolzen ist, hat sich inmitten des Buchenwaldes ein Toteissee gebildet“, erklärt Muswieck am Herthasee, der sich Luftlinie 800 Meter entfernt von der Kreideküste befindet.

Er sieht sich als „Wendekind“

Führungen geben und die Schönheit des Nationalparks zeigen ist nur eine der Aufgaben von Muswieck. Seit 1996 ist er einer der neun Ranger im kleinsten Nationalpark Deutschlands. Zu seinen Tätigkeiten zählt auch die Erhaltung der Wege und Treppen, damit Besucher die Natur erleben können, ohne sie zu schädigen. Muswieck achtet darauf, dass die Besucher gewisse Verhaltensregeln einhalten. Absperrungen aufbauen, den Nationalpark sauber halten und sich um die Verkehrssicherung kümmern, damit das Gelände auch für Rettungsfahrzeuge zugänglich ist, sind weitere Tätigkeiten. Muswieck, der sich selbst als „Wendekind“ bezeichnet, hat nach der Wende sechs Jahre lang auf Rügen in der Forstwirtschaft gearbeitet. Da ihm sein Beruf nicht mehr zukunftsfähig erschien, bewarb er sich für den Job als Ranger. Das bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen: „Eine meiner Haupttätigkeiten besteht darin, die Kreidefelsen und den Buchenwald vor dem Massentourismus zu schützen.“ Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, als die Erschließung der Küste Rügens für Touristen begann, ist der Königsstuhl, ein berühmter Kreidefelsvorsprung, ein Anziehungspunkt. Um den Kreidefelsen und die 250 Jahre alten Bäume, die auf ihm wachsen, vor Besuchermassen zu schützen, wurde im Frühling eine schwebende und barrierefreie Aussichtsplattform eröffnet, der „Skywalk Königsstuhl“.

Nur noch die Weite des Meeres

Die Schüler lassen sich das beliebteste Fotomotiv des Nationalparks, den Blick von der Victoriasicht auf den 118 Meter hohen Königsstuhl, nicht entgehen. Das strahlende Weiß des majestätischen Felsvorsprungs sticht aus dem Blaugrau des Meeres hervor. In der Nähe des Aussichtspunktes können sich Besucher auf eine kleine, über die Klippen hinausragende Plattform stellen, wo man keinen Boden mehr unter den Füßen hat und vor sich nur noch die Weite des Meeres sieht. „Der Besuch dieses schönen Naturerbes des Nationalparks kann allerdings nur reibungslos vonstattengehen, wenn sich die Besucher an einige Regeln halten“, führt Muswieck den Schülern vor Augen, während er vor einem Schild mit Verhaltensregeln steht. Er erklärt, welche Verbote Besucher beachten müssen, damit das Ökosystem rund um die Kreidefelsen bewahrt wird. Hunde müssen stets angeleint sein, man darf weder Feuer machen noch Drohnen fliegen lassen, und die Wege dürfen nicht verlassen werden. Da sich nicht alle an das letzte Verbot halten, gibt es an manchen Stellen einen Holzzaun, der den Weg von den Klippen trennt. Dass dies wirklich nötig ist, wird klar, als Muswieck, selbst aktiver Feuerwehrmann, von Besuchern erzählt, die in Notsituationen geraten waren. „Einmal sind ein Mann und eine Frau unbedacht ihrem Hund hinterher die Kreidefelsen hinuntergeklettert. Der Hund ist wieder nach oben gekommen, im Gegensatz zu seinen Besitzern, die unten festsaßen und gerettet werden mussten.“ Weil der Besuch durch fahrlässiges Verhalten ein gefährliches Ende nehmen kann, gibt es Orientierungspunkte, um notfalls den genauen Standort mitteilen zu können.

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Verfassungsschutz bekommt recht: AfD-Jugend scheitert mit Klage – gesichert rechtsextrem

Der Verfassungsschutz stuft die Junge Alternative vor Monaten als „gesichert extremistisch“ ein. Die AfD geht umgehend gerichtlich gegen die Beurteilung vor – und scheitert nun. Der Verdachtsfall habe sich zur „Gewissheit verdichtet“, urteilt das Gericht.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz darf die AfD-Nachwuchsorganisation einer Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts zufolge als „gesichert extremistische Bestrebung“ einstufen. Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen der Jungen Alternative (JA) hätten sich seit einem vorangegangenen Urteil hinsichtlich der Einstufung als Verdachtsfall zur „Gewissheit verdichtet“, teilte das Gericht mit. Das Verwaltungsgericht lehnte damit einen Eilantrag der AfD und ihrer Jugendorganisation ab.

Der Verfassungsschutz hatte die JA 2019 zunächst als Verdachtsfall im Bereich des Rechtsextremismus eingestuft, im Jahr 2023 erfolgte dann die Einstufung als gesichert rechtsextremistische Bestrebung. Die AfD und die JA klagten dagegen. Dies lehnte das Gericht nun im Eilverfahren ab.

Zur Begründung führte das Gericht aus, die JA halte an einem „völkisch-abstammungsmäßigen Volksbegriff“ fest. Eine zentrale politische Vorstellung der JA sei der „Erhalt des deutschen Volkes in seinem ethnischen Bestand“. Dies stelle einen Verstoß gegen die Menschenwürde dar, befand das Gericht.

JA massiv ausländerfeindlich

Zudem stellte das Verwaltungsgericht eine massive ausländerfeindliche Agitation der JA fest, die sich insbesondere gegen den Islam und Muslime richte. Asylbewerber und Migranten würden pauschal verdächtigt und herabgewürdigt. Einwanderer würden zudem als „Schmarotzer und kriminell“ bezeichnet, erklärte das Gericht weiter.

Weiter agitiere die JA auf Bundes-, Landes- und Kreisebene gegen das Demokratieprinzip. Zum Ausdruck komme dies etwa in Gleichsetzungen der Bundesrepublik mit diktatorischen Regimen, insbesondere dem NS-Regime und der DDR. Auch verfüge die JA über Kontakte zu verfassungsfeindlich eingestuften Verbindungen, etwa der Identitären Bewegung. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgericht in Münster eingereicht werden.

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Auf der Alp Galm in den Walliser Bergen


Die Alp Galm in den Walliser Bergen liegt 2223 Meter über Meer. „Durch die Höhe werden wir im Winter weniger krank“, meint Katya Burgener. Sie hat selbst eine Alphütte. Der untere Kellerteil ist aus Stein und oben alles aus dunklem Holz, von ihrem Vater und dessen Onkel gebaut. Auf die Alp geht sie aus mehreren Gründen: „Es ist schon ein wenig die Wehmut von der schönen Kindheit, außerdem haben wir sehr wenig Regeln und einen guten Zusammenhalt.“ Die 47-jährige Frau mit blondem, schulterlangem Haar und einer Brille verbrachte als Kind jeden Sommer auf der Alp. Jetzt arbeitet sie als „Learning Solution Specialist“ bei einer Firma und ist für Schulungen verantwortlich. Der kleine Stafel, die Alpensiedlung, mit etwa 26 Hütten hat im Sommer viele Besucher, da er von hohen Bergen mit Feldern und kaum Bäumen umgeben ist, zudem ist der Sternenhimmel in der Nacht sehr klar. Die etwa 3000 Meter hohen Berge sind so steil, dass keine Hütten im Hang stehen können. Oft werden mehrere Wochen auf der Alp verbracht. Viele Hütten haben noch keine Duschen, da es mit dem Wasser ein wenig knapp ist in dieser Region. „Wir sollen sparsam mit Wasser umgehen“, erklärt Burgener.

Anders als der durchgeplante Alltag im Tal

Aktive Bewohner gehen schon früh am Morgen los auf eine Wanderung, andere bleiben bei ihrem Hüttchen, lesen oder erledigen Arbeiten am Haus. „Die Alp ist nicht nur Ferien, es ist auch Arbeit, am Haus gibt es immer etwas zu machen“, sagt die Mutter von zwei Teenagern. Tische werden geschliffen mit der Hilfe von Nachbarskindern. „Sich gegenseitig helfen ist ein ungeschriebenes Gesetz.“ Es ist eine Abwechslung zum durchgeplanten Alltag im Tal. Gegessen wird, wenn das Essen bereit ist, bis zu diesem Zeitpunkt kann jeder machen, was er will. Für kochendes Wasser braucht es einen Herd, in dem Holz angezündet wird. Somit dauert ein einfaches Gericht wie Pasta mit Soße meistens eine Stunde. „Für Kinder ist es besonders toll, wenn sie mit anderen Kindern in ihrem Alter spielen können“, sagt Burgener. Den ganzen Tag auf dem Liegestuhl liegen, auf die Bergwände starren oder mit dem Spiegel, dem Feldstecher, die Ziegen auf der anderen Bergspitze beobachten lässt das Mobiltelefon fast vollständig in Vergessenheit geraten. Internetverbindung gibt es nur bei der kleinen, leicht erhöhten Kapelle und auf den Spitzen der umliegenden Hügel. Ansonsten ist es ein Funkloch, da die Alp zwischen den Bergen versteckt ist.

„Das Wetter kann sich innerhalb von zehn Minuten ändern“

Vor der kleinen Alphütte mit bunten Fensterläden spielen viele Kinder. Um zur Alp zu kommen, muss man 40 Minuten oder mehr mit dem Auto auf kurvigen Straßen fahren. Oben angekommen, hat es einen Kiesplatz, wo all die Autos abgestellt sind, denn im Stafel sieht man ungerne Autos, die nicht wenden oder abladen. Apéro ist im Wallis sehr wichtig, auf der Alp noch wichtiger. Viel gibt es nicht zu machen, und wenn es viel gibt, dann ist es bestimmt gut, einmal eine Pause zu machen, um zu essen. Es kann nie zu viel Apéro geben, außer wenn dann das Abendessen nicht gegessen wird. „Apéro ist eher eine neue Kultur. Als Kinder haben wir nächtelang Kaltotsch, Verstecken, gespielt, während die Erwachsenen gejasst haben“, erklärt Katya Burgener im Walliser Dialekt. Zu Beginn sind die Bewohner wegen ihres Dialekts schwer zu verstehen, mit der Zeit kommt es dann. Auch wenn immer ein kalter Wind weht, wird es in der Sonne angenehm warm. „Das Wetter kann sich innerhalb von zehn Minuten ändern“, erklärt sie. In einem Moment sitzen alle am Tisch in der Sonne, und im anderen regnet es in Strömen. Den Kindern werden Regenjacken angezogen, manche Jugendliche verziehen sich zurück in die Hütte, spielen Gesellschaftsspiele, und die Erwachsenen reden ungestört weiter.

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Brutale Tat bestürzte England: Teenager erhalten Strafmaß für Mord an Brianna Ghey

Der brutale Mord an der Trans-Teenagerin Brianna Ghey löst vergangenes Jahr große Bestürzung in Großbritannien aus. Die beiden Jugendlichen, die die 16-Jährige getötet haben, bleiben mindestens 20 Jahre in Haft – wenn nicht sogar länger.

Zwei Jugendliche in England, die eine Transgender-Teenagerin ermordet hatten, sind zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Wie die Richterin am Manchester Crown Court sagte, können das inzwischen 16-jährige Mädchen und der gleichaltrige Junge frühestens nach 22 beziehungsweise 20 Jahren auf eine Freilassung hoffen. „Wie lange Sie im Gefängnis bleiben werden, wird nicht heute entschieden“, sagte die Richterin und warnte, die beiden könnten für immer hinter Gittern bleiben.

Die damals 15 Jahre alten Jugendlichen hatten die 16-jährige Brianna Ghey in einen Park in der Stadt Warrington nahe Manchester gelockt und mit Dutzenden Messerstichen getötet. Hauptmotiv war nach Ansicht der Richterin eine sadistische Neigung des Mädchens. Doch auch transfeindliche Motive des Jungen sollen eine Rolle gespielt haben. Die beiden hatten demnach längere Zeit an gemeinsamen Mordplänen geschmiedet, für die sie Brianna als leichtes Opfer ausgewählt hatten. Vorher sollen sie eine „Todesliste“ mit den Namen vier anderer Jugendlicher erstellt haben.

Der Fall hatte in Großbritannien für große Bestürzung gesorgt. Am Tag der Strafmaßverkündung entschied die Richterin, ein Berichterstattungsverbot über die Namen der Verurteilten aufzuheben.

Das Land empfinde Horror angesichts des „verachtenswerten und feigen Mordes“, sagte der Sprecher von Premierminister Rishi Sunak kurz vor der Strafmaßverkündung vor Journalisten. Der Regierungschef teile diese Empfindung, seine Gedanken seien bei Briannas Familie.

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