Wie sollten Eltern auf den Modegeschmack ihrer Kinder reagieren?

Bauchfreie Tops, Hosen, die bis in die Kniekehlen hängen, Netzstrümpfe, seltsame Kopfbedeckungen und das alles manchmal in sehr ausgefallenen Farben – die von Kindern und Jugendlichen selbst zusammengestellten Bekleidungs-Variationen sind unerschöpflich und nicht immer nach dem Geschmack der Eltern, aber wichtig, um den eigenen Stil zu finden.

Baggy-Pants – nichts für Erwachsene und Schüchterne

„Meine Güte! Wie halten die bloß? Warum rutschen die nicht ganz runter?“ Gedanken, die wohl nur Erwachsene jenseits der 25 bewegen beim Anblick von Baggy-Pants, den Hosen, die auf Halbmast irgendwo zwischen Bauchnabel und Kniekehle hängen und Ausblicke bieten auf Unterwäsche und Bauchpartie ihrer Träger. Ein Anblick, der sicherlich nicht jedem gefällt. Verbieten lässt es sich hierzulande aber sicherlich keiner der coolen Jungs- weder von den Eltern noch vom Gesetzgeber. Anders in Florida: In Palm Beach Gardens regte sich die Bevölkerung so stark über die Hosen auf, dass sie das Tragen 2008 kurzerhand unter Strafe stellte. Wer sich dennoch in Baggy-Pants zeigt, dem drohen Bußgeld oder sogar Gefängnis. Jetzt gingen zwei Rechtsanwälte gegen das Verbot an: Es verstoße gegen das in der Verfassung garantierte Recht auf Selbstbestimmung und auf persönliche Freiheit.

Auf dem Weg zum eigenen Stil

Irgendwie berufen sich wohl weltweit die Teenager auf das Recht der freien Entfaltung, wenn es um ungewöhnliche und hochgradig kreative Kleidungs-Kreationen und Kombinationen geht, besonders ihren Eltern gegenüber. „Das ist doch wohl nicht Dein Ernst?“ ist häufig die erste Frage, die Kinder an der Schwelle zum Erwachsenwerden morgens zu hören bekommen. Der Nachwuchs ist auf dem Weg zum eigenen Stil und das treibt bisweilen etwas seltsame Blüten.

Kleider machen Leute

Die Wahl unserer Kleidungsstücke zeigt nach außen, wer wir sind, beziehungsweise wer wir sein wollen. Unsere Persönlichkeit, Individualität aber auch unseren Status in der Gesellschaft signalisieren wir damit auf den ersten Blick. Ein perfektes Feld für Pubertierende, die sich durch nichts besser von ihren Eltern und deren Generation abgrenzen können, als durch Kleidung, (Körper-)Schmuck und die Wahl der Frisur. Aber es geht nicht nur um Abgrenzung, es geht auch um die Identifikation mit anderen Jugendlichen.

Eine Frage des Geschmacks

Die Suche nach dem eigenen Stil kann eine Weile dauern und elterliche Nerven schwer strapazieren. Die Kleidung der Erwachsenen gilt ab sofort als spießig und das, was beispielsweise Popstars tragen, als schick. Auch der Gruppendruck spielt eine große Rolle. Jugendliche sind dabei, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Ihre Unsicherheit und der Wunsch nach Anerkennung durch Gleichaltrige stehen dabei im Vordergrund.

Der finanzielle Aspekt

Trendige Kleidung kann teuer werden. Und immerhin geben, einer Studie des Münchner Meinungsforschungsinstituts iconkids&youth zufolge, Jugendliche mehr als 4,4 Milliarden Euro im Jahr für Kleidung aus. Bestimmte Labels stehen hier oft im Vordergrund. Plötzlich muss es eine teure Markenjacke sein, eine Hose vom Trödelmarkt und sei sie noch so schön, geht gar nicht und wer nicht ein bestimmtes Zeichen auf seinen Schuhen trägt, ist out. Bereits in der Grundschule bekommt man teilweise die ersten Tendenzen zu spüren. Dem Kind dann zu erklären, dass es nicht auf die Marke ankommt, ist nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn Mobbing und Ausgegrenztwerden die Folge der „falschen“ Kleidung sind. Doch nicht alle Eltern können und vor allem nicht alle Eltern wollen sich das leisten.

Schnäppchen online kaufen

Manchmal hat man Glück und kann die angesagten Markenprodukte als Schnäppchen ergattern, sei es bei Räumungsverkäufen, Outlet-Shops oder in speziellen Online-Shops im Internet. Hier gibt es oft bis zu 70 Prozent Nachlass bei Markenwaren. „Besonders Kleidung sowie Schuhe können online zu Preisen erworben werden, zu denen es im Einzelhandel oft nur No-Name-Produkte gibt. Darüber hinaus müssen Online-Käufer nicht wie im Einzelhandel bis zum Schlussverkauf warten, um Schnäppchen zu machen“, sagt Chris Klotz, Geschäftsführer des Internetdiscounters Magic-Price.

Nur seriöse Shops nutzen

Diese Shops bieten die Sicherheit, Originalware zu kaufen, was bei Internet-Auktionen von Privatleuten nicht garantiert ist. Die deutlichen Rabatte können die Markendiscounter durch ihre großen Bestellmengen sowie geschickten Wareneinkauf ermöglichen. „Kids und Teens ist es egal, wo und wie ihre Kleidung eingekauft wird. Wie Befragungen ergeben haben, zählen für sie vor allem die Marke und das Design“, erläutert Klotz. Das Shopping-Erlebnis holen sich die Kids auch so, beim Stadtbummel mit der Clique. Kleidung zählt heute neben Technik, Büchern und Tonträgern zu den am häufigsten im Internet erworbenen Produkten.

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